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0538 - Die drei aus dem Totenhaus

0538 - Die drei aus dem Totenhaus

Titel: 0538 - Die drei aus dem Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leichen.
    Wo hatte man mich hingeschafft?
    Wahrscheinlich in einen alten Keller, in ein Verlies nahe Mandys Haus entfernt. Möglicherweise in ein Totenhaus oder in eine Leichenkammer.
    Oder lag ich wieder in einem Sarg?
    Das war mein Alptraum, in dieser Totenkiste als Lebender zu liegen. Ich hob den rechten Arm, und verspürte keinen Widerstand über mir. Auch rechts und links ließ er sich frei bewegen. Für mich ein Beweis, daß der Sarg nicht in Frage kam.
    Kopfschmerzen waren zwar schlimm, sie hinderten mich nicht daran, mich zu bewegen. Wer immer mich niedergeschlagen haben mochte, war von der Überzeugung ausgegangen, daß dieser eine Treffer ausreichte.
    Vielleicht hatte ich Glück gehabt, jedenfalls war ich meiner Einschätzung nach ziemlich früh wieder erwacht. Das sagte mir auch ein Blick auf das Leuchtzifferblatt der Uhr.
    Länger als zwanzig Minuten oder eine halbe Stunde konnte ich nicht in der Finsternis gelegen haben.
    Da ich ähnliche Situationen schon öfter durchgestanden hatte, hielt ich mich auch an die Regeln und richtete mich vorsichtig auf.
    Es war ein Hineintasten in die Schwärze. Am Ohr und am Hals wurden die Stiche durch die Bewegungen bissiger, ich preßte die Lippen zusammen und gab nicht auf.
    In einer sitzenden Lage blieb ich, ruhte mich wieder aus, dann tastete ich mich ab und stellte fest, daß man mir die Beretta entwendet hatte. Auch den Dolch hatte mein Gegner gefunden, geblieben war das Kreuz. Es hing, durch das Hemd verdeckt, vor meiner Brust.
    Konnte es mir helfen?
    Während ich daran dachte, suchte ich noch in einer anderen Tasche nach und fand die kleine Leuchte.
    Licht bedeutet Hoffnung, besonders dann, wenn man in einer absoluten Finsternis liegt. Ich zupfte die kleine Leuchte hervor und schaltete sie ein.
    Das Licht reichte nicht weit. Schon bald wurde die helle Lanze durch eine Wand gestoppt. Da ich mit einem Steinverlies gerechnet hatte, war ich um so überraschter, daß ich den hellen Fleck auf einer Lehmwand ruhen sah.
    Halbhoch leuchtete ich in die Runde. Der Lehm blieb, so daß ich mir vorkam, als hätte man mich in ein viereckig angelegtes Grab gesteckt.
    Das war durchaus möglich. Dem Kerl, der mich niedergeschlagen hatte, traute ich alles zu.
    Dann strahlte ich gegen die Decke.
    Dort warf das Licht einen leichten Reflex. Er entstand deshalb, weil der Kegel von einer Metallplatte gestoppt worden war. Sie schloß fugendicht, auch von außen würde kein Lichtstrahl in mein »Grab« dringen. Da hatte sich die andere Seite schon etwas einfallen lassen.
    Noch saß ich auf dem feuchten Lehmboden, veränderte meine Haltung wieder, kniete mich hin und stemmte mich hoch. Ich bewegte mich wie ein Mensch, der lange gelegen hatte und zunächst einmal wieder laufen lernen mußte.
    Breitbeinig blieb ich stehen. Der Lampenstrahl war schräg in die Tiefe gerichtet. Ich ließ ihn noch einmal wandern – und bekam plötzlich große, starre Augen.
    An der Wand links standen vier Köpfe!
    ***
    Diese Entdeckung hatte mich schockartig getroffen. Mein Nacken spannte sich, vergessen waren die Schmerzen, denn die Schädel boten ein schauriges Bild.
    Ich brauchte nicht lange darüber nachzugrübeln, wem sie gehörten. Die vier Schädel hatten einmal auf den Körpern der Zombies gesessen, bevor der Killer hingegangen war und sie abgeschlagen hatte.
    Der Lichtstrahl glitt über die Gesichter mit der bleichen, dünnen, auch aufgedunsenen Haut. Ich sah die Augen, die Haare, Nasen und Ohren, aber ich sah kein Blut.
    Der Anblick war schlimm und auch nicht länger zu ertragen, deshalb schwenkte ich die Hand zur Seite. Einige Male mußte ich schlucken und atmete nur durch die Nase.
    Dann durchsuchte ich den Rest der Grabkammer, fand jedoch keine Hinweise mehr auf irgendein Erbe, das man mir in dieser verdammten Höhle hinterlassen hatte.
    Mit müde wirkenden Schritten ging ich auf eine der Wände zu und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. Einigermaßen zur Ruhe gekommen, dachte ich darüber nach, was ich unternehmen konnte.
    Eigentlich nichts, es sei denn, es gelang mir, die Klappe von innen zu öffnen.
    Noch einmal leuchtete ich sie ab.
    Das Wunder, einen Griff oder einen Riegel zu finden, geschah leider nicht. Wenn es so etwas gab, dann auf der anderen, der Außenseite. Dennoch wollte ich auch eine letzte Chance wahrnehmen, gab mir selbst Schwung und schnellte hoch.
    Im Schädel explodierten die Schmerzen. Sie bissen sich förmlich hinein. Mir gelang es, mit der flachen Hand unter die

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