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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Impulstriebwerk zu arbeiten.
    Das schlanke Schiff stieß in den Weltraum vor. Exloster spürte, daß seine Hände noch immer zitterten. Der Zwischenfall vor dem Start hatte ihn innerlich stark erregt.
    Er gab über Funk sein Ziel an die Raumhafenbehörde durch.
    Auf dem Bildschirm des Normalfunks erschien das Gesicht eines freundlichen jungen Mannes. Exloster hob erstaunt die Augenbrauen.
    Warum wich die Raumhafenbehörde von der routinemäßigen Verständigung ab?
    „Sind Sie Matton Exloster?" fragte der junge Mann, der irgendwo in einem Kontrollturm auf Ablon saß.
    „Natürlich", erwiderte Exloster unwillig. „Das wissen Sie genau."
    Der junge Mann blieb freundlich.
    „Meine Vorschriften verlangen, daß ich Ihnen diese Frage stelle."
    „Was gibt’s?" wollte Exloster wissen.
    Sein Gesprächspartner lächelte noch immer.
    „Wir haben soeben eine Nachricht bekommen, die wir an Sie weiterleiten müssen."
    „Und?"
    „Die Nachricht kam von Carpa. Dort wartet eine Frau auf Sie.
    Sie hat sich als Alter Erneuerer ausgegeben." Das Lächeln des jungen Mannes wurde noch breiter. „Ich nehme an, Sie wissen, was das bedeutet?"
    Exloster konnte den Blick nicht vom Bildschirm wenden. Er vergaß völlig seine Umgebung.
    „Sollen wir Sie auf Leitstrahl nehmen?" erkundigte sich der Angestellte der Raumhafenbehörde. „Sie sehen nicht gut aus."
    Exlosters Hand zuckte vor. Er unterbrach die Verbindung.
    Eine Zeitlang saß er wie gelähmt im Pilotensessel. Das kleine Schiff entfernte sich mit hoher Geschwindigkeit von Ablon. Die Carpa-Koordinaten waren längst programmiert, so daß der Bordkomputer den Flug dirigierte.
    Als Exloster sich endlich aufrichtete, stand Schweiß auf seiner Stirn.
    Er hatte Glück im Unglück.
    Wäre er auf Ablon nicht von zwei Kontrolleuren aufgehalten worden, wäre er blind in die Falle getappt, die man ihm offenbar gestellt hatte. Es war ihm klar, daß die Übermittlung einer Nachricht an ihn nur eine Formsache war.
    Wenn er auf Carpa landete, würde man ihn sofort verhaften.
    Auch auf allen anderen Welten des Wega-Systems würde man ihn früher oder später festnehmen.
    Es gab nur einen Ausweg: Er mußte das Wega-System verlassen.
    Die Reichweite seines Schiffes war begrenzt, aber vielleicht konnte er die Entfernung bis zum Solsystem schaffen. Dort würde ihn so schnell niemand suchen, denn man würde ihm nicht zutrauen, daß er sich in die Höhle des Löwen wagte.
    Exloster schaltete die Automatik aus.
    Während das Schiff weiterraste, suchte der Missionar die neuen Koordinaten heraus.
    Auf Carpa wartete der Alte Erneuerer auf ihn.
    „So schnell bekommt ihr mich nicht!" sagte er verbissen, während er die Automatik neu programmierte.
    Er wagte noch nicht, bis annähernd Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, denn man hätte seine Transition vorzeitig angemessen und entsprechende Rückschlüsse gezogen.
    Erst eine halbe Stunde später wagte er den ersten Sprung.
    Er erlebte eine unangenehme Überraschung, als er nur ein knappes Lichtjahr vom Wega-System entfernt wieder in den Normalraum zurückfiel.
    In seiner Erregung hatte er einen Fehler begangen.
    Doch das ließ sich korrigieren.
    Erneut griff er nach dem Sternkatalog.
    Plötzlich wurde es rings um ihn hell.
    Er ließ den Katalog fallen und blickte auf.
    Seine Augen weiteten sich.
    Vor ihm im Weltraum ragte eine Wand aus Metall.
    Er blinzelte und rang nach Atem.
    Eigentlich war es keine Wand, was er da sah, sondern die Oberfläche eines grotesk aussehenden Flugkörpers gewaltigen Ausmaßes.
    Exloster schrie.
    Er entdeckte, daß noch mehr solcher Flugkörper in der Nähe waren.
    Unzählige!
    Es war unfaßbar. Exloster war wie von Sinnen. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    Vor ihm blitzte es auf. Er hatte keine Zeit mehr, über dieses Phänomen nachzudenken, denn sein Schiff löste sich auf.
    Exloster verging.
    Die Vorhut der Sammler flog weiter auf das Wega-System zu.
    Die sechzigtausend Roboter waren vor wenigen Augenblicken aus der Dakkarzone in den Normalraum eingedrungen.
     
    *
     
    „Ich möchte mit Ihnen sprechen!" Vascalo stand breitbeinig vor dem großen Bildschirm in einer Schaltzentrale des Sammlers und wartete auf Pultor, der mit schwerfällig wirkenden Bewegungen herankam.
    Der Spezialanzug des Krummen konnte den Buckel nicht völlig verbergen, obwohl der Versorgungstornister nach innen gewölbt war.
    „Wir sind am Ziel!" sagte Pultor. „Bisher haben wir nur einzelne Schiffe geortet."
    Vascalo schüttelte den

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