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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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wegen des armen Mr. Farmer kaum ein Auge zugetan, und dann auch noch die Matinee ich bin halb tot«, jammerte sie und befahl der Garderobiere: »Schenken Sie Mr. Dewin etwas zu trinken ein.«
    Sie machte dann keine weitere Bemerkung über den Mord, bis die Garderobiere den Raum verlassen hatte. Dann sagte sie: »Mr. Dewin, Sie könnten mir einen großen Gefallen tun. « Sie hatte sich in ihrem Sessel herumgedreht und sah ihm direkt in die Augen. »Joe Farmer hatte einen Schlüssel von mir, und wie ich von Mr. Crewe hörte, ist er irgendwie in Ihre Hände geraten. Würden Sie ihn mir zurückgeben?«
    Peter mimte große Überraschung. »Ach, Sie meinen den Schlüssel in der Börse? Ich habe mir schon überlegt, wem er gehören könnte. Ja, Miss Olroyd gab ihn mir. Ich hätte ihn eigentlich der Polizei übergeben sollen, und ich hatte auch vor, das zu tun, aber der Schlüssel wurde mir gestern nacht von einem Einbrecher gestohlen... «
    »Gestohlen?« fragte Ella scharf und ungläubig.
    »Ja«, log Peter unerschüttert, »von einem Herrn, der mein Jackett mitgehen ließ. Der Schlüssel war in der Tasche. Es kann natürlich sein, daß ihm die Börse in der Eile herausgefallen ist. Und er war sehr in Eile, wie Sie wahrscheinlich wissen.«
    Im ersten Moment wehrte sie sich nicht gegen seine Beschuldigung, dann aber fragte sie: »Woher soll ich das wissen?«
    »Aus der Zeitung vielleicht«, erwiderte Peter, der wußte, daß das ausgeschlossen war, da kein Bericht erschienen war.
    Sie hatte eine solche Erklärung offensichtlich nicht erwartet, denn einen Moment verschlug es ihr die Sprache.
    »Komisch«, sagte sie dann, »daß Sie ihn in Ihre Jackentasche gesteckt haben... «
    »Ja, sehr«, meinte Peter freundlich. »Ich hätte ihn in meinen Stiefel stecken sollen. Da habe ich sonst immer meine Schlüssel.«
    Sie warf ihm einen Blick voller Argwohn und Zweifel zu; Humor hatte Ella Creed nämlich nicht. »Es ist ziemlich unangenehm«, sagte sie. »Ich meine, daß der Schlüssel weg ist... «
    »Gehört er zu einem Schmuckkasten?« fragte Peter. »Oder vielleicht zum Schrein der gefiederten Schlange?«
    Sie sprang auf. »Was, zum Teufel, soll das heißen? Gefiederte Schlange! Was soll dieser Quatsch mit der gefiederten Schlange? Soll ich Ihnen sagen, was ich glaube, Dewin?« Sie wies anklagend mit dem Finger auf ihn. »Ein Trick ist das! Ein Reklametrick, den ihr Zeitungsleute euch ausgedacht habt. « In mancher Hinsicht war Ella Creed eine leicht durchschaubare Frau, und Peter war sicher, daß sie in diesem Moment nicht schauspielerte.
    »Die Sache mit der gefiederten Schlange ist kein Trick, Miss Creed«, sagte er ernst. »Die Zeitungen haben viele Methoden, für ihre Produkte Reklame zu machen - aber Mord gehört nicht dazu. Sie hatten bis zu dem Zeitpunkt, als Sie die Karte bekamen, wirklich noch nie von der gefiederten Schlange gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Und Farmer auch nicht?«
    »Natürlich nicht. Sie haben doch die Karte gesehen, die ich bekommen habe. Gefiederte Schlangen! So ein Quatsch! Wenn die meinen, sie können mir angst machen, sind sie auf dem Holzweg. Und wenn sie's auf Geld abgesehen haben, können Sie ihnen ausrichten, daß mein Schmuck auf der Bank liegt. Sie können meinen Safe zwanzigmal aufmachen und -«
    »Dann haben sie also bei Ihnen eingebrochen?« warf Peter rasch ein. »Und haben sie außer den Imitationen noch etwas mitgenommen?«
    Sie hatte zuviel gesagt und versuchte, es zu überspielen, aber er ließ nicht lockern.
    »Also gut, ja«, sagte sie schließlich widerwillig. »Sie waren im Haus, aber sie haben nichts mitgenommen - nichts von Wert.«
    Ihr Ton, ihr eiliges Bemühen, das Thema zu wechseln, weckten bei Peter den Verdacht, daß sie nicht die Wahrheit sagte.
    »Aber sie haben etwas mitgenommen«, sagte er beharrlich. In diesem Moment klopfte es, und ihr Name wurde gerufen. »Ich muß auf die Bühne«, sagte sie.
    »Was haben sie mitgenommen?« fragte Peter.
    »Einen Ring«, antwortete sie ärgerlich. »Plunder - keine fünf Pfund wert.«
    »Was für einen Ring? Einen Trauring?«
    »Ein schöner Trauring, das!« Sie brach ab. Er hätte keine provokativere Frage stellen können. »Ein Siegelring war's ein altes Ding, das ich schon Jahre hatte. Und jetzt verschwinden Sie. «
    Er zog sich gehorsam in den Korridor zurück. Aber er wartete. Er glaubte, noch mehr erfahren zu können, auch wenn sie offensichtlich auf der Hut war. Als sie im neuen Kostüm herauskam, winkte sie ihn

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