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053 - Der Brigant

053 - Der Brigant

Titel: 053 - Der Brigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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wurde noch irgendwo eingeflickt.
    Roffles, der Lokalpoet, beklagte sich bitter, daß sein Beitrag unter diesen Umständen unmöglich erscheinen könnte. Diese Klage war aber insofern ungerechtfertigt, als Mr. Murkle ihm unweigerlich die fünf Schilling zahlte, ob sein Gedicht in der Nummer gedruckt wurde oder nicht.
    Die Einwohner von Bursted bildeten sich ihre Meinung von der Welt und ihren Vorgängen nach den Nachrichten, die sie in der ›Rakete‹ lasen. Das war auch ganz natürlich, denn es gab in der ganzen Gegend keinen besser informierten Mann als Mr. Murkle. Er erzählte dies oft im Kreise seiner Freunde, die das unschätzbare Vorrecht genossen, aus erster Hand alle die Ansichten zu hören, die er später in seinen in fast klassischer Sprache abgefaßten Artikeln in der ›Rakete‹ zum Abdruck brachte.
    Der Herausgeber und Eigentümer der ›Rakete‹ und voraussichtlich unabhängige Kandidat für den Wahlkreis von Bursted war bereits sechzig Jahre alt. Er trug einen kurzgeschnittenen weißen Bart und eine Hornbrille.
    In Bursted lebte auch ein gewisser Mr. Dogbery, der sehr unzufrieden mit Mr. Murkle war, denn die Artikel, die er der ›Rakete‹ einsandte, wurden nicht angenommen. Alle Leute wußten das. Er erklärte, daß Mr. Murkle aussähe, als ob er sich mit Patentmedizinen kuriert habe, damit sein Bild in die Zeitung gebracht werde.
    »Dogbery kann den Artikel nicht leiden, den ich letzte Woche über Anthony Eden in die Zeitung setzte«, sagte Mr. Murkle und kaute nachdenklich an einem Strohhalm. Er stand an diesem sonnigen Nachmittag vor seiner Ladentür und beobachtete das Schauspiel des vorüberziehenden Verkehrs, der besonders am Sonnabend in Bursted recht lebhaft war. Genaue Beobachter sahen sogar einmal zu gleicher Zeit drei Fordwagen auf der Straße. Neben Mr. Murkle stand ein Kaufmann, den er zur Aufgabe einer Annonce überreden wollte.
    »Dogbery ist ein vollkommen unzufriedener Mensch. Mein Angriff auf die Amerikaner, den ich neulich schrieb, hat ihn ganz krank gemacht, wenigstens sagt er so. Und wegen meines Artikels, den ich über die Marine schrieb, hat er Leibschmerzen bekommen. Aber, Mr. Walsh, ich habe eine gewisse Pflicht dem Lande gegenüber, dessen bin ich mir immer bewußt. Die Amerikaner setzen doch keine Annoncen in die ›Rakete‹, auch Mister Eden nicht. Und was die Marine anbetrifft, so habe ich in den letzten fünf Jahren nur einen einzigen Anzeigenauftrag von ihr erhalten, zwei Spalten breit und drei Zoll hoch! Was aber die Konferenz in Genf angeht, so muß ich entschieden dagegen sein. Dogbery wird natürlich wild werden, aber wie gesagt, ich habe doch meine Pflichten dem Lande gegenüber. Wo liegt denn eigentlich Genf? Ich habe überhaupt noch nicht davon gehört, bevor die Geschichte anging. Ich wäre nicht erstaunt gewesen, wenn es in Rußland gelegen hätte. Irgendwo in der Schweiz ist es doch wohl? Man mag das zwar behaupten, aber Sie wissen ja, wie diese lahmen Kerle vom Kriegsministerium sind. Denken Sie daran, was ich Ihnen jetzt sage. Man teilt uns noch lange nicht alles mit. Warten Sie nur, bis Sie nächste Woche meinen Leitartikel lesen. Da habe ich es der Regierung aber einmal kräftig gesagt. Was Dogbery davon hält, ist mir ganz gleichgültig. Ich könnte Ihnen auch alles über die Konferenzen in Lausanne erzählen, aber nur unter uns, verstehen Sie - das dürfen Sie keinem anderen wiedersagen. Ich habe es aus erster Quelle - meine Tochter ist nämlich mit einem Regierungsbeamten verheiratet ... ich weiß wohl, daß Dogbery erzählt, mein Schwiegersohn wäre Fensterputzer bei der Admiralität. Aber er würde wohl staunen, wenn er erführe, daß er kein Fensterputzer ist. Er ist Heizer und transportiert Kohlen. Und wenn ein Mann, der eine Uniform mit Messingknöpfen trägt, kein Regierungsbeamter ist, dann weiß ich nicht, wer es sonst wohl sein sollte. Aber die ›Rakete‹ ist sehr gut informiert, alles, was darin steht, ist absolut wahr. Es ist ja auch möglich, daß eine andere Zeitung dasselbe sagt, aber dann hat sie es aus der ›Rakete‹ abgedruckt.
    Was nun die nächste Wahl hier betrifft«, fuhr er nach einer Weile fort, »so weiß ich noch nicht, wen ich unterstützen werde. Mag sein, die eine Seite, mag sein, die andere. Aber darauf können Sie sich verlassen: mit wem ich es halte, der gewinnt bei den Wahlen!«
    In mancher Hinsicht richtete sich Mr. Murkle in seinem Stil und seinen Gewohnheiten ganz nach der Londoner Presse.
    »Es geht auch ein

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