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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bachmann.«
    »Richtig. Also, was ist mit ihr?«
    »Die kenne ich!« rief Prechtl laut. »Die Bachmann ist bekannt, auch wenn sie nicht zu uns gehört.«
    »Wie das?«
    Der Wachtmeister verzog die Mundwinkel. »Na ja«, brummelte er.
    »Einige halten sie nicht für ganz echt. Sie verstehen?«
    »Nein«, sagte Will.
    »Sie ist eben anders. Es gibt Leute, die sie als Hexe ansehen.«
    »Sie hat einen ungewöhnlichen Vornamen für diese Gegend«, warf ich ein.
    Prechtl nickte. »Stimmt. Sie stammt auch nicht von hier.« Er schluckte und hustete. »Wie es heißt, ist sie aus Rumänien gekommen.«
    Beide horchten wir auf. Es waren nur rumänische Lastwagen überfallen worden, und diese Frau stammte aus Rumänien. War das die Verbindung zu den Fällen?
    Prechtl hatte unseren Gesichtern angesehen, daß wir über irgend etwas brüteten. »Stimmt da was nicht?«
    »Schon«, meinte Will. »Denken Sie mal nach. Es sind nur rumänische Fahrzeuge überfallen worden.«
    Der Polizist rieb sein Kinn. »Ja, stimmt. Jetzt, wo Sie es sagen, fällt es mir auch auf. Seltsam.«
    »Kennen Sie die Frau näher?« wollte ich wissen.
    »Nein, mit so etwas gebe ich mich nicht ab.« Er schüttelte sich, als hätte er schlechtes Bier getrunken.
    »Sie wissen aber, wo sie wohnt?«
    »Klar.«
    »Dann können wir ihr ja einen Besuch abstatten.«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Sie gehen nicht mit, Herr Prechtl?« fragte der Kommissar.
    »Mich geht das nichts an. Was soll ich bei der? Ich glaube Tommy sowieso nicht.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte der Junge.
    Ich lächelte ihm zu. »Keine Sorge, wir glauben dir. Wir werden gemeinsam der Frau einen Besuch abstatten.«
    Ihm fiel ein Stein vom Herzen, das war ihm anzusehen. »Allein hätte ich Angst gehabt.«
    In der Tür hielt uns Prechtls Stimme auf. »Was machen Sie, wenn Sie tatsächlich dieses komische Skelett sehen?«
    »Ganz einfach«, erwiderte ich. »Wir werden es vernichten.«
    »Ach ja?« Was er noch hinzufügte, hörten wir nicht. Da hatten wir die Tür bereits von außen zugezogen.
    ***
    Als Lebender sich fühlen wie ein Toter!
    So hätte Dimitrou seine Lage umschreiben können, doch er war dazu nicht mehr fähig.
    Die vergangenen Ereignisse hatten ihn regelrecht fertiggemacht, hinzu war noch der Fall ins Grab gekommen, der harte Aufschlag, der ihn für Sekunden ins Reich der Bewußtlosigkeit gestoßen hatte.
    Er hatte das Kratzen der Grabplatte nicht vernommen, als sie sich allmählich über ihm schloß. Erwacht war er in einer völligen Dunkelheit. Nicht ein Schimmer Licht fiel von oben herab, es war die Finsternis, die auch Panik brachte.
    Bewegungslos blieb er liegen. Es gab kaum eine Stelle, die ihm nicht weh tat. Den Mund hielt er weit offen. Die erste Panik konnte nur überwunden werden, wenn er auch Luft bekam.
    Tief atmete er durch.
    Die Luft in dem Grab war verbraucht. Sie schmeckte nach feuchter Erde, nach Moder, irgendwie nach Würmern und anderem Kleingetier. Blind und hektisch tastete er um sich. Seine gespreizten Hände fanden zunächst keinen Widerstand. Kniend bewegte er sich vor und stieß mit dem Kopf gegen ein Hindernis, so daß wieder Schmerzen durch die Schädeldecke rasten und er zunächst starr hockenblieb.
    Allmählich nur ebbte dieser verdammte Schmerz ab. Dimitrou versuchte sich zu konzentrieren, wollte die Panik unterdrücken.
    Trotzdem fiel es ihm schwer, nachzudenken.
    Mit der Zeit kehrte auch die Erinnerung zurück. Die Entführung durch die Frau, obwohl es eigentlich kein Kidnapping gewesen war, das alte Grab, der Sensenmann und dann…
    Der Fall und die Schmerzen.
    Wie lange lag das zurück?
    Tage, Stunden, Monate?
    In dem Grab war Dimitrous Zeitgefühl verlorengegangen. Er kam sich mehr tot als lebendig vor und besaß nicht einmal mehr die Kraft, um zu schreien.
    Dumpf starrte er vor sich hin, ohne dabei etwas erkennen zu können, weil die Finsternis absolut war.
    Die Angst kehrte zurück, je mehr er über seine eigene Lage nachdachte. Sie war wie eine würgende Klammer, die einfach alles festhielt, auch seine Kehle.
    Das Atmen wurde zur Qual. Er wollte auch nicht immer knien.
    Hin und wieder stellte er sich aufrecht, reckte die Arme hoch, ohne jedoch mit den Fingerspitzen den Grabdeckel berühren zu können.
    Er war einfach zu hoch.
    Hinzu kam die Luft.
    Zwar besaß das Grab gewisse Ausmaße, doch irgendwann würde die Luft verbraucht sein. Da konnte er so flach atmen, wie er wollte.
    Es gab einen Zeitpunkt, wo der Sauerstoff einfach nicht mehr vorhanden

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