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0502 - Die Disco-Hexe Tessy

0502 - Die Disco-Hexe Tessy

Titel: 0502 - Die Disco-Hexe Tessy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es war Sex, aber auch Erotik und eine ungezähmte Wildheit. In ihr brodelte ein Vulkan, das Blut war wie heiße Lava.
    Man hatte ihr den Namen Disco-Hexe Tessy gegeben, und er traf hundertprozentig auf sie zu.
    Tessy streckte die Linke aus, als wollte sie die Faust gegen irgendein blasses Gesicht schlagen. Dann öffnete sie die Hand und spreizte die Finger. Ihre Geste besaß etwas Hypnotisches. Sie war diejenige Person, die Macht über ihre Gäste besaß und allein durch ihr Erscheinen dafür sorgte, daß viele wiederkamen, um nur sie zu sehen.
    »Gleich passiert es!« flüsterte ein junger Mann. »Verdammt, gleich ist es soweit.«
    »Was denn?« fragte ein Neuling.
    »Das wirst du schon sehen.«
    Tessy zog ihre Hand zurück. Mit der anderen hatte sie noch den Mantel vor ihrem Körper zusammengerafft. Noch hielten die beiden Hälften, einen Moment später jedoch klafften sie auseinander.
    Der Mantel flog in zwei Richtungen weg, als wäre er von einem gewaltigen Windstoß erfaßt worden. Er fing an zu flattern, faltete sich auseinander, und durch die Reihen der Zuschauer und starren Gaffer lief ein lautes Raunen.
    Tessy war nackt – oder fast nackt!
    An der wichtigsten Stelle trug sie nur ein Dreieck aus goldenem Metall. Eine Maske, die auch ein Gesicht zeigte.
    Das Gesicht eines Tieres, eines Teufels vielleicht. In die Maske waren Mund, Nase und Augen eingraviert worden, aber sie war ohne Leben. Nur das Licht warf blitzende Reflexe und verlieh der Maske ein kaltes Leben.
    Tessy besaß einen außergewöhnlichen Körper. Sie war sehr gut proportioniert, mit einer schmalen Taille, ausladenden Hüften und straffen Brüsten.
    Sie lächelte die Zuchauer an und schritt am Bühnenrand entlang.
    Das Trommeln war geblieben. Aus dem dunklen Hintergrund flog etwas in den Lichtkegel hinein, blitzte für einen Moment auf, dann schnappte Tessy nach dem Gegenstand.
    Es war ein Mikrofon. Ein schmaler Stab mit einer roten Kugel darauf. Die dünne Schnur peitschte hinter dem Mikro her wie eine Schlange.
    Tessy erstarrte.
    Sie schloß sekundenlang die Augen, ein Zeichen der höchsten Konzentration. Dabei beugte sie auch den Kopf nach vorn. Die Haare fielen nicht mit, sie blieben in dieser haubenartigen Stellung, als lägen unter ihnen zwei Drahtnetze. Sekunden später »explodierte«
    Tessy Lamar.
    Ein gellender Startschrei drang aus ihrem Mund, verstärkt noch durch das Mikrofon.
    Die Gäste wurden gleichzeitig für einen Augenblick geblendet, denn jetzt jagten von der Seite her ein roter und ein giftgrüner Kegel auf die Bühne, huschten hinter Tessy vorbei und rissen die Gestalten aus der Finsternis, die zuvor im Dunkel der Bühne gewartet hatten.
    Es war Tessys Band.
    Eine Band, die Furore gemacht hatte, die Hard-Rock spielte, die unheimlich heavy und in London bereits zu einer Institution geworden war.
    Tessy and the Monsters!
    Das war die Gruppe, die Furore gemacht hatte. In der Werbung hieß es, daß sie aus den Tiefen der Hölle aufgestiegen wären, um den Menschen die Botschaft des Teufels musikalisch näherzubringen.
    Teuflisch sahen die drei Typen auch aus.
    Die zwei Gitarrenspieler rahmten Tessy von beiden Seiten ein. Sie standen versetzt hinter ihr. Einer von ihnen sah aus wie ein Skelett.
    Er mußte ein fleischfarbenes Trikot übergestreift haben, das mit bleichen Knochen bemalt worden war, so daß der Gitarrist aussah wie ein lebendes Skelett.
    Der zweite Gitarrenspieler trug eine wilde Frisur, die einem Mob ähnelte. Sein Gesicht war bleich, starr, maskenhaft. Es wirkte wie eine Frankenstein-Maske, selbst auf der breiten Stirn waren noch dünne Nähte und Blutfäden zu sehen.
    Blieb der dritte, der Trommler.
    Ein Typ wie Tarzan. Er schien aus dem Dschungel zu stammen.
    Sein nackter Oberkörper glänzte, als wäre er mit Öl eingerieben worden. Vielleicht schwitzte er auch, obwohl er nur einen Lendenschurz trug. Sein Körper war muskulös. Er ließ die Trommelstöcke wirbeln. Er war es auch, der einen Urschrei ausstieß und dabei noch lauter trommelte.
    Gleichzeitig schlugen auch die anderen beiden Musiker ihre Gitarren an.
    Harter, fetziger Rock jagte durch die Disco.
    Tessy hörte zu. Sie stand dabei nicht steif wie ein Denkmal, hatte ihr Profil dem Publikum zugedreht, den Mantel wieder vor ihrem fast nackten Körper zusammengerafft.
    Tessy wußte, wie sehr sie auf Männer wirkte. Sie war ungemein erotisch. Gierige Augen starrten sie an. Hände bekamen einen Schweißfilm. Es gab wohl kaum einen männlichen Besucher,

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