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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verstreichen. Die Röhre und die Kanüle bestanden aus einem
neuartigen Material, das erst vor. einigen Monaten entwickelt worden war. Es
basierte auf einem ähnlichen Prinzip wie das Spezialpapier, das innerhalb der
PSA benutzt wurde und das sich nach kurzer Zeit unter Lufteinwirkung auflöste.
    Hier aber war
die direkte Lichteinwirkung notwendig, um das Material aufzulösen.
    Ob Tages- oder
Kunstlicht blieb sich dabei gleich.
    Die Spritze
verschwand einfach, als würde sie unter einer enormen Hitzeeinwirkung
zusammenschmelzen. Die Stelle war leer, als hätte es die Spritze nie gegeben.
Damit war der für X-RAY-3 verräterische Gegenstand aus der Welt geschafft.
    Brent atmete
tief durch. Ruhig ging er zur Tür, öffnete sie und trat hinaus auf den Gang.
Bei einem Test hatte die Wirkung des unheimlichen Präparates etwa sechs Minuten
nach der Injektion eingesetzt. Unter der Aufsicht von Fachleuten hatte Larry in
der PSA-Zentrale volle vierundzwanzig Stunden scheintot gelegen, ehe meßbare
organische Funktionen wieder eingesetzt hatten. Im Test war alles
zufriedenstellend verlaufen.
    Nun kam es
darauf an, ob Larry und das Präparat auch hier in der entscheidenden Stunde
ihre Feuerprobe bestanden! Ein Versagen, ein Mißlingen würde mehr, als
unangenehme Folgen nach sich ziehen.
    X-RAY-3
merkte, wie es schummrig vor seinen Augen wurde. Sein Herzschlag veränderte
sich, raste und wurde langsamer. Kalter Schweiß trat auf die Stirn des Agenten.
Alle Symptome traten auf, wie sie auch bei einem Kreislaufkollaps üblich waren.
Larry öffnete den oberen Kragenknopf und zerrte mit zitternden Fingern an der
Krawatte, um sich Luft zu verschaffen.
    Vom anderen
Ende des großen Ganges vernahm er leise Stimmen. Die ersten Kollegen kamen aus
ihren Zimmern. Seit der Ankunft hier im Hang-Ho-Hotel waren knapp fünfzehn
Minuten vergangen.
    Es war jetzt
zwanzig Minuten nach acht. Mit einem Blick auf die verschwommene Uhr vor seinen
Augen brannte Larry sich diese Zeit in sein verlöschendes Bewußtsein. Morgen
abend um die gleiche Zeit würde er - hoffentlich - wieder zu sich kommen.
    Dann lag ein
hartes Stück Arbeit vor ihm. Er wußte nicht, wie die Umgebung beschaffen war,
in der er erwachen würde. Doch alle Leichenhäuser der Welt glichen sich auf
irgendeine Weise. Das konnte man mit Sicherheit annehmen.
    Ein
Unsicherheitsfaktor allerdings war die Tatsache, daß keiner wußte, ob man ihn
nach dem Eintritt seines klinischen Todes wirklich hier aufbahrte und ob man
sich seiner so schnell wie möglich entledigte. Diese Dinge hatte man zwar
durchplanen können, aber hinter ihnen stand ein großes Fragezeichen, da niemand
hinter die Kulissen zu sehen vermochte.
    Schemenhaft
nahm Larry die dunklen Umrisse der Gestalten wahr, die sich ihm näherten. Der
Amerikaner schwankte, er gurgelte, die Luft wurde ihm knapp, und plötzliche
Todesangst überfiel ihn. Wie ein Messer schnitt etwas in sein Hirn und trennte
sein Bewußtsein vom Wachzustand - zum Scheintod!
    Langsam glitt
X-RAY-3 an dem Türpfosten herunter, an dem er. sich festhielt.
    Zwei
amerikanische Kollegen und ein Funktionär wurden Zeuge des makabren Vorfalls.
    „Mister
Reynolds!“ hallte die Stimme eines Journalisten durch das Haus.
    Es war Joe
Tippin, ein sympathischer Bursche, ein Mischling, der als einziger Farbiger an
der Reise teilnahm. Mit geschmeidigen Bewegungen kam Tippin heran, tauchte als
erster neben X-RAY-3 auf und griff nach ihm, ehe er vollends zu Boden stürzte.
    Larry Brent
war in seiner Benommenheit nicht bewußt geworden, daß er mit dem Gesicht an der
scharfen Holzkante des Türpfostens entlanggeglitten war.
    Ein dicker
Streifen der bio-synthetischen Masse wurde aus seiner rechten Backe gerissen.
Doch kein Tropfen Blut kam. Niemand sah auch zunächst diese Verletzung. Durch
die aufgeregten Stimmen und Geräusche im Gang der fünften Etage wurden auch die
anderen Kollegen herbeigerufen.
    Hank Parker,
nur zwei Zimmertüren von Brent entfernt, tauchte auf der Schwelle auf. Als er
X-RAY-3 am Boden liegen sah, ahnte er sofort, was geschehen war. Er kam eilig
näher, ohne seine Zimmertür hinter sich ins Schloß zu ziehen.
    „Es mußte
dazu kommen“, murmelte er, während der erste Funktionär den Gang entlang
stürzte und nach einem Arzt rief. Parker schüttelte den Kopf, beugte sich über
den Zusammengebrochenen, fühlte den Puls, und horchte das Herz ab. „Sieht böse
aus“, murmelte er.- „Ich glaube kaum, daß man dem noch helfen

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