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0513 - Die Hexenfalle

0513 - Die Hexenfalle

Titel: 0513 - Die Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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habe, sie überhaupt nicht kenne?«
    Blitzschnell schoß Zamorra seine Frage ab: »Können Sie sich denn jetzt noch an die Zahlen erinnern, Raffael?«
    Den ließ sein Gedächtnis plötzlich im Stich. Es klatschte, als er sich verwirrt mit der flachen Hand vor die Stirn schlug. »Nein, Monsieur… beim besten Willen nicht! Das ist alles wie weggelöscht!«
    »Aber daß Sie mir die Nummern genannt haben, das wissen Sie noch…«
    Hatte die Halluzination in den Minuten des Wiedersehens mit Nicole doch noch Bestand gehabt und vorübergehend sogar noch Raffael mit einbezogen? Aber wieso ausgerechnet ihn?
    Plötzlich wurde der Verdacht in Zamorra riesengroß, daß er sich immer noch in diesem Trugbild bewegte! Auch wenn es vielleicht nur teilweise Bestand hatte… aber immer stärker wurde die Befürchtung, daß sich Wirklichkeit und Trugbild tatsächlich nicht mehr voneinander trennen ließen. War dann nicht sein gesamter Plan zum Scheitern verurteilt?
    Dann war doch auch seine kurze Absprache mit Nicole nur eine Illusion und der Versuch, ihn später mit Hilfe eines Schaltwortes in die Realtität zurückzuholen, in der Praxis absolut wirkungslos!
    Trotzdem mußte er es versuchen. Er hatte keine andere Chance. »Vergiß nicht die ›ultima ratio‹«, rief er Nicole zu und stürmte aus dem Zimmer.
    Bis zum Abschluß seiner Vorbereitungen mußte er allein sein!
    Wirklich allein…
    ***
    Nicole fragte sich, was Zamorra plante. Natürlich lief es wohl auf eine Art Selbsthypnose hinaus. Darauf deutete das Schaltwort hin. Es würde der Reizauslöser sein, um in den hypnotischen Zustand abzugleiten. Wollte er sich damit besonders absichern? Sie konnte sich nicht vorstellen, daß er eine Möglichkeit entdeckt hatte, mehr zu sehen als die Halluzination selbst. Aber er hatte recht; es war nicht gut, wenn andere darüber Bescheid wußten. Wenn selbst weißmagische Abschirmungen und die Bewußtseinssperren nicht halfen…?
    Fenrirs Nachricht hatte sie auch nicht empfangen können, obgleich sie sich auf den Wolf konzentriert hatte, während Zamorra seine zweite Portion Frühstück genoß und sich Mostaches Frau ernsthaft fragte, wo er all das Zeugs ließ, das er verdrückte - gerade so, als ob er mehrere Mägen besaß wie eine Kuh. Andererseits war sie natürlich auch hocherfreut, daß ihre Zusammenstellung sowohl geschmacklich als auch mengenmäßig solchen begeisterten Zuspruch fand.
    Wie auch immer - Fenrir war nicht bis zu Nicole durchgedrungen. Daß der Wolf ihre Abmachung seinerseits ebenfalls vergessen hatte, konnte Nicole sich nicht vorstellen. Also klappte die Verbindung über die Distanz doch nicht. Vermutlich lag es an Nicole selbst. Die Peters-Zwillinge und die Silbermond-Druiden hätten vermutlich keine Probleme damit gehabt.
    Nicole erinnerte sich daran, daß entweder sie oder Zamorra hinausfahren sollte, wenn die Botschaft nicht ankam. Aber zumindest Zamorra hatte im Moment etwas Wichtigeres zu tun, und Nicole wollte ihn nicht einfach so ganz alleinlassen.
    Zumal sie ihn, sobald sie eine abermalige Verhaltensänderung an ihm bemerkte, die auf eine erneute Halluzination hinwies, mit dem posthypnotischen Schaltwort in einen anderen Bewußtseinszustand zu versetzen hatte - wobei sie absolut nicht wußte, wie dieser Zustand aussehen sollte.
    Die einfachste Lösung wäre Bewußtlosigkeit. Dann konnten die fremden Bilder nicht mehr bei ihm wirksam werden. Aber das brachte ihn doch nicht auf die Spur des Urhebers. Und so lange Katz und Maus zu spielen, bis es dem Gegner zu langweilig wurde, konnte sie sich von Zamorra auch nicht vorstellen.
    Was also hatte er wirklich vor…?
    ***
    Naomi Vareses Augen waren geschlossen, aber sie schlief nicht. Ihre Gedanken wanderten durch ihre Erinnerungen. Eine Endlos-Schleife durch die letzten zwei Jahrzehnte, in denen sie durch den Hexenfluch nicht mehr gealtert war. Sie sah immer noch so aus wie damals, als alles angefangen hatte. 1972 in Marseille. Nick, der Matrose. Sie hatte ihn geliebt. Aber dann tauchte eine Frau auf, die sich Cila nannte und behauptete, Nick sei ihr versprochen - und weil er sie mit Naomi betrogen hatte, tötete sie Nick. Er schrumpfte zu einem grauen Klumpen undefinierbarer Masse zusammen. Naomi aber wurde von Cila, der Hexe, verflucht.
    Sie verließ Marseille, brach alle Brücken hinter sich ab. Es hatte eine Menge Ärger und Scherereien mit den Behörden gegeben wegen Nicks Tod in ihrer Wohnung… und sie konnte nichts erklären.
    Sie zog nach Montepellier. Drei

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