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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
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merkwürdig vor. Völlig unpersönlich und kalt.«
    »Wie sah er aus?«
    Ben beschrieb ihn als dünnen Mann. Als Phil ihm ein Foto Serge Calamows aus unserer Kartei vorlegte, nickte er eifrig. »Das ist er! Gar kein Zweifel, Mr. Decker!«
    Den Rest konnten wir uns leicht zusammenreimen. Wir wünschten Ben gute Besserung und zogen ab. Calamow hatte den ahnungslosen Jungen sicher für einen Augenblick abgelenkt und das Gift in das Glas gemischt. Als Ben umgefallen war, hatte Calamow sich schnell entfernt, nachdem er vorher Bens Ausweis gegen einen gefälschten auf den Namen Jesse Pall getauscht hatte.
    »Ich habe das Gefühl«, sagte Phil, »als ob Charlie Gregg durch den Tod Bens Schwierigkeiten hätte kriegen sollen. Ohne Zweifel war die Dosis Gift so bemessen, daß Ben daran gestorben wäre. Vermutlich hat er das Glas nur zum Teil geleert.«
    Ich nickte. »Genova haßt Gregg wie die Pest, weil er ihm damals in den Rücken gefallen ist und sich wahrscheinlich auch Genovas Vermögen angelacht hat. Wie hätte Gregg sonst seinen Palazzo aus dem Boden stampfen können?«
    »Und zum anderen hat Genova mir blutige Rache angedroht. Er wollte uns auf Greggs Fährte setzen, indem er den Anschein erweckte, als wolle Gregg die gefährliche Zeugin Cindy außer Gefecht setzen. So wurden wir zu Cindys Wohnung gelockt - und der Killer wartete schon.«
    »Und zu allem Überfluß war der Sarg mit der Bombe schon fertig!. Das paßt wohl alles genau in die Rachepläne Pietro Genovas! Auf Charlie Greggs Mist wäre so ein verschrobener, raffinierter Plan nie gewachsen.«
    Ferner wußten wir jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, daß der Killer Serge Calamow für Genova arbeitete. Doch wo lag die augenblickliche Tauchstation des rachelüsternen Gangsterbosses?
    ***
    Pietro Genova schüttelte den Ärger über die mißlungenen Attentate ab wie ein in den Hudson gefallener Pudel das Wasser.
    Der Schränker Clem Cardin hatte sich mit billigem Fusel doch in Stimmung gebracht.
    »Well«, sagte Genova so sanft wie möglich. »Das war das einzige Mal, daß du gegen mein Verbot gehandelt hat. Morgen abend geht es um die Wurst.« Clem Cardin grinste und deutete auf einen halb verschimmelten Koffer, den er mitgebracht hatte. »Da ist mein altes Werkzeug zum Knabbern drin. Ich hatte es prima versteckt. Darauf kann ich mich verlassen.«
    »Um so besser. Hast du die Pläne der Sicherungsanlage durchgesehen?«
    Wenn es um Clem Cardins »Beruf« ging, war er ganz bei der Sache. Dann legte sich auch seine Nervosität. »Ist eine harte Nuß, Boß. Alles kommt darauf an, wie wir in den Bau reinkommen.«
    »Das laß meine Sorge sein. Du hast dich nur um den Tresorraum mit dem Panzerschrank zu kümmern.«
    »Dann bin ich schon so gut wie drin. Wenn die Anlage auch hochmodern ist, sie nutzt nicht mehr viel, wenn man die Pläne kennt. Allerdings wird eins passieren…«
    »Was?«
    »Spätestens, wenn ich den Panzerschrank aufsprenge, wird die Alarmanlage loslegen. Wie lange die Polizei braucht, um an Ort und Stelle zu sein, mußt du errechnen.«
    Genova dachte über das Problem nach. »Drei Minuten genügen uns, um mit der Beute zu verschwinden. Wir werden nämlich nicht durch das Hauptportal kommen, sondern durch die Kanalisation. Und auf demselben Weg verschwinden wir auch wieder. In drei Minuten müssen wir eingepackt haben und verduftet sein. Tempo ist alles bei diesem Job. Klar?«
    Cardin kicherte vergnügt. »Du sollst sehen, wie ich wetzen kann, wenn es sich lohnt! Bleiben wir anschließend zusammen?«
    »Natürlich nicht. Du fährst mit Harry zurück in diesen Keller. Schließlich müssen wir uns auch noch um Serge kümmern. Ich steige um in einen Lieferwagen und fahre zu dem Mann, der die Ware übernimmt. Wenn alles programmgemäß läuft, werde ich noch in derselben Nacht bei euch sein.«
    Genova verschwieg, daß seine Pläne in eine ganz andere Richtung liefen. Er überdachte noch einmal den Zeitplan und kam zu dem Schluß, er habe Charlie Gregg zur Beschaffung des Geldes zuviel Zeit gelassen.
    Das mußte geändert werden. Und zwar sofort.
    ***
    Samuel Merritt gehörte zu den Großen des Show-Geschäftes. Er hatte sich emporgeboxt. Und das nicht mit Glacehandschuhen.
    Merritt legte die beiden beachtlichen Fäuste auf den Schreibtisch und gönnte mir einen wohlwollenden Blick. »Nun, Mr. Cotton, was kann ich für Sie un?«
    »Genaugenommen bin ich nur hier, um mich persönlich bei Ihnen zu entschuldigen, Mr.

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