Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
löste sie ihn.
    Da vernahm Suko den fürchterlichen Schrei und gleichzeitig ein schrilles Wiehern…
    ***
    Auf Julies Gesicht zeigte sich plötzlich ein Lächeln. Sie hatte beide Geräusche ebenfalls vernommen. Die Lippen zuckten, die Augen fingen an zu strahlen.
    »Was ist los?«
    »Geschafft!« sagte sie. »Es ist geschafft!«
    »Wieso?«
    Julie hob nur die Schultern und trat zur Seite, damit Suko vorbeigehen konnte.
    Der Inspektor hatte es plötzlich mehr als eilig. Er hetzte auf die Haustür zu, riß sie auf, wollte nach draußen rennen und blieb, wie vor eine Mauer gelaufen, stehen.
    Vor dem Haus hatten sich sechs Pferde versammelt. Auf den ersten Blick sahen sie völlig normal aus, auf den zweiten nicht, denn sie besaßen glühende Augen, und zwei von ihnen spien fauchend Feuer.
    Auch das konnte Suko vergessen. Ihn interessierte nur dieser pechschwarze Hengst.
    Auch dessen Maul war offen.
    Zwischen den beiden Hälften aber steckte Ahmet, der Mörder. Ob er noch lebte, konnte Suko nicht feststellen. Jedenfalls war er mit der oberen Hälfte seines Körpers nach vorn gesunken, und die Arme hingen wie zwei starre Pendel dem Boden entgegen, wobei der Haken noch über die Erde schleifte.
    So also war der Mörder bestraft worden!
    ***
    Die geballte Kraft des Kreuzes verwandelte sich in einen wahren Energiestrom, der die Kugel umhüllte wie ein strahlend heller Mantel. Die Kugel selbst sowie auch die drei Hexen waren für mich nicht sichtbar, denn auch mich blendete das Licht.
    Ich bekam den Eindruck, über dem Sumpfhügel zu schweben und das Kreuz als Rettungsanker zu benutzen. Nicht ich hielt es fest, sondern es mich. Von der Kugel her klangen mir Geräusche entgegen. Ein hartes, fast brutales Splittern. Ich hörte auch leise Schreie, als wären sie auf einem fernen Stern geboren, dann fiel das Licht zusammen. Kurz zuvor zeigte es mir ein merkwürdiges Bild. Ich nahm an, daß es aus der Vergangenheit stammte.
    Ich sah drei wunderschöne Frauen mit ähnlichen Gesichtszügen, aber unterschiedlichen Haarfarben. Das mußten die Grandi-Schwestern sein, wie sie sich als junge Mädchen auf die Seite des Bösen gestellt hatten.
    Sie standen noch wie gemalt vor mir. Ihre Schönheit war beeindruckend, aber sie verging.
    Die Schwestern fielen zusammen, sie konnten sich nicht mehr halten, ich hörte sie noch einmal schreien, dann verschwanden die schönen Gesichter und verwandelten sich in alte, häßliche Rindenfratzen.
    Die Realität hatte mich wieder!
    Eine Realität mit der zerstörten Kugel, meinem heilgebliebenen Kreuz und dem Hexen-Trio, das dicht davorstand, seine Existenz auszuhauchen.
    Die Kugel war zerstört. Glassplitter lagen auf meiner Handfläche, hatten mich aber nicht verletzt. Ich drehte die Hand und ließ die Reste zu Boden fallen.
    Dann konzentrierte ich mich auf die Grandi-Schwestern. Auch die waren nicht mehr die, wie ich sie noch vor einigen Minuten erlebt hatte. Sie bewegten sich zwar, das geschah jedoch ungewöhnlich langsam, wie unter Druck.
    Sie hoben die Arme, als wollten sie mir zuwinken, und es war Daniela Grandi, die einen zögernden Schritt nach vorn kam, mich anstarrte und anfing zu sprechen.
    »Du… du hast es bei uns geschafft, Fremder. Du hast uns …« Ihr Mund stand offen und entließ das, was sie in ihrem Innern produziert hatte.
    Würmer…
    In einem langen Strom quollen sie hervor. Eine Quelle aus zappelnden kleinen Tieren. Dann fiel sie.
    Ich tat nichts, als sie vor meinen Füßen auf dem Boden liegenblieb, und ich sah, daß ihr Körper praktisch nur aus den Würmern bestand.
    Welche der beiden anderen Schwestern sich bewegt hatte und jetzt wegging, das wußte ich nicht. Verena oder Sina hielten es auf dem Hügel nicht mehr aus.
    Die eine rutschte hinab. Sie versuchte vergeblich, sich noch auf den Füßen zu halten. Wenig später rollte sie weiter, kroch ein Stück und blieb liegen, weil mit ihr das gleiche geschah wie mit Daniela, der älteren Schwester.
    Auch aus ihrem Körper krochen die Würmer und ließen nur einen alten Lappen zurück – das Kleidungsstück.
    Die dritte konnte nicht mehr weggehen. Sie drehte sich, zeigte mir ihr Profil, und die Würmer strömten gleichzeitig aus dem Nasenloch und ihrem Mund.
    Ich wandte mich ab. Das Hexen-Trio gab es nicht mehr. Mein Kreuz hatte das zerstört, was eigentlich schon längst hatte tot sein müssen. Das Erbe aber existierte noch.
    Und es hatte einen Namen – Julie!
    Ich dachte an sie, vergegenwärtigte mir noch einmal, wie ich sie

Weitere Kostenlose Bücher