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0538 - Die drei aus dem Totenhaus

0538 - Die drei aus dem Totenhaus

Titel: 0538 - Die drei aus dem Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Metallkappe zu schlagen, das war auch alles. Nicht um einen Millimeter rührte sie sich von der Stelle. Nur der dumpfe Laut, der entstand, als ich gegen das Metall hieb, begleitete mich.
    Negativ.
    Ich torkelte wieder zurück bis an die Wand und lehnte mich dagegen.
    Natürlich überlegte ich, weshalb mir der Kerl nicht den Kopf abgeschlagen hatte.
    Bestimmt nicht aus reiner Menschenliebe. Da mußte noch etwas anderes dahinterstecken.
    Oder tötete diese Gestalt eben nur Zombies? Wenn ja, mußte er ein besonderes Motiv besitzen.
    Erst jetzt fiel mir auf, daß noch etwas fehlte. Der Kerl hatte mir auch das Walkie-talkie entwendet. Das war natürlich schlecht. Jetzt stand ich ohne Kontakt zur Außenwelt da. Suko konnte sich die Füße wundlaufen und würde mich trotzdem nicht finden.
    Ich selbst ging davon aus, daß ich mich auf oder unter dem Friedhof befand. Eingesperrt in ein viereckiges Loch, in der Beutegrube des Zombiejägers.
    Wenn ich Suko richtig verstanden hatte, waren drei Zombies aus dem Totenhaus verschwunden.
    Beute für den Killer…
    Wenn er es schaffte, sie zu köpfen, dann würde er sicherlich die Klappe öffnen und die Schädel in dieses Versteck werfen. Darauf mußte ich halt warten, so schlimm es sich anhörte.
    Am ärgsten nahm mich mit, daß ich zur Inaktivität verbannt worden war.
    Ich hockte in einem Verlies, konnte nichts tun und wartete darauf, daß sich etwas ereignete.
    Verfluchter Mist auch.
    ***
    »Meine Güte, was ist das denn?«
    Suko blieb stehen, als er die Eingangstür sah. Von einer Sekunde zur anderen wurde er bleich, und auch sein Begleiter Quiller verlor die Gesichtsfarbe.
    Beide hatten die zerstörte Tür gesehen, und ihnen war klar, wer sich da Einlaß verschafft hatte.
    Die Zombies…
    Suko nickte dem Mann zu. »Sie bleiben hier, ich werde…«
    »Da, der Schrei!« ächzte Quiller.
    In der Tat hörten sie die schrillen, in Todesangst ausgestoßenen Rufe, die nicht nur durch das Haus, sondern auch durch die zerstörte Tür an ihre Ohren drangen.
    Suko hatte Mandy Waynright nie gesehen, nur von ihr gehört. Er fragte sich natürlich, weshalb sie so schrie und John Sinclair nichts tat. Die Antwort wollte er sich selbst suchen.
    Wie ein Rammbock stürmte Suko in den Flur. Einige Holzsplitter flogen noch aus der Füllung, als der Inspektor in das Haus eintauchte.
    Die Schreie blieben, waren noch lauter und intensiver geworden.
    Suko blieb stehen, er sah nichts und richtete sich ganz nach seinem Gehör. Er befand sich in einem Flur, von dem einige Türen abzweigten, und er sah, daß eine Tür offenstand.
    Aus dem Raum dahinter drangen die Schreie zusammen mit irgendwelchen Dampfwolken.
    Innerhalb kürzester Zeit war der Chinese da.
    Der Dampf machte es ihm unmöglich, etwas zu erkennen. In grauen Schwaden kroch er ihm entgegen. Schattenhafte Gestalten bewegten sich auf ein bestimmtes Ziel zu. Das Rauschen der eingeschalteten Handbrause vermischte sich mit den Schreien. Heißes Wasser regnete aus der Dusche in den Raum und erwischte die Gestalten.
    Dann war Suko da.
    Er mußte achtgeben, von dem Wasser nicht getroffen und verbrüht zu werden.
    Vor ihm erschien ein blasses Gesicht ohne Ausdruck. Der Inspektor wußte, um wen es sich handelte.
    Er schoß.
    Die Silberkugel war schneller als die zupackenden, gierigen Klauen der lebenden Leiche.
    Suko sah die schwere Gestalt taumeln und nach hinten fallen. Sie war plötzlich verschwunden, weil sie den Wannenrand übersehen hatte und in das Becken gefallen war.
    Suko kreiselte herum.
    Heiße Tropfen erwischten ihn im Gesicht. Sie drangen aus einem kantigen Gegenstand, der sich hinter den Dampfwolken abzeichnete. Suko brüllte einen Befehl.
    »Stell die Dusche ab!«
    Die Frau hörte nicht.
    Es war ihr nur gelungen, die Zombies abzuhalten, aufhalten konnte sie die Untoten nicht.
    Aber Suko.
    Er sah einen Rücken vor sich, bekam die Schulter der Gestalt zu packen und schleuderte sie zur Seite.
    Der Zombie fiel und hatte den Boden noch nicht berührt, als ihn ein geweihtes Silbergeschoß traf und seine furchtbare Existenz endgültig auslöschte. Dann hetzte der Inspektor in die Schwaden hinein, schützte sein Gesicht mit den hochgerissenen Armen und wäre fast ausgerutscht.
    Schemenhaft sah er die Frau und auch die Handbrause, die sie in der Rechten hielt.
    Suko machte kurzen Prozeß. Er wand ihr das Gerät aus den Fingern. Blitzschnell stellte er die Dusche ab.
    Das Prasseln verstummte, die Schreie blieben, wenn auch leiser und wehmütiger.

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