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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fall acht Besucher kommen würden. Die Gemeinde auf Carpa umfaßte dreizehn Mitglieder (im Bericht hatte Exloster daraus dreizehnhundert gemacht), von denen zwei krank waren und zwei weitere nie die Predigten besuchten.
    Am Rande der Stadt lag der Flughafen. Exloster gab einen kurzen Funkspruch an die Kontrolltürme ab. Man kannte ihn bereits und gewährte ihm sofortige Einflugerlaubnis.
    Er bog in Richtung des Privathafens ab. Unter ihm lagen die Raumjachten der reichen Händler. Exloster wurde jedesmal von Neid ergriffen, wenn er diese Schiffe sah und sie mit seinem eigenen Schiff verglich. Er wagte jedoch nicht, sich ein größeres Schiff zu kaufen, denn das hätte die letzten Anhänger der GEK auf die Barrikaden gebracht.
    Zwischen einer Jacht des Diplomatischen Bundes und einem Mietgleiter entdeckte Exloster einen freien Platz, wo er landen konnte. Er hielt die Nummer seiner Kreditkarte an die Sichtöffnung des Kontrollbalkens. Der Parkplatz kostete am Tag sechs Solar. Der Landeplatz für Exlosters kleines Schiff war doppelt so teuer.
    Exloster ließ sich von einer Rollstraße bis zum Landeplatz tragen. Er stutzte, als er neben seinem Schiff einen Gleitwagen der Raumhafenbehörde stehen sah. Er hatte noch nie Schwierigkeiten mit der Verwaltung oder der Polizei gehabt.
    Neben dem Wagen standen zwei uniformierte Männer. Exloster erkannte in ihnen Angehörige des wirtschaftlichen Krisenrates von Ablon.
    Die beiden Männer sahen ihn und gingen ihm ein Stück entgegen. Der ernste Ausdruck ihrer Gesichter beunruhigte Exloster.
    Einer der Uniformierten nickte Exloster zu und fragte: „Sie sind Matton Exloster?"
    „Natürlich!" gab Exloster zurück. „Ich will jetzt nach Carpa starten."
    Der Sprecher nickte. Er war mittelgroß und kräftig. Der andere Mann war groß und hager. Er sah traurig aus und schien sehr schweigsam zu sein.
    Der Kräftige zeigte Exloster seinen Ausweis.
    „Wir haben den Befehl, Ihr Schiff zu durchsuchen. Man hat uns hierher geschickt, als Ihr Antrag auf Einflugerlaubnis bekannt wurde."
    Exloster fragte verblüfft: „Wer hat diese Untersuchung veranlaßt?"
    „Cantamar Kellie", erwiderte der Kräftige. Er sah ihn forschend an. „Ich bezweifle, daß Sie ihn kennen."
    Exloster schüttelte den Kopf. „Ich habe diesen Namen nie gehört."
    „Kellie ist Vorsitzender des Wirtschaftlichen Krisenrats von Ablon. Wir kümmern uns um alle Fremden, die unsere Wirtschaft bedrohen. Man wirft Ihnen vor, daß Sie Ihre missionarische Tätigkeit zum Schmuggel illegaler Waren mißbrauchen."
    Exloster atmete unmerklich auf. Der Vorwurf war unbegründet, obwohl er sich vorstellen konnte, wie der mißtrauische Krisenrat auf den Verdacht gekommen war. Ein Missionar mit einer so kleinen Gemeinde, so mußte sich dieser Kellie gesagt haben, konnte eigentlich nicht die finanziellen Möglichkeiten eines Matton Exloster haben.
    Exloster machte eine einladende Geste in Richtung seines Schiffes.
    „Bitte!" forderte er die beiden Kontrolleure auf. „Die Schleuse ist nicht verschlossen."
    Die Uniformierten schienen überrascht zu sein, daß Exloster so bereitwillig nachgab. Unverzüglich gingen sie zum Raumschiff des Missionars.
    Exloster folgte ihnen.
    Er würde in Zukunft vorsichtiger sein müssen.
    Bedauerlicherweise war der Wirtschaftliche Krisenrat nicht nur auf Ablon, sondern auch auf allen anderen bewohnten WegaPlaneten vertreten.
    Exloster blieb vor der Schleuse stehen, denn mit zwei Insassen war das Schiff schon fast überfüllt. Er sah, daß die Kontrolleure ihre Suchgeräte aus den Gürteltaschen genommen und mit der Durchsuchung des Schiffes begonnen hatten.
    Exloster lächelte überlegen. Er wußte, daß die beiden Männer nichts finden würden.
    Zwanzig Minuten später kam der Hagere aus der Schleuse.
    „Sie haben Glück", sagte er mürrisch. „Ihrem Flug nach Carpa steht nichts mehr im Wege."
    Exloster wartete grinsend, bis auch der zweite Mann ausgestiegen war.
    „Sie sollten nicht triumphieren", empfahl ihm der Kräftige, „wenn Sie schmuggeln, werden wir früher oder spätes entdecken, wie Sie das machen."
    „Ich bin Missionar der GEK", versicherte Exloster würdevoll.
    „Ihre Verdächtigungen sind empörend."
    Er kletterte in sein Schiff. Durch die Kanzel konnte er beobachten, wie der Gleitwagen des Krisenrats davonrollte.
    Wenige Augenblicke später erhielt Exloster Starterlaubnis.
    Die Antigravprojektoren hoben das Schiff dreitausend Meter hoch über dem Raumhafen von Ablon. Dann begann das

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