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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Knien. War das schon der Anfang einer Todesangst? Um die Stelle zu erreichen, mußte er dicht an Le Duc vorbei. Er fürchtete sich vor dem Messer. Le Duc brauchte die Hand nur etwas zu kanten, dann erwischte ihn die Klinge.
    Van Akkeren merkte etwas von der Furcht. Er lachte leise, bevor er sagte: »Keine Sorge, noch tut er dir nichts. Ariol Le Duc gehorcht mir. Er weiß genau, daß ich die Interessen des großen Baphometh vertrete. Er wird euch erst töten, wenn ich es befehle.«
    Marcel Wächter schritt an der Frontseite der Theke entlang, um den Platz zu erreichen, den man ihm zugewiesen hatte. Mit dem Rücken drückte er sich gegen die Wand, als könnte diese ihm eine Stütze geben.
    Dennoch wollte das Zittern nicht weichen.
    Noch tat van Akkeren nichts. Er nickte Arlette zu. »Jetzt bist du an der Reihe!«
    Auch sie ging. Ihren Kopf hielt sie gesenkt. Sie weinte leise. Wahrscheinlich konnte sie noch nicht begreifen, was da vor sich ging, daß sie die nächsten fünf Minuten nicht überleben würde. Das war ein Druck, den sie noch von sich wies.
    Marcel streckte ihr die Hand entgegen. Eine Geste, die zeigte, daß sie gemeinsam sterben würden.
    Kalt schaute van Akkeren zu. So wie er dastand, wirkte er wie die Inkarnation des Bösen. Ein Mensch, der nur äußerlich so aussah, in seinem Innern jedoch voller Gefühlskälte steckte und wahrscheinlich keine Seele besaß.
    »Hübsch seht ihr aus«, erklärte er und richtete die MPi auf die Decke.
    Er schaute kurz nach draußen, wo auch weiterhin die Wolken unzählige Schneeflocken ausspieen.
    »Ein Wetter zum Sterben«, sagte er. »Die Natur wird unter einem Leichentuch begraben, ihr werdet es ebenfalls. Und eure Seelen hole ich mir. Ich bin das, was man einen Fänger nennt. Jetzt ist auch niemand in der Nähe, der euch helfen kann. Ich gebe zu, einen Fehler gemacht zu haben, weil ich den Geist der Judy Landers unterschätzte. Aber ich habe ihn zurückgeholt. Mit ihm werde ich noch persönlich abrechnen.« Er nickte sich selbst zur Bestätigung seiner Worte zu.
    Danach wandte er sich an Le Duc. »Geh hin und mache ein Ende mit ihnen!«
    Der Untote gehorchte. Auf diesen Befehl hatte er gewartet. Der erste roboterhafte Schritt auf Arlette und Marcel zu ließ bei den beiden die Furcht noch mehr steigen.
    Sie erinnerten an Dampfkessel, die unter Druck standen. Irgendwann würde es zu einer gewaltigen Explosion kommen.
    Dann hob der Zombie das Messer. Zuerst wies die Klingenspitze auf das Mädchen, dann kantete der Untote die Waffe und hielt sie schräg, als wollte er beide mit einem Streich töten.
    So war es auch.
    Noch einen kleinen Schritt ging er vorwärts.
    Die Gesichter der Verurteilten glichen starren Flecken, die man an die Wand geklebt hatte. Sie konnten noch immer nicht glauben, daß es soweit war, aber der Zombie kannte kein Pardon.
    Wieder bewegte er seinen Arm.
    Die Klinge kam noch näher an die Hälse der Menschen heran.
    Marcel kam es so vor, als würde sie ihn bereits berühren.
    »Jetzt«, sagte van Akkeren.
    Und es passierte…
    ***
    Allerdings anders, als es sich die Anwesenden in der Bar vorgestellt hatten.
    Ein Wort nur. Ein Schrei, eine Botschaft, ein Fanal und gleichzeitig der Stop vor dem Tod.
    »Topar!«
    Wie ein Gespenst war Suko aus dem dichten Schneetreiben erschienen, stand auf der Schwelle zur Bar und hatte durch das Rufen dieses einen Wortes die Lage radikal verändert.
    In der Hand hielt der Chinese den von Buddha überlassenen Stab.
    Jeder, der sich in seiner Hörweite befand, erstarrte für fünf Sekunden zu einer Salzsäule, denn genau für diese Zeitspanne wurde die Zeit angehalten.
    Van Akkeren regte sich nicht. Die beiden Freunde an der Wand glichen ebenfalls Schaufensterpuppen, und auch der Zombie hatte natürlich den Schrei vernommen.
    Er stand in der gleichen Position. Das Messer, mit dem er die beiden hatte töten wollen, hielt er noch schräg und dicht vor deren Kehlen. Nur war er nicht mehr dazu gekommen, seine furchtbare Tat zu vollenden. Die nächsten Sekunden gehörten dem Inspektor.
    Suko mußte sich beeilen, er mußte schnell sein wie der Blitz und alles verändern, denn die Abläufe liefen genau dort weiter, wo sie beim Erklingen des Rufes gestoppt worden waren.
    Zuerst kümmerte er sich um van Akkeren. Mit einer gedankenschnellen Bewegung riß er dem Grusel-Star die MPi aus der Hand, hob sie an und schmetterte den Kolben gegen den Schädel des Untoten, so daß die lebende Leiche zur Seite kippte.
    Suko durfte in dieser ihm

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