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0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

0523 - Julies schöne Zombie-Schwester

Titel: 0523 - Julies schöne Zombie-Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gab den Schwestern Tücher, die sie um ihre Hände wickeln konnten. Noch einmal umarmte sie Janine. »Es war eine schöne Zeit«, sagte sie.
    Dann löste sie sich hastig und faßte Julie an die Hand. In die andere nahm sie den Leinensack, warf ihn hoch und wuchtete ihn über ihre Schulter. »Geh du auch, Janine.«
    Sie schritt mit Julie zur Tür, wo sich die Kleine noch einmal umdrehte und in Janines Gesicht schaute. Dabei zuckten Julies Lippen.
    Es war kein Lächeln, eher ein angedeutetes Weinen.
    »Wir sehen uns wieder«, sagte Janine leise. »Ich spüre es. Nicht jetzt, nicht morgen, nicht übermorgen. Irgendwann in anderen Zeiten, Schwesterherz. Irgendwann…«
    Es waren die letzten Worte, die Julie von ihrer Schwester Janine vernahm.
    Janine selbst trat auch nicht an das kleine Fenster, um beiden nachzuschauen. Sie hatten sich verabschiedet, waren endgültig gegangen, sie aber blieb noch.
    Janine durchwanderte die Hütte. Sie war jetzt allein, dennoch fühlte sie sich nicht verlassen. Irgendwie war alles anders. Sie konnte selbst nicht sagen, wieso und warum, aber in ihrem Innern hatte sich eine Kraft entwickelt, an die sie eigentlich nicht mehr hatte glauben wollen.
    Kraft und Macht!
    Vielleicht bekam sie die Macht noch. Nicht ohne Grund hatte ihre Mutter von diesem Kaspar Algorian gesprochen, der in der Stadt wohnte. Sicherlich wußte er Bescheid.
    Auch Janine packte noch einige Habseligkeiten zusammen. Viel war es nicht. Ein Paar Schuhe noch für den Winter, einen Schal; den Mantel hängte sie über.
    Janine verließ die Hütte und ging, ohne sich noch einmal umzuschauen…
    ***
    Die Stadt war nicht sehr weit. Zu Fuß ging man ungefähr zwei Stunden. Janine blieb auf den Wegen stets in der Deckung des Waldes, der bis an die Stadtgrenze heranwuchs. Auf der anderen Seite schoben sich die Weinberge in die Höhe. Dort war es nicht so einsam. Kurz vor dem Ort erreichte sie die Straße. Ein breiter Weg, auf dem viel Betrieb herrschte. Fuhrwerke waren unterwegs.
    Männer und Frauen zogen Karren hinter sich her, sogar Bauern trieben ihr Vieh der Stadt entgegen.
    Die Menschen arbeiteten schwer. Sie hatten es nicht einfach. Viele von ihnen besaßen gerade so viel, daß sie sich einmal am Tag satt essen konnten.
    Janine taten die Füße vom Laufen weh. Sie fühlte sich erschöpft.
    Im Tal sah sie bereits die Stadt, gebaut als Rundling. Die Häuser gruppierten sich um einen Marktplatz. Über den Fluß führte eine langgestreckte Holzbrücke zu den Weinbergen hin. Der Weg schlängelte sich dem Ort entgegen.
    Sie wurde von einem Wagen überholt, der mit Körben voll beladen war. Ein Pferd zog ihn. Der Fuhrmann oder Korbmacher saß auf dem Bock und schwang seine Peitsche.
    Janine ließ den Wagen vorbeirollen. Die hintere Ladeklappe war nicht mehr vorhanden. Zwei straff gespannte Bänder dienten als Ersatz. Mit drei schnellen Schritten hatte sie den Wagen erreicht und schwang sich auf die Ladefläche, wo sie sich noch zwischen die Körbe zwängen mußte. An den Stricken konnte sie sich festhalten.
    Für einen Moment schloß sie die Augen. Es tat einfach gut, sich fahren zu lassen. Während sie die Augen auch weiterhin geschlossen hielt, entstanden Bilder vor ihrem geistigen Auge. Sie sah wieder ihre Mutter und Schwester vor sich, auch die Hütte im Wald, und sie dachte daran, daß dies Vergangenheit für sie war.
    Der Wagen schaukelte über die schlechte Wegstrecke dem Ziel entgegen. Die Stadt wurde von einer hohen Mauer umgeben. Die Tore wurden ständig bewacht. In diesen unruhigen Zeiten schaute man sich jeden genau an, der in die Stadt wollte.
    Kurz vor der Mauer und dem Tor nahm die Straße an Breite zu.
    Hier drängten sich auch mehr Menschen zusammen. Einige hatten noch vor der Stadt ihre Stände aufgebaut. Es waren die fliegenden Händler, die man nicht hineinließ. Mit lauter Stimme priesen sie ihre ausgestellten Waren an. Zumeist Schnickschnack.
    Janine sprang vom Wagen, bevor dieser noch anhielt. Sie überholte ihn mit raschen Schritten und war wesentlich früher am Tor als der Korbmacher.
    Inzwischen war die Dämmerung über das Land gefallen. Die ersten Lichter flammten auf. Fackeln, deren Widerschein einen geisterhaften Tanz über die Mauern und Straßen der Stadt warf und auch die Gesichter der Menschen verfremdete.
    Der Torwächter hielt Janine auf. Seine Augen leuchteten, als er auf das lange Blondhaar schaute. »Wer bist du denn, schönes Mädchen?«
    »Ich möchte zu Kaspar Algorian!«
    »Ach?«
    »Ja,

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