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0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

Titel: 0496 - Sein Hobby war die Mord-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf und nahm das Sofakissen zur Seite. Vor mir lag ein dicker Umschlag. Ich öffnete ihn. Er enthielt einige Päckchen gebündelter 20 Dollarnoten. Ich zählte insgesamt 4000 Dollar.
    In diesem Moment klingelte es. Ich legte das Geld hinter das Kissen zurück. Dann ging ich hinaus, um zu öffnen. Stand der Mörder vor der Tür?
    ***
    Allan Hunter betrat das Haus. 9.22 Uhr abends. Er war allein. Im Ellbogenwinkel des linken Armes trug er eine braune Papiertüte, aus der eine Stange Zigaretten und der Hals einer Flasche Bourbon ragten. Als Hunter die Treppe hinaufging, hörte er hinter sich das helle Klicken von Damenäbsätzen.
    Hunter unterdrückte ein Grinsen. Er hatte mit Winston telefoniert und wußte genau, was ihn erwartete. Hunter wandte sich um. »Hallo Gina!« rief er aus und tat erstaunt. »Was tust du denn hier?«
    »Kannst du dir das nicht denken?« Hunter warf einen Blück über die Schulter. »Gehen wir in meine Wohnung!« schlug er vor. »Dann kannst du gleich mal meine neue Whiskysorte probieren. Zehn Jahre gelagert! Eine neue Entdeckung von mir. Ich wette, sie wird dir schmecken.«
    Hunter und Gina betraten kurz darauf die im 3. Stock gelegene Wohnung. Hunter schloß hinter sich ab. »Warum tust du das?« fragte Gina mißtrauisch.
    Hunter lachte. »Alte Gewohnheit von mir.« Er lachte noch lauter. »In dieser Gegend wohnen so viele Ganoven, mußt du wissen.«
    »Sehr witzig«, sagte Gina, ohne eine Miene zu verziehen. Sie betraten das Wohnzimmer. Hunter hielt sich dicht neben der Frau. Er stellte die Tüte auf den Tisch.
    Gina öffnete den Verschluß ihrer Handtasche. Noch ehe sie es schaffte, die Pistole zu ergreifen, riß Hunter ihr die Tasche aus der Hand. Gina stieß einen Schmerzensschrei aus. Der Bügel hatte ein Stück Haut ihrer Hand abgeschürft. Hunter nahm die Waffe an sich. Dann warf er die Tasche achtlos auf den Boden. »Du bist gewarnt worden, Baby! Du hast die Warnungen in den Wind geschlagen. Jetzt mußt du die Folgen tragen!«
    Gina war blaß, aber gefaßt. Sie rieb sich den schmerzenden Handrücken. »Willst du mich umbringen? So, wie du es mit Larry gemacht hast?«
    »Das war Teamarbeit«, höhnte Hunter. »Freddy und ich haben ihn gemeinsam in die Mangel genommen. Er hat sich tapfer gewehrt, das muß ihm der Neid lassen. Aber natürlich brachte uns sein Widerstand erst richtig auf die Palme.«
    Ginas Augen begannen zu tränen. Sie fühlte sich, wie ausgepumpt. Sie begriff, daß sie alles falsch gemacht hatte. Ja, sie war gewarnt worden — von den beiden G-men und von den Gangstern selbst.
    Sie war nur von dem Gedanken besessen gewesen, Larrys Tod zu rächen. Jetzt zeigte sich, daß dieser Gedanke zu einem Bummerang geworden war.
    »Du hättest leben können«, sagte Hunter fast träumerisch. »Der Alte hätte dir 200 Dollar im Monat zukommen lassen. Doch du mußtest verrückt spielen! Schade um dich, wirklich schade. Aber was soll man machen? Wir können es uns nicht leisten, über eine Puppe zu stolpern.«
    »Laß mich gehen!« würgte Gina hervor. Ihr war auf einmal übel.
    Hunter schüttelte den Kopf. »Du liebtest doch deinen Larry, nicht wahr? Bald seid ihr wieder vereint«, höhnte er. »Ich sorge dafür.«
    Gina schüttelte die aufkommende Schicksalsergebenheit ab. Sie wollte nicht sterben! Sie hatte nicht vor, diesen Bestien auch noch einen zweiten Mord durchgehen zu lassen. Auf dem Tisch stand die Papiertüte mit der Bourbonflasche in Griffnähe. Eine Flasche war eine gute Waffe. Doch was ließ sich damit schon gegen eine Pistole ausrichten?
    Glücklicherweise schob Hunter die Waffe plötzlich in die Gesäßtasche. Er schien den Knall des Schusses vermeiden zu wollen. Er war groß, stark und brutal. Für ihn gab es weniger laute Methoden, um sein Ziel zu erreichen.
    Er schritt auf sie zu, die Hände halb erhoben. Anscheinend wollte er sie um Ginas Hals legen. Gina griff blitzschnell nach der Flasche. Sie war schwerer und unhandlicher, als Gina erwartet hatte.
    Hunter reagierte sofort. Er schlug Gina die Flasche aus der Hand. Die Flasche zerbarst auf dem Fußboden.
    Hunters Augen funkelten tückisch. »Das ist gut, das ist prima!« knurrte er. »Ich brauche immer etwas, um in Fahrt zu kommen. Das ist genau das Richtige!«
    Gina Hopkins wich vor ihm zurück. Ein schwerer Sessel hielt sie auf. Hunter lachte, als er die Furcht in ihren weit aufgerissenen Augen sah. Es war ein grausames und zugleich triumphierendes Lachen. »Nicht gerade angenehm, in der Falle zu sitzen,

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