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0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dynastie-Technik als eigene Patente aus, und die Ewigen bekommen dafür so kleine Gimmicks wie Feuerleit-Computer oder für Kursberechnungen parallelgeschaltete Cray-Rechner, Workstations und dergleichen… selbst der primitivste irdische Computer kann bekanntlich ebensoviel wie die größten Systemrechner der Dynastie, die für diese Technik einfach keinen rechten Draht haben. Sie können sie benutzen, aber nicht entwickeln.«
    Zamorra nickte. Er kannte das Problem. Ein noch größeres Problem war, daß Rhet Riker diesen Kuhhandel mit der DYNASTIE DER EWIGEN so abgesichert hatte, daß ihm niemand etwas nachweisen konnte…
    »Dieses supermoderne Dingsbums kam mir jedenfalls genau recht«, fuhr Issomad fort. »Wenn man etwas bewirken will, braucht man eine gewisse Überlegenheit und Einfluß. Es bot sich an, direkt an der Spitze einzusteigen. Wie damals, Zamorra, als wir, Ted Ewigk und Pater Aurelian und die beiden wilden Menschen, Möbius und Ullich hießen sie wohl, das Sternenschiff geknackt haben. Erinnerst du dich? Habe ich den Zentralcomputer des Sternenschiffes nicht prachtvoll mit Viren bestückt?« [7]
    Er lachte lauthals, wurde aber sofort wieder ernst.
    »Du sagtest, du hättest den eigentlichen Kommandanten aus dem Verkehr gezogen«, warf Nicole ein. »Was bedeutet das? Hast du ihn getötet?«
    »Aber nein!« wehrte Issomad ab. »Ich habe ihn hinübergeschickt.«
    »Also doch ermordet«, murmelte Nicole. »Ich hatte gehofft, du wärest etwas menschlicher geworden in den letzten Jahren. Aber du bist immer noch derselbe wie einst. Skrupellos und ohne Moral.«
    »Moral ist immer eine Frage der Definition«, sagte Issomad. »Ein Gebet in der Hölle ist dasselbe wie ein Fluch im Himmel. Niemand, nicht einmal die Ewigen selbst, wissen, ob einer, der hinübergeht, wie sie es nennen, wirklich stirbt oder vielleicht nur eine andere Existenzform annimmt. Vielleicht lebt der Alpha jetzt in einer anderen Form weiter.«
    »Aber er hieß bestimmt nicht Issomad«, erinnerte Zamorra.
    Der Ex-Teufel schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Aber ich sagte doch, das Raumschiff wurde neu in Dienst gestellt. Also bekam es auch einen neuen Kommandanten und eine neue Mannschaft. Ich habe die Rolle des vorgesehenen Kommandanten eingenommen. Von der Besatzung kannte ihn vorher niemand, viele von ihnen haben sich erst hier an Bord untereinander kennengelernt. Nun, das spielt keine Rolle. Ihr seid hier, und nun können wir versuchen, dem Gauner Eysenbeiß die Zehennägel bis zu den Haarwurzeln hochzurollen.«
    »Was weißt du über Saras und Teds Plan?« fragte Zamorra. »Zu uns haben sie sich leider nicht geäußert.«
    »Ich weiß nur, daß er dilettantisch ist«, sagte Issomad. »Sie rechnen nicht damit, daß sie verraten werden könnten. Aber in jeder Geheimorganisation gibt es Verräter. Das ist ein Naturgesetz. Also werden wir einen ganz anderen Weg gehen, um eine Entscheidung in unserem Sinn herbeizuführen.«
    »Und welchen?«
    »Meinen«, verkündete Issomad heiter.
    ***
    Sie trugen Maskenhelme, damit niemand ihre Gesichter erkannte. Ted Ewigk wollte kein größeres Risiko eingehen als unbedingt nötig. Vielleicht fiel einem Sicherheitsautomaten auf, daß der optische Eindruck einer erfaßten Person nicht zu denen gehörte, die als autorisiert verzeichnet waren… Wurden dagegen die Maskenhelme getragen, konnten die Kontrollen nur anhand der Dhyarra-Schwingungen und der persönlichen Kodeziffern stattfinden.
    Es war der Silbermond-Druide Gryf gewesen, der einen Generalkode besorgt hatte, ehe er aus der Widerstandsbewegung ausstieg und sich wieder zur Erde zurückzog. Ted hatte diesen Kode persönlich an anderen Einrichtungen überprüft; er funktionierte. Er war so etwas wie ein ›Hauptschlüssel‹, der in alle anderen Schlösser paßte. Nur hochrangige Alphas aus dem Führungsstab der Dynastie durften derartige ›Generäle‹ benutzen, die unabhängig von der Person verwendet wurden. Gryf hatte es sich einfach gemacht; er hatte Rhet Rikers Generalkode kopiert…
    Sinn dieser universell gültigen Ziffergruppen war es, daß jeder Führungsoffizier der Ewigen jederzeit überall Zutritt hatte, ohne langwierige Genehmigungsprozeduren durcheilen oder für jede sicherheitstechnische Einrichtung auf diesem oder jenem Stützpunkt einen eigenen Kode benutzen zu müssen. Und so einen ›General‹ besaß jetzt jeder aus der kleinen Gruppe der Eternalen…
    Sie waren zu zehnt. Jeder von ihnen, das wußte Ted, war zuverlässig.

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