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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Prechtl. Es geht nämlich um mein Fahrrad.«
    »Ist es geklaut worden?«
    »Auch nicht. Man hat es zerstört.«
    Prechtl stieß ein röhrendes Lachen aus, das plötzlich abbrach. Dafür lief sein Gesicht rot an. Er hämmerte noch mit der Faust auf den Tisch. Der Bierkrug begann zu wackeln. »Und da kommst du zu mir und raubst mir meine Zeit? Wegen deinem komischen Rad?«
    »Es ist nicht komisch!« erklärte Tommy voller Trotz.
    »Komm zur Sache oder hau ab.«
    Tommy holte tief Luft. »Es war so, Herr Prechtl. Jemand hat in der Nacht mein Fahrrad zerstört.«
    »Das sagtest du schon. Hast du den Kerl gesehen?«
    »Es war kein Kerl.«
    »Eine Frau etwa?« fragte Prechtl.
    »Nein…«
    »Wer dann?«
    Tommy druckste ein wenig herum. Er bekam auch einen roten Kopf, als er sagte: »Es war ein Skelett mit einer Sense…«
    ***
    Ich wäre fast von meinem Stuhl hochgeschossen und wie eine Rakete an die Decke gegangen. »Was?« rief ich so laut, daß mich Tommy und der Wachtmeister erschreckt anstarrten. »Ein Skelett?«
    »Ja, ja«, sagte Tommy.
    Prechtl schlug sich gegen seine breite Stirn. »Jetzt dreht der Spinner völlig durch.«
    »Das glaube ich nicht!« erklärte Will Mallmann so scharf, daß selbst der einheimische Polizist verstummte.
    Tommy nickte ihm dankbar zu, bevor er leise fragte: »Haben Sie es auch gesehen?«
    »Wahrscheinlich.«
    Wachtmeister Prechtl hatte sich wieder erholt. Er stand sogar auf und öffnete das Fenster. »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr«, sprach er nach draußen. »Sie glauben den Quatsch? Dann hat vielleicht das Skelett Ihren Rumänen entführt, wie?«
    »Das ist möglich«, sagte ich.
    Prechtl fuhr herum wie ein Kreisel auf zwei Beinen. Diese Geschwindigkeit hätte ich ihm überhaupt nicht zugetraut. »Wollt ihr mich verarschen?« fragte er drastisch.
    »Bestimmt nicht«, erwiderte Will. »Uns geht es tatsächlich darum, dieses Skelett zu fangen.« Er wandte sich an Tommy Cramer. »So, mein Junge, nun erzähle mal.«
    Tommy warf Prechtl einen ängstlichen Blick zu. »Soll ich wirklich?«
    »Keine Sorge, wir hören dir zu.« Will stellte uns vor. Tommy war beruhigt, daß wir ebenfalls zu den Polizisten gehörten.
    »Na ja, so viele Polizisten bin ich nicht gewohnt.« Er lächelte etwas verlegen.
    »Fang schon an!« sagte Prechtl. »Wir haben unsere Zeit nicht gestohlen.«
    Ich mischte mich ein. »Lassen Sie doch den Jungen in Ruhe. Sie machen ihn ganz nervös.«
    Prechtl winkte ab, holte eine Zigarre aus der Hemdtasche und rammte sie wie einen Torpedo zwischen die Lippen. Mit einem alten Sturmfeuerzeug steckte er sich das Ding an und vergaß auch nicht, einmal kräftig aufzustoßen.
    Tommy Cramer stand vor uns wie ein armer Sünder. Den Blick hatte er jetzt zu Boden gesenkt. Stockend begann er darüber zu berichten, was ihm in der vergangenen Nacht widerfahren war und daß er über seine Erlebnisse mit seiner Mutter gesprochen hatte. Die hatte ihm schließlich geraten, zur Polizei zu gehen.
    Will und ich hörten natürlich aufmerksam zu. Schließlich fragte der Kommissar: »Was hat dein Vater dazu gesagt?«
    »Ich habe keinen mehr.«
    »Schon gut.«
    Prechtl paffte Rauchwolken und lachte dabei. Er drehte sich auf seinem dicken Hintern um. »Glaubt ihr das etwa, was dieser Bengel hier erzählt hat?«
    »Weshalb sollte er lügen?«
    Der Wachtmeister starrte mich an, als hätte ich ihm etwas Schlimmes erzählt. »Der spinnt doch. Der ist nicht normal, der hat nicht alle Tassen im Schrank. Hirngespinste sind das, mehr nicht.« Wieder schlug er gegen seine Stirn. »Und so etwas müssen wir uns anhören.«
    Ich hob die Schultern. »Es ist schwer zu glauben, da gebe ich Ihnen recht, Herr Prechtl. Aber wie würden Sie reagieren, wenn ich Ihnen erzählte, daß wir ebenfalls das Skelett gesehen haben?«
    Fast wäre ihm der Lungentorpedo aus dem Mund gefallen. »Ich würde euch nicht glauben.«
    »Es stimmt aber«, erklärte Will Mallmann. »Wir haben das Skelett ebenfalls gesehen.«
    »Ach!« Prechtl staunte filmreif. »Und wo?«
    »Auf der Autobahn, in der vergangenen Nacht. Denken Sie mal an die Unfälle, die hier passiert sind. Sie und Ihre Kollegen haben keine Ursache dafür finden können.«
    »Daran soll das Skelett die Schuld tragen?«
    »So ist es.«
    Prechtl sagte nichts mehr. Antworten hätten uns nur beleidigt. So aber blieb er ruhig, wir konnten uns dem Jungen widmen. »Du hast uns vorhin von dieser Frau erzählt«, sagte Will. »Wie hieß sie noch gleich?«
    »Galinka

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