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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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absolut nicht glauben, daß so etwas möglich ist… wer tot ist, ist und bleibt tot, und eine fleischliche Auferstehung gibt’s nur in einer der Religionen der Erdmenschen und ist auch auf einen einzelnen Sympathieträger begrenzt… Merlin, es wird gleich jemand herkommen, der meine Rolle hier übernimmt. Denn wenn an jener anderen Meldung wirklich etwas dran ist, dann ist es so gefährlich, daß ich keine einzige Sekunde verlieren darf. Entschuldige mich, Zauberer…«
    Mit langen Schritten eilte er davon.
    Verblüfft und etwas ratlos sah Merlin ihm nach. Was für eine brisante Nachricht Reek Norr soeben erhalten hatte, konnte er sich nicht vorstellen, weil er zu wenig von dem hastig und leise geführten Funkgespräch verstanden hatte.
    Vermutlich handelte es sich um interne Probleme, die ihn ohnehin nichts angingen. Er hatte herauszufinden, wieso die Organhäuser wieder abstarben, warum überhaupt der Silbermond starb…
    ***
    Julian brauchte nicht lange, um herauszufinden, in welchem Teil des Gebäudes Zamorra gefangengehalten wurde. Der Weg zu ihm war nicht weit. Die Tür zu jenem Raum war sogar halb geöffnet.
    Vorsichtig trat er ein.
    Er sah sich um. Eine Art medizinisches Labor? Aber zu der Technik gehörte auch Magie, wie er auf den ersten Blick erkannte. Vor einer Art OP-Tisch lag ein Sauroide, nur von Zamorra war nichts zu sehen…
    … aber zu spüren!
    Julian nahm den Schatten wahr, der sich schräg neben oder hinter ihm bewegte, wich aus und nahm damit dem Angriff die Wucht. Er blockte den Angriffschlag ab und erkannte in dem wilden Nackten, der ihn angriff, Professor Zamorra.
    »Wahnsinnig geworden?« stieß er hervor.
    Zamorra trat einen Schritt zurück. »Mit dir habe ich beim besten Willen nicht jetzt gerechnet«, gestand er. »Bist du anderen Sauroiden begegnet?«
    »Denen nicht… aber wieder deinem Freund Siebenauge. Zumindest nehme ich an, daß es sich um ihn oder es handelt.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Siebenauge! Schon wieder! Er fragte sich, warum das eigenartige Krakenwesen sich immer wieder an Julian wandte und nicht an ihn. Dabei mußte es ihn, Zamorra, doch wesentlich besser kennen als den Träumer!
    »Diesmal real, nicht im Traum?« vergewisserte er sich.
    Julian nickte nur.
    »Das wird mir schon verständlicher. Erzähle mir mehr davon…«
    »Kommt gar nicht in Frage«, erwiderte Julian schroff. »Wir haben garantiert wichtigeres zu tun. Wie geht es dir? Bist du in Ordnung?«
    »Was man so ›in Ordnung‹ nennt«, erwiderte Zamorra. Er streckte Julian die Hände entgegen und sah verdeutlichend an sich herunter. Julian zuckte mit den Schultern.
    »Wir sollten von hier verschwinden«, sagte er. »Je schneller, desto besser.«
    »Und dann?« fragte Zamorra. »Wieder zur Erde, nach Miami? Wäre nicht das schlechteste, weil ich mich dann im Haus deines Vaters um meine Ausrüstung kümmern könnte, um hierher zurückzukehren. Aber…«
    Julian winkte ab. »Jetzt sind wir hier«, sagte er, »und deshalb sollten wir jetzt auch hier herauszufinden versuchen, was dein Krakenfreund von mir will. Ich gebe zu, daß die Grundsituation recht seltsam ist, aber…«
    »Recht seltsam nennt er das«, brummte Zamorra. »Daß eine Welt nicht mehr so ist, wie sie einst war, und daß Wesen, die nachweislich schon vor Jahren gestorben sind, wieder existieren… Julian — Orrac Gatnor von den Sümpfen ist längst tot, und nach seinem Tod war auch sein Kälte-Kult zum Untergang verurteilt. Er war die Leitfigur, seine Anhänger waren ebenso von ihm abhängig wie seine Unterpriester. Doch jetzt lebt er wieder; ich habe ihn selbst gesehen. Nicht nur das: alles, was du hier siehst, gehört zur Priesterschaft der Kälte. Es ist eine magisch fundamentierte Technologie, die sie eigens für ihre Zwecke entwickelt haben. Aber diese Technologie ist nicht über die Regenbogenbrücke hierher gekommen! Den Kälte-Kult gab es da schon nicht mehr – aber Gatnor und seinen Kult gibt es jetzt und hier wieder! Das, Julian, ist etwas, das ich recht seltsam nenne«
    Das Telepathenkind zuckte erneut mit den Schultern. »Und? Was hat das mit meinem Problem zu tun, das offenbar Siebenauge heißt und sich mir immer wieder in Gestalt meiner Angelique zu zeigen versucht, das jetzt aber schlechter schafft als zuvor auf der Erde?«
    ›Meine‹ Angelique, dachte Zamorra. Betrachtet er sie etwa als sein Eigentum? Dann ist mir klar, warum sie nicht bei ihm geblieben ist…
    »Eines wollen wir klarstellen«, sagte er.

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