Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Ohr.«
    »Na, also. Einer wollte sie abschießen. Er heißt Serge Calamow.«
    »Sie verraten mir nichts Neues.«
    »Wirklich nicht? Die beiden anderen sind Harry Sefton und Clem Cardin. Wenn Sie die ganze Gang erwischen wollen, müssen Sie sich beeilen.«
    »Und wer'sagt mir, daß Sie mir nicht einen Bären aufbinden?«
    Wieder das blöde Kichern. »Ein bißchen Vertrauen müssen Sie mir schon schenken, Cotton. Fahren Sie zu den alten Docks. Der Schuppen 117 steht schon seit Jahren leer. Zufällig weiß ich genau, daß Sie im Keller des Schuppens alle Leute finden, von denen ich eben gesprochen habe.«
    »Auch Genova?«
    »Natürlich. Der verteilt doch die Beute. Aber beeilen Sie sich, sonst ist das Nest leer.« Dann war die Leitung tot. Ich lauschte noch der Stimme nach, während ich die Gabel drückte und Phils Nummer wählte.
    »Alarm!« sagte ich kurz. »Ein Tip über Genova. Könnte sein, daß er echt ist. In zwei Minuten hole ich dich ab.« Phils Fluch war nicht druckreif, aber ich hörte ihn nur noch zur Hälfte. Ich suchte die Nummer der Diamantenschleiferei McPherson heraus, wählte sie und bekam die scharfe Antwort eines Mannes zu hören, der sich nur mit einem knappen »Wer spricht?« meldete.
    »Cotton, FBI. Stimmt es, daß bei Ihnen eingebrochen wurde?«
    »Stimmt, Sir, Panzerschrank gesprengt, alle Diamanten zum Teufel.«
    »Danke.«
    Ich hieb den Hörer hin, stieg in den Anzug und war unterwegs.
    ***
    Pietro Genova rieb sich die Hände. Alle Weichen waren gestellt. Unter Garantie würde Jerry Cotton wie ein Bluthund auf heißer Fährte losbrausen und dem feuchten Keller des Schuppens 117 einen Besuch abstatten. Er würde Harry Sefton, Clem Cardin und den todkranken Serge Calamow finden, dessen Lebenslicht nur noch schwach flackerte.
    Aber nicht so schwach, daß der bis zur Nasenspitze unter Rauschgift stehende Killer nicht in der Lage gewesen wäre, die Flasche mit dem restlichen Nitroglyzerin auf seine verhaßten Feinde zu schleudern. Auf Jerry Cotton und die anderen G-men, die zweifellos mit von der Partie waren. Der baufällige Keller mitsamt dem alterschwachen Schuppen würde zussammenfallen und das beerdigen, was von den Männern übrigblieb. Damit wären mehrere Probleme auf einen Schlag gelöst. Die Mitwisser wären genauso erledigt wie die G-men vom FBI.
    Hoch befriedigt stieg Pietro Genova in den unauffälligen Lieferwagen, legte die kostbare Diplomatentasche neben sich auf den Sitz und fuhr los. Nach wenigen Minuten erreichte er den Riverside Drive und fuhr zügig nach Norden. Auf der George Washington Bridge überquerte er den Hudson. Von da an fühlte er sich absolut sicher.
    Drüben im Hackensack wartete jetzt bestimmt schon sein Geldgeber. Der Knabe sollte sich wundern. Immerhin war er ein Mitwisser, und wenn er auch im eigenen Interesse den Mund halten mußte, so war es doch besser, ihn für immer zum Schweigen zu bringen. Nicht einen glitzernden Stein würde er bekommen, wohl aber ein Stück heißes Blei.
    Genova kicherte. Eine Kugel für eine halbe Million in hübschen Scheinen, das war ein guter Tausch.
    Er hatte es gar nicht nötig, die Diamanten zu verschleudern. In aller Ruhe konnte er sich später zahlungsfähige Käufer suchen, irgendwo auf dieser schönen Welt.
    Erst am Ortsrand von Hackensack hielt Genova kurz an und nahm den Zettel aus seiner Brieftasche, auf dem er die Adresse des Landhauses notiert hatte. Es war nicht schwer zu finden. Eine ganze Kolonie schlichter Bungalows war in der Flußniederung angesiedelt, unmittelbar an einem Forellenbach.
    Als vorsichtiger Mann fuhr Genova langsam an dem Holzhaus vorbei. Er hielt etwa hundert Schritte weiter, nahm die Diplomatentasche in die Linke und schob die rechte Hand in die Manteltasche. Die Pistole war durchgeladen und entsichert. Ein beruhigendes Gefühl.
    Ganz in der Nähe jaulte ein Hund den fahlen Mond an, der hinter hastenden Wolken hervorblinzelte. Alle diese hübschen kleinen Häuser schienen leer zu stehen. Noch war keine Saison. Um so besser. Niemand würde den Schuß hören. Tage oder gar Wochen konnten vergehen, bis der Tote gefunden wurde…
    Der Gangster ging durch den kleinen Vorgarten und klopfte an die Tür. Fast augenblicklich wurde geöffnet, eine Stimme flüsterte: »Hat alles geklappt?«
    Genova lachte selbstgefällig. »Und ob. So was von hübschen Steinchen haben Sie noch nie gesehen! Warum machen Sie kein Licht an?«
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß, eine Taschenlampe blendete in seinem Rücken

Weitere Kostenlose Bücher