0502 - Die Disco-Hexe Tessy
glaubte zwar an keine direkte Gefahr, wollte sie aber auch nicht völlig ausschließen.
Tessy and the Monsters!
Wer sich so nannte und tatsächlich mit der Hölle in Kontakt stand, konnte sich eine Niederlage einfach nicht leisten. Der mußte etwas tun, wenn man ihm auf der Spur war.
Es war aber alles friedlich.
Suko hatte kein Interesse daran, nur immer im Rover zu hocken.
Die Nacht war zwar kühl, jedoch nicht so kalt wie in den Nächten zuvor. Es roch nach einem großen Wetterumschwung. Jetzt, im August, schien es endlich Sommer zu werden.
Die Jonathan Street, auf der Suko parkte, war um diese Zeit kaum befahren. Die meisten Menschen befanden sich in ihren Wohnungen. Und bekannte »In-Lokale« waren auch nicht in der Umgebung.
Sukos Gefühl blieb. Manchmal spürte er ein Kribbeln auf der Haut.
Er setzte sich wieder hinter das Lenkrad. Wenn er nach rechts schaute, sah er das Haus als einen kompakten Schatten, der sich hinter den Bäumen abzeichnete.
Susan Holmes sollte oben wohnen. Sein Blick glitt über das Dach.
Nur hinter wenigen Fenstern entdeckte er Licht.
Er hoffte, daß alles klappte und daß sie keinem Phantom nachliefen. John befand sich bereits einige Zeit oben, es war mittlerweile dunkel geworden, möglicherweise schlief das Mädchen schon fest.
Vielleicht erschien ihr auch wieder das Gespenst, dem es so verdammt mies ging, seit die Hölle ihre Arme nach ihm ausgestreckt hatte.
Die Zeit tropfte dahin.
Das Gefühl der Unruhe verstärkte sich. Suko schaute nicht nur durch die Frontscheibe. Er drehte sich des öfteren um, warf einen Blick zurück, auch durch die Seitenscheiben, er kannte die Büsche in der Nähe und deren zitternde Zweige.
Tat sich etwas?
Das Geräusch, das er vernommen hatte, konnte eine völlig natürliche Ursache haben, brauchte aber nicht, denn es hatte sich angehört, als würden sich Schritte dem Wagen nähern, und zwar auf Sukos Seite.
Der Inspektor drehte sich um.
Da sah er den Schatten.
Es war die Gestalt eines Menschen, die nur eine Armlänge vom Wagen entfernt erschien. Suko hatte den Mann nie gesehen. Trotz der Finsternis erkannte er die ungewöhnliche Kleidung der Person.
Sie trug nur eine Hose und über den nackten Oberkörper eine ärmellose Weste aus Leder und Fell. In Höhe der Hüfte glänzten die Metallknöpfe auf einem breiten Gürtel.
Die Gestalt beugte sich so weit vor, daß sie durch das Fenster in den Wagen schauen konnte. Suko sah das kalte Lächeln auf den Lippen, das Glitzern in den Augen. Ein Finger bewegte sich krümmend. Der Mann winkte ihm zu.
Wahrscheinlich wollte er, daß Suko die Scheibe nach unten drehte.
Er tat es.
»Und?« fragte er.
Der Kerl grinste noch. Er hatte ein junges Gesicht. Wahrscheinlich war er knapp über Zwanzig.
»Was wollen Sie?«
»Ich bin Pete.«
»Wie schön für Sie. Aber damit haben Sie noch nicht meine Frage beantwortet.«
»Manchmal ist es komisch. Da sitzt jemand und wartet. He, auf wen wartest du?«
»Geht Sie das etwas an?«
»Ja.«
»Und wieso?«
»Ich habe dich beobachtet. Du bist nicht allein.«
»Sehen Sie noch jemand?«
Der Kerl blies Suko einen schlechten Atem ins Gesicht. »Nein, ich sehe keinen. Noch nicht. Aber da ist jemand hochgegangen. Zu ihr, weißt du? Das haben wir nicht gern. Sie ist uns ein Dorn im Auge.«
»Wer, bitte schön?«
»Die kleine Susan. Wir wollen nicht, daß ihr geholfen wird, Mann. Das wäre schlecht.«
»Und was soll ich tun?«
Der Ankömmling hob die Schultern. »Gar nichts, mein Lieber, überhaupt nichts sollst du tun. Du hast bereits genug getan, verstehst du mich? Genug.«
»Werden Sie endlich deutlicher!«
»Klar, darauf warte ich schon.« Suko hörte das Lachen. Die Bewegung des anderen sah er kaum, aber sie war vorhanden, denn der Kerl nestelte an seinem Gürtel und hakte etwas ab.
Sein Gesicht nahm dabei einen noch härteren Zug an. Das Böse, ein regelrechter Mordwille leuchtete aus seinen Augen.
Suko rammte die Tür auf.
Der Kerl bekam sie zwar gegen den Leib, dennoch schaffte er es, seine Tat durchzuführen. Er hielt etwas in der Hand. Es war oval und in der Fläche genau zu erkennen. Den Stift, die Sicherung, hatte er bereits abgerissen.
Und dann warf er den Gegenstand!
Dieses verdammte Ei aus Metall, das in seinem Innern mit Sprengstoff gefüllt war.
Er schleuderte es durch die offene Scheibe ins Innere des Rover.
Suko hatte keine Chance mehr, es wieder zu fassen und zurückzuschleudern. Er wollte nur noch sein Leben retten.
Mit einem
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