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049 - Wenn der rote Hexer kommt

049 - Wenn der rote Hexer kommt

Titel: 049 - Wenn der rote Hexer kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vergessen …«
    Sie wandte sich von der Kamera ab. Irgend jemand nahm sich ihrer an. Ich konnte nur die Hände des Betreffenden sehen. Man holte Justin Carpenter vor die Linse. Er wirkte gefaßt, aber seine Stimme bebte merklich, als er den Überfall aus seiner Sicht schilderte.
    Danach erschien der Nachrichtensprecher auf dem Bildschirm und sprach die verbindenden Worte zum zweiten Überfall. »In derselben Stunde stürmten die als Werwölfe verkleideten Gangster eine Bank. Von diesem Überfall können wir Ihnen, meine Damen und Herren, eine Videoaufzeichnung zeigen.«
    Es flimmerte kurz, und dann erlebten Mr. Silver und ich die Werwölfe in Aktion. Der Ex-Dämon erhob sich und trat näher an den Fernsehapparat heran, um genauer verfolgen zu können, was passierte.
    Es folgten Augenzeugenberichte und Statements der Polizei. Ein Inspektor Robert Wallace gab sich sehr zuversichtlich. Er behauptete, daß diese gewissenlosen Raubmörder sich nicht lange ihrer Freiheit erfreuen könnten, denn die Ermittlungen würden auf Hochtouren laufen, und es wären bei ihm schon einige äußerst interessante Hinweise eingelangt.
    »Mit anderen Worten«, brummte Mr. Silver, »er tritt auf der Stelle und weiß nicht, wie er sich die Kerle schnappen soll. Aber er zieht sich nicht schlecht aus der Affäre.«
    Oda kam herüber. Ich bedeutete ihr, still zu sein und sich zu setzen. Im Fernsehen wurde das Videoband mit dem Banküberfall wiederholt. Oda verfolgte das Geschehen ebenso aufmerksam wie wir.
    Anschließend erschien wieder der Fernsehsprecher und teilte uns mit, an wen sachdienliche Hinweise zu richten wären…
    Hinterher ging es mit einer Revolution in Nicaragua weiter. Ich schaltete das Fernsehgerät ab. Eine Weile herrschte Stille im Raum.
    Ich fragte die weiße Hexe, ob sie einen Drink haben wolle. Sie sagte ja. Ich drückte ihr ein Glas Cherry in die Hand.
    Dann wies ich auf die Mattscheibe und fragte: »Nun, was sagt ihr dazu?«
    »Diesen Verbrechern fällt doch immer wieder etwas Neues ein«, bemerkte Mr. Silver.
    »Du bist also auch der Ansicht, es müsse sich um Menschen handeln, die sich als Werwölfe maskierten«, sagte ich. »Damit bestätigst du meine Auffassung.«
    Ich rief Tucker Peckinpah an und stellte das Gespräch auf Lautsprecher, damit es Oda und Mr. Silver mithören konnten. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Cruv, der Gnom, Peckinpahs Leibwächter.
    Als Mr. Silver die Stimme des sympathischen Kleinen hörte, verzog sich sein Gesicht zu einem breiten Grinsen, und er raunte mir zu: »Frag ihn, ob er schon ein wenig größer geworden ist.«
    »Frag ihn selbst.«
    Der Ex-Dämon nahm mir den Hörer aus der Hand. »Hallo, Sitzriese! Was hältst du von einer Kur auf ‘ner Streckbank?«
    »Damit ich so lang werde wie du? Nein, danke«, erwiderte der Knirps. »Du bist ja nicht größer als ich – nur länger.«
    Bevor sich die beiden weiter neckten, holte ich mir den Hörer wieder und bat den Gnom von der Prä-Welt Coor, mich mit Tucker Peckinpah zu verbinden.
    »Nun, Tony, was ist Ihre Meinung?« fragte mich der Industrielle.
    »Waren das echte Werwölfe – oder nur, wie allgemein angenommen wird, maskierte Gangster?«
    »Es kann sich nur um Verbrecher handeln, Partner«, antwortete ich. »Wie wir alle wissen, sind Werwölfe Geschöpfe der Nacht. Wenn es dunkel wird, kann das Böse aus ihnen hervorbrechen, ganz besonders bei Vollmond, doch sowie sich der nächste Tag ankündigt, werden sie wieder zu Menschen.«
    »Werwölfe, die am Tag ihr Unwesen treiben, gibt es Ihrer Ansicht nach also nicht«, sagte der Industrielle.
    »Nein.«
    »Könnte es nicht irgendeinen Zauber geben, der es diesen Ungeheuern ermöglicht, auch bei Tag zu erscheinen?«
    »Ich habe Oda und Mr. Silver bei mir, Partner. Ein solcher Zauber ist den beiden nicht bekannt.«
    »Die Wölfe haben übrigens noch ein drittes Mal zugeschlagen«, eröffnete mir Tucker Peckinpah.
    »Tatsächlich? Wo?« fragte ich wie aus der Pistole geschossen.
    »Sie überfielen einen Geldtransporter, der sich auf dem Weg von Brighton nach London befand.«
    »Tote?«
    »Der Panzerwagen war mit zwei Männern besetzt. Beide leben nicht mehr.«
    »Woher weiß man dann, auf wessen Konto der Überfall geht?«
    wollte ich wissen.
    »Das verraten die furchtbaren Verletzungen, die die Leichen aufweisen. Unterm Strich haben die Verbrecher heute eine ziemlich große Summe erbeutet. Man redet von etwa drei Millionen Pfund. Hinzu kommen noch die Juwelen…«
    Ich pfiff

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