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0518 - Der Vampir von Versailles

0518 - Der Vampir von Versailles

Titel: 0518 - Der Vampir von Versailles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kriege gegen Holländer und Schweden finanzieren konnte. Wenn Crtistofero den Bauern, die seine Ländereien bewirtschafteten, noch einmal genausoviel abzwang, wären sie alles in allem selbst unter Leonardo deMontagnes Schreckensherrschaft besser dran gewesen. Diese Andeutung ließ natürlich auch Rückschlüsse auf Cristoferos Vermögen zu; er mußte geradezu immens reich sein. Denn die zum Château Montagne, beziehungsweise Castillo Montego, gehörenden Ländereien waren beträchtlich! Selbst im Jahr 1993 konnte Professor Zamorra noch von den Pachteinnahmen leben, obgleich er sie recht niedrig angesetzt hatte.
    Wiederwillig zog Cristofero eine weitere Münze aus seiner Geldkatze und warf sie dem Knecht zu, der sie geschickt auffing und erst einmal hineinbiß, um ihre Echtheit zu prüfen. »Kerl!« fuhr Cristofero auf und zog den Degen. »Hält Er mich für einen Falschmünzer?« Zamorra fiel ihm in den Arm, ehe er zustoßen konnte, und der Knecht eilte hastig davon. Cristofero lachte auf und schob den Degen wieder in die Scheide. »Ein pfiffiges Bürschlein«, sagte er. »Aus dem wird noch mal was. Wenn er jetzt noch lernt, eine Kutsche zu requirieren, dann…« Er wandte sich um und schlurfte kopfschüttelnd davon. »Eselskarren«, polterte er vor sich hin. »Zweirädrig! Da kann man ja gleich zu Fuß gehen… es muß doch hier irgendwo Pferde geben… Parbleu, die Biester, die wir während des Dreißigjährigen Krieges unter dem Sattel hatten, die hätten die Zeitversetzungen mitmachen müssen, was, deMontagne?«
    Zamorra seufzte. Cristofero redete gerade so, als hätte er in jenem Krieg in Schlachten mitgekämpft. Dabei hatten sie es nur mit ein paar Werbern zu tun gehabt, die sie für Kardinal Richelieus Truppen zur Unterstützung der Schweden hatten rekrutieren wollen.
    Nicole trat zu Zamorra.
    »Vielleicht sollten wir Cristofero den Vorschlag machen, nicht nach Versailles zu reisen, sondern zum Château Montagne. Da ergibt sich vielleicht eher die Chance zu einer Rückkehr in unsere Zeit. Und - falls jemand auf die Idee kommen sollte, uns Hilfe aus der Zukunft zu schicken, wird diese Hilfe wohl eher im Château eintreffen als sonstwo auf diesem Planeten.«
    »Hilfe? Wie sollte man uns helfen?« fragte Zamorra schulterzuckend.
    »Hast du Merlins Ringe vergessen? Vielleicht kommt uns jemand damit holen. Aber dieser Jemand wird uns bestimmt nicht in Paris oder in Versailles suchen. Das wäre doch etwas zu aufwendig.«
    Zamorra nickte. »Also gut, versuchen wir, ihn zu überreden. Aber wenn er nicht will, sollten wir uns trotzdem erst einmal an ihn hängen. Er gehört zur Oberschicht, er hat entsprechende Verbindungen und Gönner, und falls er tatsächlich Berater des Königs sein sollte…«
    »… als der er sich erst seit kurzem ausgibt…«
    »… stehen uns ein paar Möglichkeiten mehr offen, als wenn wir uns auf eigene Faust durchschlagen müßten. Wir besitzen keine Legitimationen. Ich gestehe es nur ungern. Nici, aber wir sind vorerst auf sein Wohlwollen angewiesen.«
    Nicole nickte seufzend. »Ich weiß. Das macht es ja gerade so schlimm. Ich hoffe nur, daß wir nicht sehr lange in dieser Zeit bleiben müssen. Vielleicht zieht uns dieser magische Zeit-Spannungsbogen ja von selbst zurück.«
    »Darauf würde ich an deiner Stelle lieber nicht hoffen«, warnte Zamorra. »Bei Cristofero und dem Namenlosen ist das ja auch nicht geschehen. Wir stecken jetzt in der gleichen Lage wie die beiden vorher. Vermutlich wird der Gnom noch einmal einen Zauber wirken müssen. Am besten denselben, den er damals benutzte, als er mit Cristofero bei uns erschien.«
    »Au, klasse!« stieß Nicole hervor. »Dann verschwindet er mit einem von uns beiden in der Zukunft, und der andere bleibt in dieser Zeit zurück… nein danke, Chef. Da sollten wir uns etwas Besseres einfallen lassen.«
    Zamorra hob die Schultern. »Dann laß deine weibliche Intuition mal spielen…«
    ***
    Im Château Montagne des Jahres 1993 sah Lady Patricia Saris in das flackernde Kaminfeuer. »Jemand muß etwas tun«, sagte sie. »Ted Ewigk hat es nicht geschafft, Sid Amos hat abgelehnt, alle anderen sind nicht erreichbar, selbst Mister Tendyke ist immer noch irgendwo in der Weltgeschichte als Expeditionsbegleiter unterwegs. Bleiben Merlin und du, aber wie soll ich Merlin erreichen?«
    Die junge Frau mit dem hüftlangen Goldhaar, die ihr gegenübersaß, schüttelte den Kopf. »Vermutlich könnte Merlin auch nichts tun«, sagte sie. »Er kann vieles, aber

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