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in unserem Zimmer geworfen, nicht allzu glücklich über den Stand der Dinge. Ich versuchte, nicht auf meinen Verlobten zu sabbern, der neben dem Bett stand, die Hände in die Hüften gestemmt. Sein dunkles Haar war zerzaust, weil er sich das Unterhemd über den Kopf gezogen hatte (Vampire bevorzugten den Zwiebellook) - ein Anzeichen dafür, dass er verärgert war. Mit seinen breiten Schultern, den langen, muskulösen Beinen und den großen, äh . . Nippeln hätte er ein Holzfäller sein können, der sich in die Stadt verirrt hatte. Ihm fehlte nur noch die Axt.
„Ich habe" auch nicht gedacht, dass ich den Abend so verbringen würde."
„Muss er hier bei uns schlafen?", fragte Sinclair gereizt.
„Er schläft ja nicht wirklich", murmelte ich, als Baby Jon in seinem Bettchen gurrte und gluckste.
„Warum legst du ihn nicht in ein anderes Zimmer?"
„Warum sollte ich das tun, wenn er doch hier sein kann?" Ich sah das Baby an.
„Du bist fett und weißt nicht, wie man Toilettenpapier benutzt."
„Ich meine es ernst, Elizabeth. Bring ihn irgendwo anders hin."
„Eric! Sei doch vernünftig. Und wenn ihm etwas passiert? Dieses Haus hat achtzig Zimmer. Was, wenn er erstickt? Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich nicht rechtzeitig käme,
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weil ich mich nicht mehr erinnern konnte, in welches Zimmer ich ihn gebracht habe."
„Du verfügst über Superkräfte, sowohl was deine Schnelligkeit als auch was dein Gehör betrifft", seufzte Eric.
„Es ist doch nur für eine Nacht. Wir werden tausend Jahre zusammen sein, und du kannst nicht eine Nacht auf Sex verzichten?"
„Es ist bereits die dritte Nacht diese Woche", erwiderte er scharf. „Wenn das so weitergeht, werden wir in tausend Jahren
einhundertundsechsundfünfzigtausend .. "
„Jesses, okay, ich habe verstanden. Was soll ich denn tun? Ihn jetzt vor die Tür legen?"
„Du könntest zur Abwechslung mal Nein zu deiner Stiefmutter sagen."
„Es ist alles so schnell passiert", sagte ich schwach. „Und willst du wirklich, dass er noch mehr Zeit mit seiner Mutter verbringt? Du gefühlloser Mistkerl!
Außerdem rückt durch den Kleinen die Familie näher zusammen."
„Was ich verstehen könnte, wenn du auch nur den leisesten Wunsch verspüren würdest, Mrs. Taylor näher zu sein."
„Es ist doch nur eine Nacht", sagte ich noch einmal. Okay, drei. Zusätzlich zu der kleinen Überraschung, die sie mir heute bereitet hatte, sollte ich auch morgen und Montag auf ihn aufpassen. Aber dieses Thema wollte ich jetzt lieber nicht anschneiden. „Gib dir einen Ruck, Schatz. Er ist doch der einzige kleine Bruder, den ich habe. Vielleicht wird er unser Erbe sein!"
Baby Jon pupste.
„Unser Erbe", stellte Sinclair fest, „ist ein haarloser, inkontinenter Affe. Mit Froschbeinen."
„Das stimmt nicht! Er sieht mittlerweile wie ein richtiges Baby aus." Die Inkontinenz konnte ich wohl kaum abstreiten. Aber Baby Jon hatte sich von einem gelblichen, dürren Etwas zu
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einem knuddeligen kleinen Kerl entwickelt. Er hatte eine Irokesenfrisur aus schwarzen Haaren und hellblaue Augen. Er sah weder meinem Vater noch meiner Stiefmutter ähnlich, aber bei Babys war das ohnehin schwer festzustellen. Sie sahen eigentlich nie jemandem ähnlich.
„Du magst ihn nur, weil er dich allen anderen vorzieht", stellte Sinclair klar.
„Na ja, schon . . Das ist doch schmeichelhaft, dass er niemanden außer mir mag. Wie oft findet frau schon so jemanden?"
„Ich ziehe dich ebenfalls allen anderen vor."
Ich schmolz dahin. Wusch, und es bildete sich eine kleine Pfütze auf dem Teppich. Zumindest fühlte es sich so an. „Oh, Eric." Ich ging zu ihm und drückte ihn. Er versteifte sich in meinen Armen (nicht auf die vielversprechende Art), dann schob er mich von sich.
„Du musst zugeben, dass wir uns dadurch näher kommen."
„Mit wir meinst du dich und Mrs. Taylor."
„Ja. Mein ganzes Leben lang haben wir damit zugebracht, uns gegenseitig aus dem Weg zu gehen - wenn wir uns nicht gerade zu Tode geärgert haben. Jetzt sind wir fast . ." Ich wusste nicht mehr weiter. „Ich suche das richtige Wort."
„Höflich."
„Das ist es."
Er streichelte meinen Rücken mit seinen großen Händen, und ich lehnte mich an ihn. Er neigte den Kopf, küsste mich, saugte meine Lippe in seinen Mund, fuhr mit den Fingern in mein Haar, und mein Körper antwortete ihm.
Sehnsüchtig und hungrig berührte ich ihn gierig überall dort, wo ich ihn zu packen bekam, bis wir . . .
„Uaahhhhh", sagte Baby
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