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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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ziemlich mitgenommen, fürchte ich. Sie hing sehr an ihm, wissen Sie.«
    »Wie alt ist Ihre Tochter?« fragte Phil.'
    »Sie wird zwanzig. Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Auskünften weiterhelfen. Gentlemen. Unglücklicherweise können Sie diese Tragödie nicht ungeschehen machen…«
    Als wir im Freien standen, kam uns ein Mann entgegen. Er war klein, stämmig und in offensichtlicher Eile. Er trug eine blaue Reisetasche in der Hand. Er marschierte geradewegs auf uns zu. »Ist Mr. Stokley zu Hause?« fragte er. Sein Englisch hatte einen starken Akzent. Er sah aus wie ein Mexikaner oder ein Spanier.
    Wir nickten. Der Mann ging weiter und klingelte an Stokleys Tür. Phil und ich sahen einander an. Es gab plötzlich einige Fragen, die dringend nach einer Antwort verlangten. »Sieh mall« sagte Phil und hielt mich am Ärmel fest. Ich folgte seinem Blick und blieb stehen.
    Etwas abseits vom Haus stand ein Garagenkomplex mit vier Boxen. Zwei der Boxen standen offen. In einem von ihnen war ein Sportkabriolett abgestellt. Wir sahen, daß sich in der Windschutzscheibe des Wagens ein Loch befand. Es gab keinen Zweifel, daß es von einer Kugel erzeugt worden war.
    »Sieh mal einer an«, sagte Phil. Wir gingen auf die Garage zu. Das Verdeck des Wagens war heruntergeklappt. Wir suchten nach Blutflecken, fanden aber keine. Dafür entdeckte Phil die kleine zerquetschte Kugel, die auf dem Kokosläufer im Wagenfond lag. Phil steckte sie ein. »Es sieht so aus, als hätte sich der Besuch gelohnt.«
    Wir verließen die Box. Der Mexikaner war verschwunden. Offenbar war er eingelassen worden.
    Wir betraten die Straße. Mein roter Jaguar stand etwa dreißig Yard von dem Stokleyschen Grundstück entfernt. Phil und ich setzten uns in den Flitzer, schweigend. Im Inneren war es brütend heiß. Wir kurbelten die Fenster herab. Das half ein wenig, denn die Sonne schickte sich allmählich an, hinter den Dächern der Millionenstadt zu verschwinden.
    Ich stellte den Sprechfunk ein. Steve Dillaggio meldete sich. »Hast du die angeforderten Informationen bekommen, Steve?« fragte ich.
    »Sie liegen vor mir«, antwortete Steve. »Stokley ist anscheinend in Ordnung. Nicht vorbestraft, heißt das. Er entstammt einer alten Familie. Schon der Vater war schwerreich. Hugh hat das Vermögen erhalten und vermehrt. Die Bankauskünfte beurteilen ihn ausnahmslos positiv. Er lebt nur seinen geschäftlichen Interessen. Seit dem Tod seiner Frau ist er jeder Liaison aus dem Wege gegangen.«
    »Wie steht es mit der Tochter?« fragte ich.
    »Darüber habe ich nichts erfahren können. Soll ich nachforschen?«
    »Nicht nötig. Sonst noch etwas?«
    »Ja«, sagte Steve Dillaggio. »Du hattest Bert, den Zeichner, gebeten, nach deiner und Phils Beschreibung eine Skizze dieser Ann Smith anzufertigen, nicht wahr?« -I »Ist sie fertig?«
    »Bert hat sie sofort an den Erkennungsdienst weitergeleitet. Ich erfahre gerade, daß die Beschreibung auf eine gewisse Joyce Hammond paßt. Hast du etwas zum Schreiben dabei? Ich gebe dir die Anschrift durch!«
    »Moment«, sagte ich. Phil nahm Notizblock und Kugelschreiber aus der Tasche. »Ist sie vorbestraft?«
    »Zweimal«, sagte Steve. »Aber diese Delikte liegen schon drei Jahre zurück. Das war also vor ihrer Ehe. Damals hieß sie noch Raymond.«
    »Mit wem ist sie verheiratet?«
    »Mit einem Handelsvertreter, nicht vorbestraft.«
    »Die Adresse, bitte«, sagte ich. »Brooklyn, Clarendon Road 162.«
    »Okay«, sagte ich und hing auf. Ich blickte Phil an. »Ob sie das ist?«
    »Das werden wir bald wissen. Im Augenblick interessiere ich mich mehr für diese Anita Stokley.«
    »Ich auch«, sagte ich und stieg aus. »Sehen wir uns das Mädchen einmal an!«
    Wir marschierten zurück.
    Als wir uns Stokleys weißgetünchter Villa näherten, fiel ein Schuß. Dann noch einer — und noch einer.
    Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen. Der stämmige, mexikanisch aussehende Mann mit der blauen Reisetasche stürmte direkt auf uns zu. »Hilfe!« schrie er. »Hilfe, Mörder!«
    Tom Blake lag angezogen auf dem Bett und rauchte. Die Jalousien der beiden Fenster waren herabgelassen, und neben ihm surrte ein Ventilator. Trotzdem war es sehr heiß. Blake wartete auf Virginia. Er wußte nicht, ob er sich auf den Besuch freuen oder ob er sich vor ihm fürchten sollte. Virginia war ein seltsames Mädchen. Er war außerstande, sie zu durchschauen. Sie behauptete, ihn zu lieben, aber er weigerte sich, das zu glauben.
    Er biß sich auf die

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