Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0516 - Sandal, der Rächer

Titel: 0516 - Sandal, der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das er in ein großes Blatt eingewickelt hatte, bemerkte er abermals eine Veränderung im Schiffsrumpf.
    Unterhalb der Nase öffnete sich ein Querspalt.
    Natürlich waren es, wie er einige Sekunden später sah, vier Spalten, daraus wurden also doch vier Gesichter, die nach den Himmelsrichtungen schauten. Der Spalt klaffte weiter auseinander, und nach wenigen Minuten sahen den einsamen Mann unter dem Baum wild leuchtende, böse Gesichter an. Ein neuer Götze war aufgestellt worden.
    Sandal konnte sich nicht vorstellen, aus welchem Grund jemand auf einem Planeten ein solch riesiges Denkmal oder Götzenbild aufstellte. Es hatte nur dekorative Bedeutung. Oder nicht nur? Würde dieses metallene Riesenbild auch so ähnlich wirken wie die beiden Einrichtungen auf seinem Heimatplaneten?
    Mit einiger Sicherheit, sagte er sich.
    Er wartete weiter, schweigend und fast bewegungslos.
    Dann machte ihm eine zweite Überlegung zu schaffen.
    . Das Würfelschiff auf seinem Planeten war wieder davongeflogen. Dieses Monument aber wurde im Boden verankert und würde hier stehenbleiben, um tödliche Strahlung über Testfall Rorvic aussenden zu können. Die Fremden aber mußten zurückkehren in den Schwarm. Wie schafften die vielen tausend Wesen das ohne ihr Schiff? Ein Teil des Schiffes, das war die logische Folge, würde also wieder in den Weltraum hinausstarten mit all den Insassen. Zurück zum Schwarm...
    Dieser Satz begann in seinen Gedanken zu brennen.
    Er stand auf, massierte seine eingeschlafenen Glieder und dehnte seine Muskeln. Er mußte etwas unternehmen. Aber er wußte noch nicht, was er genau tun konnte, angesichts dieses Monstrums und der Übermacht.
    Er schlief eine Stunde, zusammengekrümmt auf einem leidlich trockenen Stück Moos, und als er, von dem Lichtschein geblendet, aufwachte, ahnte er, was jetzt auf ihn wartete.
    Kampf!
    Zuerst flackerten die riesigen Augen und halbierten sich dann.
    Das Glühen nahm ab, und von oben schob sich eine dunkle Zone herunter wie ein Augenlid. Aus jedem Auge kam langsam und lautlos eine Menge dieser roten Tränen hervor.
    Sie schwebten strahlenförmig auseinander, fielen aber diesmal nicht zu Boden. Sie wurden schneller und schneller, rasten wie Meteore dahin und wurden kleiner, während ihr Leuchten sich in ein gespenstisches Dunkelrot änderte. Sie rasten in großer Höhe dahin, berührten den Horizont. Und dann gab es eine Kette von mehr als einhundert kleinen Explosionen, die nach dem Aufblitzen des Lichtes auch akustisch wahrnehmbar würden.
    Ringsum flammten die Wolken und der Horizont auf.
    „Sie vernichten den Planeten!" stellte Sandal entsetzt fest.
    Das Glühen schien am Boden entlangzukriechen, die einzelnen Zonen flössen ineinander über, und Sandal konnte sich vorstellen, daß sich rund um dieses Hochplateau ein gewaltiger Ring aus Zerstörung ausbreitete, der sich durch sämtliche Geländeformationen, durch Flußbetten und Wälder hinzog.
    Das Feuer loderte mehr und mehr.
    Ein Ring aus Feuer umgab in etwa fünfzig Kilometern Abstand das Schiff, dieses größenwahnsinnige Denkmal von Mördern und Eroberern. Man mußte sie aufhalten. Man mußte diesen tierhaften, emsigen Fleiß der Ankömmlinge, die nichts anderes als Verwüstung im Sinn zu haben schienen, stoppen. Druck erzeugte Gegendruck, und Zerstörung und Mord würden wieder Mord hervorrufen.
    Während das Feuer loderte, öffneten sich in der schwindenden Dunkelheit der Nacht wieder die Tore.
    Neue Wesen kamen hervor.
    Aber es gab einen wesentlichen Unterschied. Jetzt waren diese Fremden bewaffnet. Sie wollten also wie die Purpurnen mordend durch das Land ziehen. Aber hier gab es keine lebenden Menschen außer ihm selbst, nur Roboter.
    „Er rief leise: „Malkostraker!"
    „Ich bin hier, Mensch!" sagte die Maschine.
    „Siehst du die Mörder aus dem Schiff kommen?"
    „Ich sehe sie", sagte die Maschine und richtete ihre großen Optiken auf die Gestalten, die über ihrer lederartigen Ausrüstung weiß schimmernde Panzer angezogen hatten und langstielige Waffen in den Armen hielten. Über die gerundeten „Köpfe" hatten sie Bügel gespannt, die in merkwürdigen Halbkugeln, Kugeln und wippenden Antennen endeten.
    „Wir kämpfen weiter!" sagte Sandal. „Die Mörder ziehen durchs Land. Die kleinen Maschinen sollen die Bewaffneten aus dem Hinterhalt angreifen!"
    „Wir haben verstanden!" sagte der Mnesadocer.
    Sandal winkte ihn noch näher heran, schwang sich in den Sattel und steckte die nassen Stiefel in die

Weitere Kostenlose Bücher