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0496 - Das Knochenhaus

0496 - Das Knochenhaus

Titel: 0496 - Das Knochenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß, daß du mich suchst und mich finden willst. Ich suche dich auch, Maya. Ich brauche dich einfach, verstehst du das? Ich brauche dich in meiner Nähe, ich muß dich haben, ich will dich haben. Ich habe versagt, aber vielleicht gelingt es dir, den Schrecken zu stoppen. Sieh dich vor, das Haus ist gefährlicher, als ich gedacht habe. Es ist furchtbar, ein Hort des Bösen, das seit Urzeiten unter ihm lauert. Unter dem Keller, unter dem Keller… fahr jetzt… komm zu mir… ich… ich warte auf dich. Ich bin gefangen in den Wänden. Das Haus will mich nicht mehr loslassen. Ich soll für immer darin bleiben. Bitte, vielleicht kannst du mich befreien. Vielleicht…«
    Schluß!
    So wie die Stimme aufgeklungen war, verstummte sie auch wieder. Obwohl Maya ihr noch nachlauschte, hörte sie nichts mehr. Der Geist ihres Bruders hatte sich klammheimlich von ihr verabschiedet.
    Dennoch war es für sie kein Grund zur Trauer. Zwar lebte Eric nicht mehr, aber sein Geist würde sie leiten und sie zum richtigen Ort führen.
    Die Frau startete den Wagen. Ihre Gefühle schwankten dabei zwischen Hoffen und Bangen…
    ***
    Lady Sarah und ich waren beide überrascht. Diese Worte hatten wir nicht erwartet. Bevor ich eine Antwort geben konnte, mußte ich zunächst einmal schlucken.
    »Was hast du da gesagt?«
    Jane starrte mich an. Ein fremder Ausdruck lag in ihren Augen. Dann wiederholte sie den Satz.
    »Geh, John, verlaß den Raum! Sonst bist du des Todes!«
    Vielleicht wäre ein anderer diesem Wunsch gefolgt, ich jedenfalls nicht. Wer so etwas zu mir sagte, der hatte seinen Grund, und den wollte ich herausfinden.
    »Nein, Jane, ich werde bleiben. Ich werde bei dir bleiben und mit dir reden.«
    »Willst du sterben?« fragte sie.
    »Bestimmt nicht, Jane. Wenn deine Drohung allerdings fruchten soll, dann wärst du es ja, die mich umbringen würde. Verstehst du?«
    »Ich… ich weiß nicht.« Sie ging zurück, bis sie das Bett erreicht hatte. Darauf ließ sie sich fallen, blieb aber sitzen und starrte ins Leere. Mit ihren Gedanken war sie ganz woanders.
    Ich drehte mich um. Lady Sarah war ebenfalls ins Zimmer getreten. Sehr leise schloß sie die Tür.
    Jane zeigte sich irritiert. Sie schaute die Horror-Oma an, als wäre sie eine Fremde, gab jedoch keinen Kommentar ab.
    Ich ging auf Jane zu und setzte mich neben sie. Sofort rückte sie ein wenig von mir ab, als würde meine körperliche Nähe sie stören.
    »Bitte, Jane, was hast du?«
    »Ja, du mußt reden. Nur so können wir dir helfen«, erklärte auch Sarah Goldwyn, als sie ebenfalls Platz nahm.
    »Du mußt gehen.«
    »Warum?«
    »Man hat mich gefunden.«
    »Wer?«
    »Die andere Macht. Sie ist sehr stark. Sie hat mich lange gesucht und endlich gefunden. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Aber du weißt, wo sie lebt?«
    »Ja, in einem Haus.«
    »Kannst du es beschreiben?«
    »Ich sehe es genau vor mir«, gab Jane leise zurück. »Es ist… es ist nicht weit entfernt. Hell schimmern die Wände innen und außen, aber in ihm wohnt die unheimliche Macht. Da lauerte das Böse, das Grausame auf alle, die es betreten.«
    »Und wer ist das Böse?«
    »Ihr Geist, ihr unheilvoller Atem. Er durchweht es wie alter Modergeruch. Sie ist stark.«
    »Eine weibliche Kraft oder weibliche Person.«
    »Das stimmt.«
    »Und ihr Name? Kennst du ihn? Hast du ihn schon einmal gehört? Hattest du Kontakt mit ihr, mit dem Bösen, das sie manifestiert?«
    »Sie heißt Looza…«
    Zum erstenmal war ein Name gefallen, über den ich nachdachte, aber zu keinem Resultat kam, denn ich hatte ihn nie zuvor gehört. »Looza«, wiederholte ich. »Kennst du diesen Namen, Sarah?«
    »Nein, nie gehört.«
    Darüber wunderte ich mich ein wenig.
    Die Horror-Oma war auf dem Gebiet der Dämonologie ziemlich bewandert. Sie hatte ihre zahlreichen Bücher nicht nur gelesen, sondern auch studiert. Durch ihr fabelhaftes Gedächtnis gelang es ihr auch immer, Namen, Fakten und Daten zu behalten, die mir, dem Jüngeren, durchgingen.
    Hier mußte sie passen.
    »Denk bitte nach!« versuchte ich es.
    »John, es tut mir leid. Ich habe diesen Namen noch nie gehört. Ich hätte ihn zudem behalten, denn er ist ziemlich ausgefallen. Looza - wer heißt schon so?«
    »Ja.«
    »Kennst du sie?«
    Jane Collins starrte gegen die Tür, als sie ihre Antwort gab. »Nein, ich kenne sie nicht. Aber ich weiß, daß sie alt ist, sehr alt. Sie hat schon gelebt, als die Kelten im Land waren. Dort ist Looza als böse Frau verehrt worden. Sie soll von einem

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