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0499 - Garingas Fluch

0499 - Garingas Fluch

Titel: 0499 - Garingas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schlucht stets düster und kühl.
    Gegen die Kräfte der Natur, wie Regen, Schnee und Hagel schützte ein überhängendes Felsstück den offenen Sarg. Er stand praktisch unter einem steinernen Himmel.
    Der Boden war rauh, uneben. Ohne seine beiden Führer wäre der Abbé schon längst gestolpert. Die Männer brachten ihn sicher über die aus dem Untergrund wachsenden Stolperfallen.
    Die beiden Begleiter hielten den Abbé in Höhe der Ellenbogen umklammert. Sie merkten plötzlich an seinem Widerstand, daß er nicht mehr weitergehen wollte und blieben auch stehen.
    »Was ist, Abbé?«
    »Laßt mich allein.«
    »Aber du wirst…«
    »Ich werde gar nichts, meine Freunde. Ich werde nicht stolpern und nicht fallen, ich bleibe auf den Beinen, weil ich jemand habe, der mich führen wird.«
    »Und wen?«
    »Meine Freunde, verlaßt euch auf mich. Ich komme wirklich allein zurecht.«
    »Söllen wir hier warten, Abbé?«
    »Darum wollte ich euch gerade bitten. Wartet hier auf mich, bis ich die Zwiesprache gehalten habe.«
    »Jawohl, Abbé. Aber wenn etwas sein sollte, dann wirst du uns rufen. Versprichst du das?«
    »Ja.«
    Sie ließen ihn los. Der Abbé straffte sich. Er hätte einen Stock mitnehmen können, um den Weg zuvor abzutasten, doch er ließ es bleiben, weil er sicher war, daß er sich auf eine bestimmte Kraft innerhalb der Kathedrale verlassen konnte.
    Diese Kraft würde ihn leiten und ihm auch die Informationen und Ratschläge geben, die nötig waren. Der Abbé wußte genau, welch ein Spiel er eingeleitet hatte, aber er fühlte sich nicht als ein Regisseur, diesen Part hatten andere übernommen.
    Bloch sah nichts, doch er wußte, daß er sich nicht allzu weit vom Zentrum der Kathedrale entfernt befand, wo auch der offene Sarg mit dem silbernen Skelett seinen Platz gefunden hatte.
    Hier lag Hector de Valois als Toter, er war dennoch von eine gewaltigen Kraft erfüllt. Seine Ratschläge waren wichtig, denn es ging um das Geheimnis des Dunklen Grals, das nicht hier gelöst werden sollte, dafür im fernen England, wo die Templer ebenfalls ihre Spuren hinterlassen hatten.
    Die zwei zurückgebliebenen Templer schauten zu, wie sich ihr Anführer in Bewegung setzte.
    »Ich habe ein schlechtes Gewissen!« hauchte der Größere der beiden. Auf seiner Oberlippe wuchs ein dunkler Bart.
    »Ich ebenfalls.«
    Die beiden schwiegen sekundenlang, bis der Bartträger den Kopf schüttelte. »Das gibt es nicht. Der Abbé geht wie ein Sehender.« Er schaute seinen Freund an. »Sollte er tatsächlich wieder…?«
    »Nein, ich glaube nicht, daß er wieder sehen kann«, erklärte der zweite. »Das ist einfach nicht möglich…«
    »Was wissen wir schon?«
    In der Tat konnte Bloch nicht sehen. Er tastete sich nur voran, aber in seinem Kopf schienen Sensoren eingebaut zu sein, die jedes Hindernis ausloteten und ihm meldeten.
    Bloch stolperte nicht einmal.
    Ragte ein Stein aus dem Boden, so stieg er darüber hinweg, als hätte er ihn gesehen.
    Auch der Abbé fühlte sich sehr sicher. Er vertraute auf einen gewissen Schutz, der ihn bis zu seinem Ziel begleiten würde.
    Ein normaler Mensch hätte es vielleicht nicht wahrgenommen, anders der Abbé.
    Er merkte genau, daß er seinem Ziel ständig näherkam. In seinem Kopf war ein Brausen entstanden, als würden zahlreiche Stimmen durcheinander sprechen, um ihn mit Informationen zu füttern. Nie jedoch hörte er eine klare Meinung heraus. Die Geisterstimmen brausten durch seinen Schädel und hallten in den Ohren wider.
    Die Schlucht besaß nur einen Eingang, aber keinen Ausgang. Sie war eine Sackgasse. An deren Ende stand der offene Sarg mit dem silbernen Skelett des Hector de Valois.
    Hier hatte der ehemalige Templer-Führer endlich seinen Platz bekommen, der ihm auch zustand.
    Bloch spürte seine Nähe. Etwas drängte auf ihn ein, kam von allen vier Seiten und hielt ihn fest.
    Noch zwei vorsichtige Schritte ging er auf den Sarg zu, dann blieb er stehen.
    Hätte er noch sein Augenlicht besessen, so hätte er sehen können, daß ihn nicht einmal eine Körperlänge vom Fußende des Steinsargs trennte. Aber auch so wirkte der Abbé, als könnte er den anderen wahrnehmen, darauf wies auch die Verbeugung hin, mit der er das Skelett begrüßte. Als er sich wieder aufrichtete, ließ er beide Hände unter seiner Jacke verschwinden, weil er dort etwas trug, das ihm seit einiger Zeit gehörte.
    Es war ein Würfel!
    Man konnte ihn als Würfel des Unheils oder auch des Heils bezeichnen. Es kam darauf an, in

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