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0502 - Der Ritter mit dem Flammenschwert

Titel: 0502 - Der Ritter mit dem Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entgegengesetzter Richtung, aber auch dort stand ein etwa zwei Meter breiter Streifen still.
    Da lächelte Bossa verständnisvoll.
    Er winkte dem blinkenden Licht, auf das er noch vor kurzem in blinder Wut zugestürmt war.
    „Danke, freundlicher Kobold!" sagte er. „Danke, daß du mich von dem Hexenband auf sicheren Boden geleitet hast."
    Der Kobold antwortete nicht, aber Bossa wunderte sich nicht darüber. Kobolde sprachen selten zu den Menschen. Er überlegte, ob er den Kobold nach dem Jungen fragen sollte, ließ es aber lieber sein, um nicht den Unwillen des hilfreichen Wesens zu erregen.
    Im nächsten Augenblick erschrak er erneut.
    Etwas knackte laut in der Stille, dann sagte eine helle Stimme: „Wenn ich nur wüßte, was dieser Hebel zu bedeuten hat! Sonderbar. Na, ich versuche es eben."
    Bossa erkannte die Stimme nicht sofort, aber dann wurde ihm klar, daß Sarkh gesprochen hatte, und er mußte ganz in der Nähe sein.
    „Sarkh!" rief er. „Wo bist..."
    Das nächste Wort ertrank in einem gellenden Heulen und Pfeifen. Sämtliche Geister, Zauberer und Dämonen des Schlosses mußten sich zusammengetan haben, um ihn zu erschrecken.
    Aber vielleicht heulten sie vor Wut, weil der Junge ein Tabu gebrochen hatte?
    Plötzlich erstarb das Heulen und Pfeifen wieder. Dann sagte eine Stimme, und wieder war es Sarkhs Stimme: „So ein Blödsinn! In einem Zauberschloß muß man doch auch richtig zaubern können. Die Musik hat mir gar nicht gefallen. - He, was wisperst du da in deiner Hütte, alte Hexe? Na, warte, ich werde dir deine krumme Nase abschneiden!"
    Bossa Cova stöhnte voller Verzweiflung. Was trieb der Bengel da eigentlich? Und wo steckte er?
    „Moment!" flüsterte Bossa. „Eine wispernde Hexe? Bei allen Dämonen der Finsternis! Er steckt in dem Saal, in dem die Dämonen der Heimtücke wohnen!"
    Entschlossen machte sich Bossa auf den Weg. Zwar hatte er Angst, aber er würde sich nicht von einem Knaben beschämen lassen. Was Sarkh konnte, das konnte er schon lange.
    Vor dem Eingang zum Saal der Heimtücke zögerte er. Durch die Öffnung hindurch sah er ein rötliches Dämmerlicht, obwohl es dort sonst bis auf wenige Lichtpunkte dunkel gewesen war.
    „Grauer Ritter, steh mir bei!" flüsterte er und trat in den riesigen Saal.
    Der Eindruck, den ihm die Einrichtung des Saales vermittelte, war verwirrend. Er sah zahllose seltsame Tische, auf denen eigenartige Lichter blinkten - und durch ein Loch in der Wand konnte er sogar die Turmbauten von Traci sehen. Nur von Sarkh war nichts zu entdecken.
    Als er hinter sich ein schwaches Summen hörte, zuckte Bossa zusammen und fuhr mit erhobener Axt herum. Doch niemand stand hinter ihm.
    Dafür sagte eine unmenschliche Stimme: „Das nautische Dreieck ist eine neuneckige Kugel auf dem Inkreis der Kalotte. Eine Arkonbombe unterscheidet sich von einer Gasleuchte dadurch, daß das Gras grüner ist. Das Nichts fängt dort an. Wo die logistischen Probleme einer Hühnerfarm ausgeklammert werden werden werden werden krrch."
    „Sprich weiter, Hexe", ertönte Sarkhs Stimme. Sie kam aus einer Öffnung in der Wand. „He, bist du etwa eingeschlafen?"
    Obwohl sich Bossas Nackenhaar sträubte, schlich er auf die Öffnung in der Wand zu. Er spähte in einen halbrunden, schwach erhellten Raum, dessen Wände voll magischen Feuers waren. Vor einer der Wände stand der Junge und hieb immer wieder mit der Faust auf einen leuchtenden Hexentisch ein.
    „Was tust du dort?" fragte Bossa.
    Sarkh fuhr herum und zitterte plötzlich an allen Gliedern. Bossa eilte zu ihm, nahm ihn in die Arme und sprach beruhigend auf ihn ein. Die eigene Furcht war vergessen.
    „Die Hexe will nicht mehr reden", sagte er. „Dabei hat sie vorhin so schöne Dinge erzählt. Was ist eigentlich eine Arkonbombe?"
    „Ganz bestimmt nichts aus unserer Welt, Sarkh. Komm, laß uns gehen!"
    „Die Sterne strahlen im Glanz der Dunkelwolken", erscholl die unmenschliche Stimme erneut. Sie schien von allen Seiten gleichzeitig zu kommen. „Kursberechnungen irreal. Der Kommandant wird gebeten, eine neue Ladung Planeten in Arrest zu halten, denn was dreimal ist Logarithmus außerhalb geschlossener Raumschiffe. Erbitte Eingabe auf dem Landegerüst halber Reaktor. Raumanzüge schließen, die Gravitationskonstante ..."
    Die Stimme brach unvermittelt ab. Gleich darauf ertönte eine unirdische Musik.
    „Herrlich, was?" fragte Sarkh. Seine Augen leuchteten vor Begeisterung.
    „Sirenenklänge", meinte Bossa Cova. „Junge, das sind

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