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052 - Die Schlangengrube

052 - Die Schlangengrube

Titel: 052 - Die Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Hunter?«
    »Der Freak war auf jeden Fall ein Dämon oder hatte Dämonisches an sich«, antwortete Dorian. »Aber es muss noch einen weiteren Dämon geben – das Monster, das all die Menschen aufgefressen hat.«
    »Was – gleich zwei Dämonen in der Sippe?« Raffael konnte es nicht fassen.
    Dorian fasste ihn am Ärmel. »Ich habe mit Ihnen zu reden, Amalfi. Jetzt muss es sich entscheiden. Zwei Personen kommen in Frage, ein Dämon zu sein.«
    »Wer?«
    »Das sage ich Ihnen allein.«
    Raffael wollte mit Dorian ein Stück weggehen. Louretta brachte ihrem Mann zeternd einen dicken Mantel, damit er sich nicht erkälte.
    Sie entfernten sich einige Meter von der Gruppe der anderen, die sie abwartend beobachteten.
    »Ich verdächtige Hervio Masto und Ihre Frau, Amalfi«, eröffnete Dorian dem Sippenchef. »Beide reagierten stark, als ich mit der gnostischen Gemme in ihre Nähe kam. Und Hervio Mastos Heißhunger und seine Gier sind ebenfalls verdächtig. Den Leichnam des Freaks will ich mir aber auch noch einmal ansehen.«
    »Was? Louretta?« Der Zigeuner sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. »Sind Sie sich denn klar, was Sie da behaupten, Hunter?«
    »Ich behaupte noch gar nichts. Ich will mir Gewissheit verschaffen.«
    »Nun gut, nun gut. Und wie?«
    »Zuerst will ich Phillip herholen. Ich brauche ihn. Keiner geht weg von hier. Die beiden Toten lasst vorerst im Wäldchen liegen und unternehmt nichts.«
    Amalfi verzog das Gesicht und presste eine Hand auf seinen Leib. »Die Schmerzen fangen schon wieder an«, stieß er hervor. »Ausgerechnet jetzt!« Er atmete tief durch. »Hoffentlich wird es nicht wieder so schlimm wie vorhin. Das ist die Hölle, Hunter, das sage ich Ihnen.«
    Lucia streichelte die tote Klapperschlange. Die drei anderen Schlangen zischten böse. In Lucias Augen standen Tränen.
    »War es denn wirklich nötig, die Schlange gleich totzuschlagen?«, fragte Dorian Raffael, als er den Schmerz des Mädchens sah. »Ihre Giftzähne sind doch ohnehin herausgebrochen.«
    »Haben Sie eine Ahnung!«, sagte Raffael. »Meine Tochter hat achtzehn Schlangen, und fünf oder sechs davon sind hochgiftig. Sie kann mit ihnen umgehen. Es ist noch nie etwas passiert. Aber ein Biss von dieser Klapperschlange, und ich wäre ein toter Mann gewesen.«
    Diese Eröffnung musste Dorian erst einmal verdauen. Er ging zum Schauzelt hinüber.
    Dort trat gerade der Glasfresser Mangus auf. Dorian stutzte einen Augenblick, als er Hervio Masto an seinem Platz sitzen und fressen sah. Der Knochenmann hatte jetzt ganz dicke Arme. Der Kopf versank fast in den Speckmassen seines Halses. Beinahe vier Fünftel der Tafel hatte er gefuttert, und er schlang und soff noch immer wie ein Geisteskranker.
    Phillip saß an seinem Platz. Dorian nahm ihn am Arm und führte ihn weg. Als er den Zeltausgang erreichte, stand Don Chapman bereits da. Dorian hob ihn hoch und nahm ihn mit nach draußen.
    »Seit wann ist Hervio Masto wieder an seinem Platz?«, fragte Dorian.
    »Er kam gleich wieder zurück. Du warst noch keine zwei Minuten weg«, antwortete Don Chapman. »Seither hat er sich nicht vom Platz gerührt.«
    Damit fiel Hervio Masto als Verdächtiger aus. Oder beherrschte er die Kunst der Massenhypnose und saß in Wirklichkeit gar nicht auf der Bühne an der Tafel? Andererseits, konnte ein Trugbild reale Schinken und Würste verzehren?
    Um Hervio Masto wollte sich Dorian auch noch kümmern, wenn kein anderer Verdächtiger mehr blieb.
    Raffael hatte schlimme Schmerzen, als Dorian mit Phillip und Don Chapman zurückkam. Die Zigeuner und die Mitglieder der Monstrositätenschau staunten den Zwergmann nur mäßig an. Sie hatten jetzt andere Sorgen, waren auch an den Anblick aller möglichen menschlichen Abnormitäten gewöhnt.
    Amalfi wurde von seinen beiden Söhnen Matteo und Andrej gestützt.
    »Wir arbeiten doch zusammen, Amalfi?«, fragte Dorian.
    Der Sippenchef nickte.
    »Gehorcht Dorian Hunter!«, sagte er. »Solange ich krank bin und keine Befehle geben kann, ist er mein Stellvertreter. Wenn er nicht da ist, ist Rosario das Sippenoberhaupt. Jetzt bringt mich in den Wohnwagen! Diese Schmerzen sind furchtbar. Ich glaube, ich sterbe.«
    Louretta jammerte laut.
    »Wage es nicht, dich Dorian Hunters Befehlen zu widersetzen!«, drohte Amalfi.
    Dorian folgte den Amalfis in den Wohnwagen. Raffael wurde in sein Bett gelegt. Er hatte die Augen geschlossen und war grau im Gesicht. Das Ehebett von Raffael und Louretta nahm so gut wie die gesamte Breite der

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