0502 - Der Ritter mit dem Flammenschwert
Moment summte Shars Telekommelder. Er hob das Armbandfunkgerät hoch und sprach einige Worte, dann hörte er zu.
„Wir kommen sofort", sagte er abschließend.
Er wandte sich an Roi.
„Sir, unsere Zentrale wird von Hunderten Verdummter angegriffen. Sie haben zwei Leute erschlagen und dringen ins Erdgeschoß ein. Wir müssen ihnen helfen." Er blickte zu den Superiors. „Aber wenn wir fortgehen, demontieren diese Leute den Energieverteiler, und wir können nicht bleiben." Er sagte dies in völliger Verzweiflung.
„Sie brauchen nicht hierzubleiben, Mr. Troyonas", sagte Koslow würdevoll. „Wir kommen alle mit und helfen Ihnen, die Verdummten abzudrängen."
Roi Danton ging auf den Superior zu und drückte ihm schweigend die Hand. Dann eilten beide Männer ihren Leuten voraus auf die wartenden Gleiter zu..."
Nachdem Doreen und Aine die beiden Kinder gebadet und ins Bett gesteckt hatten, setzten sie sich zu Bossa Cova und ließen sich berichten, wie es ihm in Traci ergangen war.
„Es ist grauenhaft dort", schloß er seinen Bericht. „Die Menschen bringen sich gegenseitig um, die Häuser sind kalt und lichtlos, und auf den Straßen liegen Leichen." Die Mädchen überlief es kalt.
„Geh nicht mehr fort von hier, Bossa", bat Aine und rückte dicht an ihn heran. „Bleib immer hier, ja?" Bossa strich ihr über den Kopf.
„Keine Sorge, mich zieht nichts mehr nach Traci noch sonstwo hin.
Ich werde in unserem Zauberschloß bleiben, bis der Tod mich holt."
„Davon bist du noch weit entfernt", meinte Doreen.
Bossa erhob sich und streifte die verschmutzte Kleidung ab.
„Geht schon schlafen, ihr beiden. Ich werde erst einmal baden.
Zum Essen bin ich zu müde."
Die beiden Mädchen verschwanden im Schlafzimmer. Bossa Cova badete ausgiebig, dann stellte er sich unter die Heißluftdusche und begab sich anschließend ebenfalls ins Schlafzimmer.
Als er erwachte, waren Doreen und Aine bereits auf und hatten das Frühstück zubereitet.
„Wollt ihr die Kinder nicht rufen?" fragte Bossa.
„Ich gehe", erklärte Aine.
„Ah, habe ich geschlafen!" sagte Bossa und reckte sich. „Und einen Hunger habe ich!"
Doreen schob ihm eine Dose Fleisch zu und legte einige Scheiben Dosenbrot daneben.
Da die Fleischkonserve zu jener Kategorie gehörte, deren Inhalt sich automatisch erhitzte, sobald der Deckel geöffnet wurde, kam Bossa in den Genuß einer warmen Mahlzeit. ,Er hatte kaum damit angefangen, als Aine zurückkehrte. Sie führte lo an der Hand und sagte: „Der Junge ist nirgends zu finden, Bossa."
Bossa fuhr herum und blickte lo an.
„Wo ist dein Bruder, lo?"
„Ich weiß es nicht, Onkel Bossa", antwortete die Kleine bedrückt.
„Als ich wach wurde, war er nicht da."
„Beim Dämon des kalten Lichts!" rief Bossa aufgeregt und stemmte sich hoch. „Dieser Bengel!" Er blickte auf seine Mahlzeit.
„Das muß warten."
„Kannst du nicht erst fertig essen?" fragte Aine.
Bossa schüttelte den Kopf.
„Das Zauberschloß ist voller Fallen. Wer weiß, was der Junge in seiner Unwissenheit angestellt hat."
Er schloß seinen Overall, nahm Axt und Schild und verließ die Zimmerflucht, um nach Sarkh zu suchen. Wie immer flüsterte er eine Beschwörung, als die Tür sich von selbst vor ihm öffnete. Mit einem Satz sprang er in den Flur.
Im nächsten Moment riß ihm jemand die Beine unter dem Körper weg. Bossa Cova fiel auf den Rücken und bemerkte zu seinem Entsetzen, daß eine unsichtbare Kraft ihn forttrug. Er versuchte aufzustehen, doch immer wieder wurden ihm die Beine fortgerissen. Bossa glitt am Eingang der Halle vorüber, in der die Dämonen der Heimtücke hausten. Verzweifelt hieb er mit der Axt um sich, doch die Gespenster, gegen die er kämpfte, erwiesen sich als unverwundbar.
Schließlich kam er doch auf die Füße. Er drehte sich um und versuchte, die unfreiwillig zurückgelegte Strecke zurückzugehen.
Doch so schnell er auch lief, er kam keinen Schritt vorwärts.
Als an der Wand zur Linken ein Licht aufblitzte, glaubte er, dort seinen Peiniger erwischen zu können. Er sprang mit erhobener Axt auf die Stelle zu, strauchelte und prallte gegen die Wand.
Bossa erhob sich sofort wieder und wollte sich abermals auf den vermeintlichen Gegner stürzen. Plötzlich hielt er inne. Seine Augen weiteten sich.
Er konnte wieder richtig stehen, wurde nicht mehr fortgezogen.
Dann entdeckte er, daß sich ein Stück vor ihm der Boden bewegte, und auf der gegenüberliegenden Seite des Ganges bewegte sich der Boden in
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