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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
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Achtung nicht versagen.
    »Mr. Cotton«, fuhr Kerber eifrig fort, »ist FBI-Agent. Stell dir vor, Violet, was passiert ist…«
    Sie zog hochmütig die Brauen hoch, musterte mich geringschätzig und meinte: »Mal ganz was Neus, daß in diesem langweiligen Nest etwas passiert.«
    »In diesem Fall«, erklärte ich sanft, »handelt es sich um zwei Mordanschläge. Einer könnte Ihnen gegolten haben. Jemand hat wohl meinen Jaguar mit dem Ihren verwechselt, vermutet Ihr Mann.«
    Ihr Lächeln war eitel Spott. »Ihre Phantasie geht mit Ihnen durch. Mit so scharfen Waffen ist noch kein Mann gegen mich vorgegangen.«
    Ich beschloß, sie nicht länger für eine achtunggebietende Dame zu halten, und verabschiedete mich.
    Nachträglich überkam mich das kalte Grauen, als ich mir überlegte, daß ich die Flasche nur mit einem Reifen hätte zu streifen brauchen. Bei der hohen Stoßempfindlichkeit des Nitroglyzerins wäre das Ding sofort hophgegangen und hätte mich atomisiert. Genausogut hätte es einen völlig Unbeteiligten treffen können.
    Erst auf dem Weg nach Hause fiel mir ein, daß ich Samuel Merritts Namen an diesem Tage schon einmal gehört hatte'. Von Cindy Billson! Sie wollte in einer von Merritts Fernseh-Shows auftreten. Sieh einer an!
    ***
    Mit Phil machte ich mich am nächsten Morgen auf, um Cindy Billsons Bruder Ben zu besuchen.
    Phil wirkte leicht verkatert. Schweigsam hockte er neben mir im Jaguar.
    »War sie blond oder braun?« frotzelte ich.
    Phil gähnte. »Schick deine Phantasie auf Urlaub. Ich war gestern abend ganz privat bei Charlie Gregg. In der Bar.«
    »Aha. Und'beim Roulette hast du deinen letzten Hosenknopf verspielt.«
    »Du wirst lachen, ich habe gewonnen. Hundert Dollar, alter Freund.«
    »Na, fein. So weiß ich wenigstens, wer mich gleich zu einem strammen Mokka einladen wird.«
    »Denkste. Aber ich habe eine Frau gesehen - toll! Leider ist sie in festen Händen.«
    »Etwa in Charlie Greggs?«
    »Scheint so. Obwohl sie verheiratet ist.«
    »Na, so was! Wie kann sie nur!«
    »Ihren Mann kennst du sogar, Jerry. Oder erinnerst du dich nicht mehr an Rechtsanwalt Kerber?«
    »Sag das noch mal! Violet Kerber hat etwas mit dem schönen Charlie Gregg?« Phil ruckte herum. »Du kennst das holde Wesen?«
    »Ich habe sie gesehen. Sie und ihre diversen Schmuckstücke. In New Rochelle bei Kerber. Was ist mit Charlie und ihr?«
    »Er hat sie angehimmelt, sie hat ihn angelächelt. Aber nicht nur ihn.«
    »Sondern?«
    »Auch Samuel Merritt, den TV-Onkel. Er saß neben ihr am Roulette und hat schätzungsweise zehntausend Bucks verspielt.«
    Ein Zufall nach dem anderen? Da stimmte doch eine ganze Menge nicht! Ob Vincent Kerber nicht wußte, wie sich seine Frau die Langeweile vertrieb?
    Ehe ich auf den Parkplatz des Hospitals einbog, berichtete ich knapp von meinen nächtlichen Erlebnissen und schloß: »Einerlei, ob Pietro Genova der Mann hinter den Kulissen ist oder nicht, wir müssen in der Vergangenheit von Kerber und Merritt graben. Auch Violet Kerbers Vorleben interessiert mich. Auf alle Fälle werde ich nachher gleich Samuel Merritt aufsuchen.«
    »Sei vorsichtig«, warnte Phil. »Der macht einen verdammt harten Eindruck. Bei dem entdeckst du keine weiche Stelle. Wenn er wirklich scharf auf Violet Kerber sein sollte, traue ich ihm alles zu.«
    Ich rangierte den Jaguar in eine Parklücke und stellte den Motor ab. »Aber bestimmt würde er nicht eine Portion Nitro hochgehen lassen, um sie zum Engel zu machen. Oder?«
    »Da hast du auch wieder recht.«
    ***
    Ben Billson, achtzehn Jahre alt, lag bleich und matt in den weißen Laken. Seine Schwester Cindy saß neben ihm und hielt seine Hand. Draußen vor der Tür stand ein G-man Wache.
    Cindy machte uns bekannt. Natürlich hatte sie ihrem Bruder schon von uns erzählt. Um so leichter war es, gleich zum Kern der Sache vorzustoßen.
    »Ben, wer war der Mann, mit dem Sie zusammen Greggs Bar aufgesucht haben?« fragte ich den Jungen.
    »Ich habe ihn nie vorher gesehen, Mr. Cotton«, erwiderte Ben. »Er war mein letzter Fahrgast. Ich verdiene mir nämlich mit Taxifahrten ein paar Dollars dazu, damit meine Schwester nicht das ganze Studium finanzieren muß.«
    »Er hat Sie eingeladen?«
    »Ja. Er wollte wissen, wo Charlie Greggs Bar liegt. Da es von unserem Taxistand nur ein paar Schritte dorthin sind, habe ich ihm den Weg gezeigt. Warum hätte ich ihm die Einladung zu einem Drink abschlagen sollen?«
    »Hat er sich mit Ihnen unterhalten?«
    »Kaum. Er kam mir gleich sehr

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