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0489 - Die Spinnenhöhle

0489 - Die Spinnenhöhle

Titel: 0489 - Die Spinnenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ahnen, daß die Spur völlig falsch war?
    Er trug jetzt einen weit fallenden, silbernen Overall, in dessen Gürtelschließe Platz für den Dhyarra-Kristall war. Gleich an zwei Magnetplatten, eine rechts, die andere links am Gürtel befestigt, hafteten zwei Strahlwaffen, die wahlweise auf Betäubung oder Laserimpuls geschaltet werden konnten. Unter dem rechten Arm hielt er den dunkelblauen Schutzhelm, und mit der linken Hand schob er ein Wesen vor sich her, das in schreiend bunte Kleidung gehüllt war.
    »Oh, nein!« seufzte Nicole. »Heißt das, daß der Größenwahnsinnige auch hier ist? Ich wandere aus nach Amerika!«
    »Keine Sorge«, beschwichtigte Ted. »Unser kleiner Freund ist allein gekommen. Er äußerte die Absicht, uns zu helfen. Er lief mir praktisch über die Füße, als ich aus dem Arsenal und er von der Regenbogenblumeninsel kam.«
    Der Gnom verneigte sich und hob eine Hand. »Gott zum Gruße, verehrte Mademoiselle Nicole!«
    Nicole lächelte unwillkürlich. »Es freut mich, daß du helfen willst«, sagte sie. »Ich finde das wunderbar. Nur glaube ich nicht, daß deine Zauberkunst uns weiterhelfen wird. Sie wird die Angelegenheit höchstens zusätzlich komplizieren. Darf ich dich an eine gewisse Welt unter einer türkis-farbenen Sonne erinnern, und an die Schwierigkeiten, die wir dort hatten, nur weil dir wieder einmal ein Zauber ausgerutscht ist?«
    »Ihr seht mich zutiefst zerknirscht«, seufzte der Gnom. »Doch darf ich Euch, mit Verlaub, versichern, daß es bisweilen auch geschieht, daß meine exorbitanten Künste zu ungeahnten Erfolgen führen.«
    Nicole schmunzelte. Natürlich hatte der Gnom recht. Nicht alles ging schief, bloß war seine Magie relativ unberechenbar. »Könnte es sein, daß der Erfolg deines Zaubers von der Menge an Süßigkeiten abhängt, die du dir zu Gemüte führst?«
    »Das stimmt zwar nicht«, empörte sich der Gnom und fügte sofort hinzu: »Aber Eure hochwohlgeborenen Gedanken, äußerst verehrte Gefährtin des Gastgebers meines Herrn und meiner unwürdigen Person, diese Eure Gedanken bewegen sich durchaus in den wünschenswerten Bahnen.«
    Nicole schmunzelte. »Im Klartext: gib ihm ein paar Tafeln Schokolade, Ted. Oder sonst etwas, was er mag.«
    »Eure Güte ist von unbeschreiblicher Größe und wird Euch gewiß bevorzugte Plätze in den Gefilden der Seligen verschaffen, so Ihr eines Tages das Zeitliche segnet - was hoffentlich noch viele Jahrzehnte auf sich warten lassen wird«, schmalzte der Namenlose.
    Nicole rutschte aus dem Sessel, kniete sich vor den Gnom, so daß sie beide etwa die gleiche Augenhöhe hatten, und faßte nach seiner Hand. »Hör zu, mein kleiner Freund. Ich danke dir für dein Hilfsangebot; es wird belohnt werden. Ted wird dir geben, was du möchtest. Aber diese Angelegenheit ist zu gefährlich für dich. Denke daran, daß du noch einen Rückweg in deine Zeit finden mußt.«
    »Aber ich kann Euch nicht einfach im Stich lassen. Mein Herr und ich verdanken Euch so unendlich viel. Bitte, laßt mich etwas tun, womit ich Euch helfen kann.«
    Nicole seufzte. »Ich glaube, da gibt es nichts zu helfen. Wir kommen schon mit der Sache zurecht.«
    Der Gnom fuhr herum und wies auf Ted. »So etwa?« stieß er hervor. »Verzeiht, aber mir scheint es unangemessen, mit solch furchtbaren Waffen, die Monsieur Ewigk mit sich herumschleppt, auf eine hilflose Spinne loszugehen! Das ist doch sehr übertrieben. Ich könnte -«
    Er verstummte abrupt.
    »Sprich weiter, kleiner Freund«, bat Nicole stirnrunzelnd. »Was willst du sagen? Was weißt du?«
    Er schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Ich - ich weiß nichts«, stammelte er. »Ich hatte nur so einen Gedanken.«
    Ted Ewigk legte den Helm auf dem Glastisch ab und warf sich auf die Couch. »Was ist das mit der hilflosen Spinne und den furchtbaren Waffen und der Unangemessenheit?«
    Der Gnom kroch förmlich in sich zusammen. »Verzeiht, Herr Ewigk. Ich wollte Euch wirklich nicht kritisieren.«
    »Ach, nun rede schon. Ich bin dir doch nicht böse«, sagte Ted. »Aber wenn du wirklich etwas weißt, das uns weiterhilft, dann sage es bitte.«
    Verunsichert sah der Gnom zwischen ihm und Nicole hin und her. Es dauerte eine Weile, bis er sich einen innerlichen Ruck gab.
    »Ich hörte, wie der Herr deMontagne mit jemandem am sprechenden Draht über diese geheimnisvollen Dinge redete. Er sprach von äußerst gefährlichen Kreaturen. Von Meeghs. Aber ich glaube nicht, daß die Spinne, die die Spinne stahl, so furchtbar

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