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0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mochte er die Gnade eines schnellen Todes empfangen. Zamorra dagegen… er würde leiden müssen, so wie es auch Asmodis zugedacht war.
    Stygia interessierte sich plötzlich kaum noch für das, was die Sklaven auf der Bühne miteinander trieben. Sie fieberte dem Moment entgegen, in dem die neuen Gefangenen in den schwarzen Palast gebracht wurden.
    ***
    Asmodis setzte seine rechte Hand ein!
    Sie war ihm einst von dem Schwarzzauberer Amun-Re angefertigt worden, nachdem bei einem Kampf in den Felsen von Ash'Naduur Nicole Duval ihm mit dem Zauberschwert Gwaiyur die Originalhand abgeschlagen hatte. [10]
    Diese künstliche Hand konnte Asmodis vom verbliebenen Armstumpf trennen und einen Gedanken weit schleudern, um sie dort, unabhängig von seinem Körper, nach seinem Willen handeln zu lassen.
    Jetzt schleuderte er sie in den Spinnenkörper hinein! Es geschah ihm gleichen Augenblick, in dem sich die Beißzangen der schäferhundgroßen Spinne um seinen Hals schlossen. Die künstliche Hand stieß durch die breiige Innenmasse der Spinne, bekam den Ganglienstrang dort zu fassen, wo die Verbindung zwischen Kopfteil und Hinterleib war, und zerquetschte alles, was sie dabei umschließen konnte, mit vehementer Gewalt. Daumen und Finger übten für den Bruchteil einer Sekunde einen Druck von mehr als einer Tonne aus und rieben gegeneinander; was sich an Nervensträngen zwischen ihnen befand, wurde einfach zerrieben.
    Die Beißzangen schnappten zwar noch zu, waren aber nicht mehr in der Lage, starken Druck auszuüben, weil die Befehle aus dem Ganglienhirn ausblieben. Asmodis wurde verletzt, aber nicht tödlich. Stattdessen erloschen die Lebensfunktionen der Spinne. Asmodis rief die Hand aus dem Spinnenkörper zurück; im nächsten Moment befand sie sich, von klebrigem Schleimbrei überzogen, wieder an seinem Handgelenk. Der massige Spinnenkörper klatschte vor Asmodis auf den Boden.
    »Na also«, murmelte er erleichtert. Ohne sich um seine Halsverletzung zu kümmern, beugte er sich über die Spinne und nahm ihre entweichende Lebensenergie gierig in sich auf. Er war überrascht; das Untier hatte eine Menge Kraft besessen, die Asmodis jetzt für sich verwerten konnte.
    Erleichtert atmete er auf. Er hatte es geschafft.
    Seine linke Hand und der Hals bluteten nicht mehr. Asmodis war bei weitem noch nicht wieder wirklich stark. Aber er hatte jetzt einiges dazugewonnen.
    Ob Stygia damit nicht gerechnet hatte, als sie ihn zu dieser Spinne in den Kerkerraum sperren ließ?
    ***
    Laya bewegte sich wieder in Richtung Palast. Sie vertraute darauf, daß sie in ihrer Verkleidung niemand erkennen würde. Außerdem war es inzwischen fast dunkel geworden. Sie war sicher, daß sie eine Möglichkeit finden würde, einzudringen. Dann den Kerkerbereich zu erreichen und sich mit dem Gefangenen zu verbünden, war eine der einfachsten Übungen. Mit ihm zusammen dann die Kaiserin töten… Bestimmt würde er mitmachen!
    Der Zufall half ihr.
    Als sie den kontrollierten Palastbereich erreichte, tauchte eine andere Amazonengruppe auf, die neue Gefangene brachte. Überrascht erkannte Laya, daß die Kaiserin selbst erschien, um sich diese Gefangenen anzuschauen. Sie mußten also unglaublich wichtig sein. Laya erkannte zwei Männer und eine Frau, die äußerst seltsam gekleidet waren. Sie waren bewußtlos. Die Kaiserin befahl, sie in den Thronsaal zu schaffen. Dann wandte sie sich ab und folgte den Amazonen langsam.
    Während diese Gruppe alle Aufmerksamkeit auf sich zog, konnte Laya unbemerkt eindringen.
    Schon bald schlüpfte sie wieder aus ihrer tarnenden Kleidung. Damit fiel sie nämlich wiederum im Palast unbedingt auf. Und das mußte sie unbedingt vermeiden.
    Sie glaubte nicht daran, daß jemand sie erkannte. Die Suchkommandos waren sicher noch draußen in der Stadt, und wer würde schon damit rechnen, daß die Flüchtige ausgerechnet hierher zurückkehrte, in die Höhle der Löwin?
    Daß sie jetzt ihren roten Kriegerinnenumhang und den Stachelhelm nicht mehr trug, spielte im Innern des Palastes keine Rolle. Auf diese Weise machte sie den Eindruck einer Amazone, die gerade keinen Dienst zu verrichten hatte und einer Freizeitbeschäftigung nachging. Für den Kerkerbereich war das zwar etwas ungewöhnlich, aber gerade dort würde niemand sie suchen.
    Sie dagegen suchte nach der Zelle, in die der Gefangene gesperrt worden war und in der bald auch die neuen Gefangenen landen würden. Der Schwarzhäutige würde Laya für seine Befreiung dankbar

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