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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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kann.“
     
    ●
     
    Zehn Minuten
nach dem Zwischenfall traf der Arzt ein. Seine nachdenkliche Miene bei der
Untersuchung zeigte, daß er besorgt war.
    „Das Herz
schlägt noch, sehr langsam und schwach“, murmelte er nach der Untersuchung,
während er das Stethoskop zusammenlegte. „Er muß sofort ins Krankenhaus
eingeliefert werden. Infarkt!“
    Er gab dem
Amerikaner eine Spritze und blieb auch bei ihm, als der Ambulanzwagen kam, um
den Kranken in das nur vier Fahrminuten entfernte Wai
Ko-Krankenhaus zu bringen. Dort wurde Larry Brent sofort behandelt. Aber alle
ärztliche Kunst war vergebens. Die kleinen und immer schwächer werdenden
Impulse auf dem grünschimmernden Schirm des Oszillographen zeigten an, wohin
der Weg führte.
    Eine lange,
nach links laufende Linie ohne Ausschläge war schließlich auf dem Schirm zu
verfolgen. Das Herz stand still.
    Larry Brent
wurde mit einem Laken zugedeckt. Ein Krankenpfleger schob die Bahre in die
Leichenkammer, wo drei weitere Verstorbene lagen. Es war kühl und dämmrig in
der Halle, in der es nur zwei schmale, hohe und vergitterte Fenster gab.
    Die Tür
schloß sich hinter Larry Brent. Er ahnte, wußte und merkte von alledem nichts.
    Er befand
sich in einem todesähnlichen Schlaf.
     
    ●
     
    Lon Tung, der
Assistent des unheimlichen Wung, verließ den Lift, der in der ersten Etage des
Wai Ko-Hospitals anhielt. Tung trug einen weißen Anzug, darunter ein Hemd mit
gemustertem Schlips. Er kleidete sich betont westlich, seitdem er sich mal zu
einem zweijährigen Studienaufenthalt in Paris befunden hatte.
    Tung hatte
beste Referenzen, Seine kühle, sezierende Art paßte nicht jedem, aber das war eine
menschliche Seite, die man berücksichtigen mußte. Fachlich war an Tung nichts
auszusetzen. Die leitenden Ärzte in diesem Krankenhaus bescheinigten ihm großes
Können. Tung war Nervenarzt, der eine große Zukunft vor sich hatte.
    Selbst
Professor Mao Hshin, eine Koryphäe auf diesem Gebiet, mußte sich eingestehen,
daß ihm in Tung eine Konkurrenz erwuchs, die es in sich hatte. Die beiden
Männer verstanden sich trotz des beachtlichen Altersunterschiedes - Mao Hshin
war Mitte Fünfzig, Tun Mitte Zwanzig - vortrefflich.
    Hshin
behandelte einige hochinteressante Fälle in diesem Krankenhaus. Zu den
brisanten gehörte auch Tschiuu Lo. Seit gut einer Woche befand sich das Mädchen
hier in stationärer Behandlung.
    Mao Hshin
hatte sich aufgrund der mündlichen Besprechung die Behandlung einfacher
vorgestellt. Doch Tschiuu Lo sprach auf medikamentöse Behandlung ebensowenig an
wie auf elektro- therapeutische Maßnahmen.
    Dr. Lon Tung
passierte den langen, weißgekachelten Gang. An der vorderen Fensterreihe
standen zwei Ärzte der Inneren Station zusammen und rauchten eine Zigarette.
    Als Tung an
ihnen vorüberkam, lächelte er kaum merklich. „Ihr macht so ernste Gesichter“,
meinte er. „Habt Ihr Sorgen? Oder ist einem von euch beim Operieren das Messer
wieder abgerutscht? Wie ich Hoa Tai kenne“ - und damit sah er den jüngeren der
beiden Fachärzte an - „hat er nun schon einige Übung damit, immer in den
Operationstisch zu schneiden.“
    Es war ein
offenes Geheimnis, daß Hoa Tai bei seiner ersten Operation in diesem
Krankenhaus das Skalpell tatsächlich ausgerutscht war, und zwar so unglücklich,
daß er in den Schenkel des Kranken schnitt, ehe die rasiermesserscharfe Spitze
sich federnd in die Kante des Operationstisches bohrte.
    Von dieser
Stunde an hieß es nur noch: „Vorsicht vor Hoa Tai! Er ramponiert uns die ganzen
Operationstische. Wenn das nur einmal im Monat vorkommt, dann werden sich die
Investitionskosten in diesem Hospital sprunghaft erhöhen.“
    Hoa Tai nahm
einen tiefen Zug, ohne etwas auf Tungs spitze Bemerkung zu erwidern.
    Der Begleiter
Hoa Tais, Won Choa, blickte Lon Thung an. „Wir müssen alle Lehrgeld zahlen“,
meinte er. „Er hat sich inzwischen gebessert. Die Tische bleiben seit geraumer
Zeit heil. Er schneidet bei weitem nicht mehr so tief wie am Anfang.“
    Die Männer
lachten.
    In dem kurzen
Gespräch, das sich noch anbahnte, erfuhr Tung von der Einlieferung des Yankees
und dessen Tod. Das interessierte ihn nicht weiter. Er war auf dem Weg zur
Psychiatrischen Abteilung, wo er noch kurz mit Professor Hshin ein paar Worte
wechseln wollte. Der Professor war vor wenigen Minuten noch mal bei Tschiuu Lo
gewesen und hielt sich nun in seinem Zimmer auf.
    Dort ging
Tung hin.
    Mao Hshin
machte einen überarbeiteten Eindruck. Er saß hinter seinem

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