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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gut zu Fuß.«
    »Ich könnte mit Reinhold Messner mithalten«, behauptete der Priester.
    »Aber nur dann, wenn seine Beine bis zu den Hüften hinauf eingegipst sind«, bemerkte Mr. Silver lachend.
    Pater Severin bedachte ihn mit einem rügenden Blick, sagte aber nichts.
    Ich machte meine Begleiter auf den Wald aufmerksam, der sich an einer steilen Flanke hinaufzog. Wir hatten unser Ziel erreicht. Den Rest des Weges mußten wir zu Fuß zurücklegen. Mein Peugeot war kein Geländefahrzeug.
    ***
    »Gordon!« stieß Kent Fleming verwirrt hervor.
    Sein Freund sah todkrank aus. Blaßgrau war sein Gesicht, die Augen seltsam blicklos.
    »Meine Güte, Gordon, wie siehst denn du aus?«
    McGuire stieg aus dem Schrank. Seine Bewegungen wirkten ungelenk. Jetzt sah ihn Kent Fleming ganz, und ihm stockte unwillkürlich der Atem.
    Die Kleidung seines Freundes war zerrissen und blutgetränkt. Er war verletzt. Am Oberarm und am Hals. Vor allem die Halswunde sah entsetzlich aus. Jemand hatte Gordon McGuire am Hals und am Arm ein großes Stück Fleisch herausgebissen.
    »Du… du hast den roten Zombie befreit!« krächzte der Briefmarkenhändler.
    »J-a-a-a…«, sickerte es über die blutleeren Lippen McGuires.
    »Hast du ihn…? Was ist mit ihm geschehen, Gordon? Konntest du ihn vernichten?«
    McGuire antwortete nicht. Er ging langsam auf Kent Fleming zu. Jeder Schritt wirkte hölzern, als hätte er das Gehen verlernt und müsse es nun üben.
    Fleming riß verstört die Augen auf. »Himmel, du hast es nicht geschafft, Yazzingha unschädlich zu machen! Er ist frei! Verletzt konntest du gerade noch deine Haut retten… Aber nun ist der rote Zombie unterwegs! Du… du hättest das nicht allein tun dürfen, Gordon. Das war ein Fehler, der sich nun bitter rächen wird.«
    McGuire kam auf Armlänge heran.
    Überdeutlich präsentierten sich dem Briefmarkenhändler die schrecklichen Verletzungen. Ihm wurde schlecht.
    »Gordon, du brauchst einen Arzt. Es ist ja ein Wunder, daß du mit dieser furchtbaren Halsverletzung überhaupt noch lebst. Hast du denn keine Schmerzen?«
    »Nein«, antwortete McGuire. Es hörte sich wie das Röcheln eines Sterbenden an.
    Da fiel es Kent Fleming plötzlich wie Schuppen von den Augen. »Gordon!« rief er bestürzt aus. »Er hat dich… Du bist… Du lebst nicht mehr! Du bist ein… Zombie… wie er!«
    »J-a-a-a…«, dehnte der Untote.
    Diese Erkenntnis traf Kent Fleming mit der Wucht eines Keulenschlags. Er prallte zurück. Sein Freund griff ihn an! Fleming schrie entsetzt auf. Er stieß die vorschnellenden Arme des lebenden Leichnams zur Seite und wollte fluchtartig das Schlafzimmer verlassen, doch Gordon McGuire ließ ihn nicht vorbei. Ein kraftvoller Stoß beförderte den Briefmarkenhändler zwei Meter zurück. Er fiel mit dem Rücken gegen die Wand.
    Als der Zombie auf ihn losstampfte, besann er sich des gläsernen Marlin, den er wie einen Dolch gegen den Angreifer einsetzte. Mehrmals stach er zu.
    Er sah, wie die scharfe Glasspitze in den untoten Körper drang, doch die Wirkung war gleich Null. Gordon McGuire spürte tatsächlich keinen Schmerz.
    Die Hände des lebenden Leichnams waren kalt. Sie legten sich um Kent Flemings Hals und drückten zu. Der Mann wollte seine schreckliche Angst herausbrüllen, doch kein Laut entrang sich seiner Kehle.
    Weit quollen ihm die Augen aus den Höhlen. Ein dumpfes Brausen entstand in seinen Ohren. Luft! Luft! Er wollte atmen, doch der Zombie ließ es nicht zu.
    Abermals stach Kent Fleming in seiner panischen Verzweiflung zu. Die Glasspitze brach ab, blieb im Körper des Untoten stecken. Fleming ließ den Fisch fallen, griff nach den starken Händen des Zombies und kämpfte um sein Leben.
    Mit den Fäusten traf er Gordon McGuires Gesicht. Als das nichts half, schlang er die Arme um den lebenden Toten und hob ihn hoch. Er tat es mit seiner letzten Kraft, fegte McGuires Beine zur Seite und ließ sich mit ihm fallen.
    Der Aufprall lockerte den Würgegriff des Zombies.
    Kent Fleming schlug die Arme des Untoten nach unten und sprang hustend und nach Atem ringend auf. Gordon McGuire drehte sich am Boden und griff nach Flemings Beinen. Mit einem verstörten Sprung brachte sich der Briefmarkenhändler vor dem Monster in Sicherheit. Ungelenk und langsam stand der Zombie auf.
    Kent Fleming war schwer benommen. Schwarze Flocken tanzten vor seinen Augen. Eine Ohnmacht kündigte sich an.
    Himmel, nur das nicht! dachte der Mann bestürzt. Wenn ich die Besinnung verliere, bin ich

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