Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
051 - Die Sklaven des Vampirs

051 - Die Sklaven des Vampirs

Titel: 051 - Die Sklaven des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
von dem zu geben, was Sie alle übermorgen Abend erwartet. Er schickte mir eine Flasche seines unvergleichlichen Weines.«
    Er holte den Korkenzieher heraus, reichte die Flasche herum. Die Herren lasen hingerissen und in schweigender Ehrfurcht die Schrift auf dem Etikett. Als sich mit leisem Geräusch der Korken löste, zog ein berauschender Duft durch diesen Teil des Raumes. Dorian musste zugeben, dass er noch niemals in seinem Leben eine so schöne Blume gerochen hatte. Trotzdem legte er die Hand über sein Glas. Susan folgte verwundert, aber gehorsam seinem Ratschlag.
    Die vier Männer kümmerten sich um nichts anderes mehr. Sie sahen gebannt zu, wie Simon den ersten Schluck in sein Glas schüttete, probierte, das gesamte Ritual des Weinkenners durchmachte und schließlich verzückt den Blick zur Decke emporrichtete.
    »Hervorragend! Es müsste nicht auf dem Etikett stehen«, flüsterte er. Dann goss er andachtsvoll nacheinander die vier Gläser voll. Als er sich Dorian näherte, schüttelte der Dämonenkiller den Kopf.
    »Sie nicht? Ist das Ihr Ernst?«, fragte Simon beunruhigt.
    Aufmerksam, aber doch mit seinem kleinen Glas beschäftigt, blickte der Junge herüber. Er verschlang Susan förmlich mit den Blicken. Sein Gesicht nahm einen verstörten Ausdruck an.
    »Es ist mein Ernst«, sagte Dorian, obwohl ihn das Aroma und das Funkeln des Weines begeisterten. »Ich warte bis übermorgen. Ich will mir die Illusion ganz erhalten. Ich halte nicht sehr viel von vorgezogenen Handlungen dieser Art.«
    Der Wirt sah ihn völlig entgeistert an und drehte sich zu den vier Männern um, die ihre Gläser zwischen den Fingern hielten und an dem leuchtenden Wein rochen, verzückt und mit geschlossenen Augen. Die Welt war für sie vergessen; sie sahen nur noch den roten Wein.
    »Meinen Sie das im Ernst, Monsieur Reed?«, fragte Simon leise. »Und die Dame auch nicht?«
    »Nein, danke«, lehnte Susan ab. »Ich bin von Lacroix nicht eingeladen worden.«
    »Bringen Sie mir noch einen Kaffee, ja?«, bat Dorian.
    Der Junge hatte sein Glas geleert und sprach wieder eindringlich mit Irene, die mehrmals den Kopf schüttelte und Simon hilflose Blicke zuwarf. Wieder verließen einige Dorfbewohner den Gastraum. Draußen fiel die Tür krachend zu.
    »Mir auch!«
    Kopfschüttelnd stampfte der Wirt zurück zur Theke. Die Lacroix-Flasche stand halb voll in der Mitte des Tisches. Die vier Weinliebhaber flüsterten miteinander.
    »Was ist hier los?«, fragte Susan leise. Sie begriff nichts mehr. »Die Stimmung ist auf einmal so eigenartig.«
    »Sie wird noch viel eigenartiger werden«, versprach Dorian grimmig und nickte Simon dankend zu, als er den Kaffee vor ihnen abstellte.
    Claude Durand verhandelte mit dem Wirt. Es war deutlich: Er wollte noch etwas von dem Wein. Auch er war, auf eine andere Weise als die vier alten Männer, süchtig nach dem duftenden Rotwein.
    Der Dämonenkiller ahnte, was kommen würde. Die Gaststube hatte sich fast völlig geleert. Die Fremden saßen da, in sich versunken und in winzigen Schlucken den Wein kostend. Der Wirt schob dem jungen Mann ein großes Glas hellen Schnapses über die Theke.
    »Und jetzt musst du gehen, sonst fällst du von der Maschine«, brummte Simon wütend. »Du verdirbst mir das Geschäft, du besoffener Strolch.«
    »Ich glaube«, sagte Dorian ganz plötzlich in einem Ton, der Widerspruch unmöglich machte, »wir sollten auch gehen. Der reizende Abend ist vorbei.«
    »Schade«, antwortete Susan leichthin. »Ich hatte mich eben auf einen langen Kaminabend mit Ihnen vorbereitet. Wissen Sie, dass Sie einen dämonischen Blick haben?«
    Beunruhigt stand Dorian auf. »Sie tun besser daran, auf Ihr Zimmer zu gehen«, sagte er und streckte ihr eine Hand entgegen.
    »Gehen Sie auch auf Ihr Zimmer?«
    »Ja.«
    Sie gingen gerade in dem Augenblick an Durand vorbei, als der Junge von der Theke wegstolperte, in Richtung Tür. Er fiel beinahe um, ruderte mit den Armen in der Luft und ließ sein Glas fallen. Es zersplitterte, und der Inhalt spritzte an Dorians Hosenbein. Durand wollte sich festhalten und griff nach Susans Arm, aber Dorian zog das Mädchen mit einer schnellen Bewegung zur Seite. Durand stolperte weiter und riss ein Tuch vom nächsten Tisch. Dann hatten Susan und Dorian die Treppe erreicht. Dorian schob das Mädchen die Treppe hinauf und in den Gang zu den Zimmern. Plötzlich wusste er, dass er nicht mehr viel Zeit hatte.
    Er blieb vor seiner Zimmertür stehen und sagte drängend: »Gehen Sie in

Weitere Kostenlose Bücher