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0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

Titel: 0496 - Sein Hobby war die Mord-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagen?«
    »Sie charterten einen Mörder«, stellte ich gelassen fest. »Sie erwarten ihn sogar… noch heute abend!«
    Auf Minettis Stirn bildeten sich feine Schweißtropfen. Er lachte auf, aber das Lachen klang weder echt noch lustig. »Sie haben Nerven! Erwarten Sie wirklich, daß jemand diesen Blödsinn schluckt?« Ich wies auf die Maschine. »Sie waren schon dabei, die Quittung vorzubereiten. Die ersten drei Buchstaben des Wortes hatten sie bereits getippt…«
    Er lachte erneut. »Das stimmt. Ich wollte eine Quittung vorbereiten, aber für meine Putzfrau. Sie kommt morgen früh, um das Geld abzuholen.«
    Ich erhob mich. Minetti blieb sitzen. Er blinzelte unsicher. »Mr. Minetti, stehen Sie bitte auf!« sagte ich.
    Sein Blinzeln nahm zu. »Was soll das heißen? Sie können mich doch nicht in meiner eigenen Wohnung herumkommandieren!« beschwerte er sich.
    Ich lächelte matt. »Sie können mir nicht vorwerfen, daß ich mit Ihnen im Kommandoton spreche. Kommen wir zur Sache. Ich bin ein Mann, der es gewohnt ist, die kleinsten Dinge zu bemerken. Vorhin zum Beispiel, als ich mich auf die Couch setzte, nahmen Sie gleichfalls auf der Couch Platz. Das fiel mir auf…«
    »Sie sind ja heiter! Die Couch ist eben am bequemsten!« rief Minetti mit gespielter Lustigkeit.
    »Mag sein, aber es hätte doch wohl nahegelegen, daß Sie sich dem Gast gegenüber setzen, nicht wahr? Statt dessen zwängten Sie sich in die andere Ecke. Sie stopften sich dann das Rückenkissen zurecht. Nun, Sie machen nicht den Eindruck eines besonders komfortsüchtigen Mannes. Ich vermute daher, daß Sie hinter dem Kissen etwas verbergen. In Verbindung mit der Tatsache, daß sich in der Maschine ein Papierbogen mit den Anfangsbuchstaben des Wortes Quittung befindet, liegt der Schluß nahe, daß Sie den Mörder erwarten, der Ihnen den Empfang des Geldes quittieren soll.«
    Minetti war bei meiner Rede blaß geworden. Ratlos starrte er mich an. Ich schob die Hände in die Taschen und musterte ihn prüfend. Ich war keineswegs sicher, ob meine Kombinationen stimmten, aber ich fühlte, daß ich auf dem richtigen Wege war.
    Minetti erhob sich langsam. »Sie spielen gern Sherlock Holmes, was?« murmelte er. »Na schön, es ist schließlich Ihr Beruf, aber ich bin nicht verpflichtet, diese Fantastereien zu dulden! Verschwinden Sie aus meiner Wohnung! Gehen Sie! Ich habe es endgültig satt, mir diesen beleidigenden Blödsinn anzuhören, Mr. Cotton!« Er fuchtelte mit der Hand, als könne er mich damit in Bewegung setzen.
    Ich blieb ruhig. »Sicher werden Sie mir vorher erlauben, einen Blick hinter das Kissen zu werfen?«
    Minetti ballte die Fäuste. »Ich denke nicht daran! Sie haben kein Recht, hier herumzuschnüffeln! Ich kenne das Gesetz! Ohne Haussuchungsbefehl dürfen Sie in der Wohnung nichts anrühren!«
    »Stimmt«, sagte ich schlicht. »Gehen wir also!«
    »Gehen?« fragte er verblüfft. »Wohin? Sie erwarten doch nicht etwa, daß ich Sie begleite? Sie können mich nicht verhaften!«
    »Sie sind nicht verhaftet«, belehrte ich ihn sanft. »Ich möchte Sie nur zum Verhör zum nächsten Revier bringen. Sie können nicht erwarten, daß ich Ihnen Gelegenheit gebe, gewisse Spuren zu tilgen und…«
    Weiter kam ich nicht.
    Minetti stürzte auf mich los. Er boxte beidhändig und war dabei enorm schnell auf den Beinen. Ich hatte sofort die Deckung oben und tanzte mit ein paar Sidesteps aus der Angriffslinie. Minetti drängte nach. Er hatte die Deckung ein bißchen weit offen. Er griff an. Und er legte in diesen Angriff alles hinein, was er zu bieten hatte.
    Ich schluckte zwei verflixt harte Schwinger und konterte dann nicht minder hart. Minetti kassierte noch einen linken Haken. Dann drosselte er das Tempo. Er begriff, daß ich kein Mann war, den man mit einem Überraschungsangriff von den Beinen holen konnte.
    Minetti nahm die Deckung hoch. Nur seine Augen blieben kalt und unberührt. Er suchte nach einer Lücke in meiner Abwehr und feuerte einige blitzschnelle Haken ab, von denen jedoch nur der letzte sein Ziel traf.
    Ich war ein bißchen benommen, und das wurmte mich. Ich marschierte nach vorn und schoß eine ganze Dublettenserie ab, die Minetti sichtlich erschütterte. Ich beschloß, aufs Ganze zu gehen und erhöhte das Tempo. Schon eine halbe Minute später erwischte ich Minetti genau auf dem Punkt. Er stürzte über einen Stuhl und ging mitsamt dem Sitzmöbel zu Boden.
    Ich klopfte Minetti kurz nach Waffen ab. Er hatte offenbar keine.
    Ich richtete mich

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