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0539 - Der Alptraum-Schädel

0539 - Der Alptraum-Schädel

Titel: 0539 - Der Alptraum-Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dessen Augenhöhlen die Feuerzungen geschnellt waren. Feuer, das keine Hitze abgab, das tief in der Hölle geboren war und ohne Qualm zu hinterlassen brannte.
    »Das Kreuz wird zerstört!« schrie Don Jaime de Toledo. »Es kann meinen Kräften nicht widerstehen!«
    Pablo Grenada wollte es nicht glauben, bis er das harte Knacken des Gebälks vernahm.
    Risse zeigten sich im Holz. Das obere Ende kippte plötzlich weg, als hätte jemand mit einem Hammer dagegen gedroschen. Brennend prallte das Holz zwischen Carmen und ihrem Mann zu Boden, wo es zerbrach und als glühende Splitter zur Seite flog.
    Der Wirt schleuderte auch den Rest weg. Er wollte es nicht mehr länger halten, und er hörte hinter sich die gebrüllten Worte seiner Mutter. »Sei verflucht, Carmen! Sei verflucht in alle Ewigkeiten!«
    Carmen oder Don Jaime de Toledo hatte für diese Worte nur ein hartes Lachen übrig. Sie schreckte kein Fluch, denn sie stand unter dem Einfluß eines mächtigen Dämons.
    »Und nun«, sprach sie mit ihrer dumpfen Stimme, »da ich gesehen habe, wie du dich gegen mich gestellt hast, werde ich nicht mehr länger Gnade walten lassen. Du sollst den Weg gehen, den alle meine Feinde gehen werden, Pablo Grenada. Ich werde mein Regiment des Schreckens fortführen, und zwar mit deinem Tod!«
    »Noch nicht, Don Jaime de Toledo!« rief eine andere, Pablo fremd vorkommende Stimme.
    Er drehte sich um.
    Unter den Bäumen stand der blonde Engländer. Und er hielt in seiner Hand das Silberkreuz. Aber auch er sprach mit einer fremden Stimme, die Pablo noch nie gehört hatte.
    Dafür bekam er von Carmen die Erklärung. »Hector de Valois?« brüllte sie, »sei du auch verflucht, du Hund…«
    ***
    Ich hörte die Worte und konnte nur darüber lächeln. Die Phase der Schwäche war endgültig vorbei. Jetzt spürte ich in mir die Kraft meines Vorfahren, die mich sicher an das Ziel geleiten würde. Was Hector de Valois damals verkehrt gemacht hatte, würde ich in einer anderen Zeit zu berichtigen versuchen.
    Wenn es eine Person gab, vor der sich selbst ein Mann wie der Hexer von Toledo fürchtete, dann war es Hector de Valois. In mir war er wiedergeboren worden, auch er hatte damals das Kreuz besessen, es gegen den Hexer wohl nicht eingesetzt, das wollte ich ändern.
    Nur hatte der Hexer es diesmal geschickt angestellt. Sein verfluchtes geisterhaftes Dasein hatte den Körper einer Frau übernommen, die ihre Kraft aus dem blanken Totenschädel schöpfte.
    Das machte mich unsicher.
    Wenn ich Toledo vernichtete, mußte ich womöglich auch die Frau töten, die den Schädel nicht herausgeben wollte. Freiwillig würde sie es nicht tun.
    Ich hatte bisher ziemlich im Schatten des Hauses gestanden und löste mich nun von ihm.
    Die ersten Schritte ging ich noch ziemlich im Dunkeln, dann übergoß mich das bunte Licht einer Girlande.
    Und ich sah die Menschen!
    Gäste wahrscheinlich, aber wie sahen sie aus! Ihre Gesichter besaßen zwar die menschliche Form, doch ihre Haut war ungewöhnlich bleich geworden. So sahen Leichen aus, die schon einige Zeit in der Erde gelegen hatten und noch nicht verwest waren.
    Meine Schritte stockten, denn ich erkannte unter den Menschen ein Gesicht, das ich schon einmal in der Wand gesehen hatte. Sie waren also aus den Wänden und Böden gekommen, um ebenfalls von den Menschen Besitz zu ergreifen. Sie hatten es ihrem Herrn und Meister nachgemacht.
    In meinem Innern verhärtete sich etwas. Die wilde Entschlossenheit, den Schädel zu zerstören, fiel nicht mehr von mir ab. Nur so konnte ich Carmen retten.
    Ich schaute noch einmal kurz zurück, weil ich Schritte hinter mir gehört hatte.
    Suko war gekommen und hatte die Bodega verlassen. Er ahnte, daß ich das Heft hier in die Hand nehmen mußte. So blieb er stehen, deckte mir den Rücken und wartete ab.
    Es kam, wie es hatte kommen müssen. Die Veränderten blieben nicht mehr auf ihren Plätzen stehen. Wahrscheinlich hatte ihnen Don Jaime de Toledo einen entsprechenden Befehl gegeben, mich als ihren Todfeind anzusehen.
    Nun setzten sie sich in Bewegung.
    Ich hatte oft erlebt, daß Zombies wie Marionetten gingen, die jemand leitete. Das war hier nicht der Fall. Diese Menschen schritten normal, wenn auch ihre Gesichter so fahl, bleich und dann bunt aussahen, als sie in den Schein der Girlanden gerieten.
    Sie war waffenlos, in der Masse aber gefährlich, wenn sie gemeinsam angriffen.
    Auch Pablo Grenada hatte gemerkt, was die Stunde geschlagen hatte. Er kam mir in die Quere. »Seid ihr

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