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0503 - Adelige Blutsauger

0503 - Adelige Blutsauger

Titel: 0503 - Adelige Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»So verflixt lange. Außerdem hat mich eine Gruft als Kind nie interessiert. Ich fand sie einfach als zu unheimlich. Ich hatte immer davor Angst, verstehen Sie? Man ging als Kind doch nicht dort hinein. Da lauerte der Tod und…« Sie hatte sehr schnell gesprochen, wahrscheinlich wollte sie ihre Angst damit übertünchen.
    Ich war hinter den Altar gegangen. Dort lag ein Metallkreuz. Bestimmt hatte es sonst auf der Platte gestanden. Jemand hatte das Kreuz mit großer Kraft verbogen und es zu Boden geworfen. So etwas war nur in einem Anfall von Haß passiert.
    Vampire hassen Kreuze, aber sie sind nicht in der Lage, sie auch anzufassen. Verbogen mußte es also einer ihrer Helfer haben. Ich hatte mich schon längst gefragt, ob Sir Walter und Lady Freya möglicherweise zu Vampiren geworden waren. Es war momentan einfach die naheliegendste Lösung.
    Eine schmale Tür erregte meine Aufmerksamkeit. »Was liegt dahinter?« fragte ich Kate.
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß es leider nicht mehr. Habe es vergessen.«
    Ich öffnete die Tür. Auch sie klemmte. Beim Aufziehen schrammte sie über den Boden. Dahinter lag ein sehr kleiner und düsterer Raum, die Sakristei.
    Da der Raum nur ein kleines, lukenhaftes Fenster besaß, sickerte kaum Licht hinein. Ich holte meine schmale Leuchte hervor und tastete mit dem Lichtstrahl den Boden ab.
    Es war gut so, sonst wäre mir die offene Stelle vielleicht nicht aufgefallen.
    Auch Kate, die hinter mir stand, hatte die Luke entdeckt. »Das ist der Zugang zur Gruft.«
    »Wer sagt’s denn?«
    »Wollen Sie wirklich dort hinunter?«
    »Ja.« Ich war schon bis an den Rand getreten und leuchtete über eine alte staubige Steintreppe. Was sich ihr anschloß, konnte ich leider nicht erkennen, es verschwamm in der Finsternis unter der Erde.
    »Wenn Sie hier oben bleiben wollen, Kate, ich habe nichts dagegen.«
    »Nein, nein.« Sie redete hastig. »Auf keinen Fall. Allein fürchte ich mich.«
    »Gut, ich gehe vor.«
    Die Stufen waren ziemlich hoch, dabei noch sehr schmal, so daß ich achtgeben mußte, nicht auszurutschen. Der Lampenstrahl zeichnete mir den Weg vor.
    Über die Größe der Gruft war ich überrascht. Sie zog sich auch noch unter der Kapelle her und war bestückt mit Steinsarkophagen, in denen die Vorfahren der Kate Manderston lagen.
    Eine unheimliche Atmosphäre hielt uns umfangen. Tod und Vergessenheit breiteten sich aus. Die Decke war niedrig. Spinnweben hingen wie kleine Netze herab und warteten darauf, unsere Gesichter streicheln zu können.
    Ich zog den Kopf ein, als ich mich den alten, mit Staub bedeckten Sarkophagen näherte.
    Die ersten beiden schon machten mich mißtrauisch. Jetzt, wo ich sie direkt anleuchtete, stellte ich fest, daß ihre Oberteile verschoben waren. Es hatte den Anschein, als wäre jemand diesen steinernen Ruhestätten entstiegen.
    Auch Kate hatte dieses Phänomen entdeckt. Sie schaute ungläubig.
    »Sind die Toten etwa…?« Ihre Stimme stockte.
    Ich hob nur die Schultern. »Manchmal erlebt man Dinge, Kate, die muß man hinnehmen. Man darf nur nicht darüber nachdenken. Helfen Sie mir mal, bitte.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich will die Deckel weghaben.«
    »Und dann?«
    »Kate, in diesem Schloß gibt es ein Geheimnis, das wir lösen müssen. Ein Rätsel, das durchaus schrecklich sein kann, furchtbar, wenn Sie verstehen.«
    »Wissen Sie denn mehr als ich?«
    »Nein, aber ich habe einen Verdacht. Bitte, Kate, fassen Sie mit an, daß wir die Deckel wegkriegen.«
    Sie tat es nicht gern. Auch ich hätte lieber darauf verzichtet, es mußte aber sein.
    Ich klemmte die Lampe zwischen die Zähne. Wir faßten den Sarkophagdeckel an zwei verschiedenen Enden an. »Bitte schräg zur Seite schieben!« sagte ich. »Und nicht auf den Boden fallen lassen.«
    »Okay.« Ihre Stimme zitterte leicht.
    Es war eine schweißtreibende Arbeit. Nur langsam bewegte sich das Oberteil. Das dabei entstehende, kratzende Geräusch hinterließ bei Kate eine Gänsehaut.
    Sie schaute nicht in den Sarg hinein, wahrscheinlich ahnte sie etwas. Ihr Blick glitt an mir vorbei, als sie sich anstrengte und wir es schließlich geschafft hatten.
    Die Lücke war so groß, daß wir auch in den Sarkophag hineinblicken konnten.
    Ich leuchtete noch mit der Lampe nach.
    Im gleichen Augenblick zitterte Kates schriller Schrei durch die Gruft.
    Sie hatte den Toten im Sarg gesehen!
    ***
    Er bot ein schreckliches Bild. Sein Gesicht, den Hals und einen Teil der Schulter sahen wir.
    Kate war zurückgewichen und

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