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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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den Brief in ihre Tasche. »Ich habe heute abend nichts vor, also kann ich auch hingehen. Und hinter der Bühne war ich noch nie. Das ist vielleicht ganz interessant.«
    An diesem Morgen war genug Zeit, um zu Fuß zu Gregory Beale zu gehen, und so spazierten sie zusammen durch den Park, zwei junge Menschen, die das Leben schön fanden.
    »Sie hätten heute abend mit mir essen können«, sagte Peter, als sie sich dem Haus näherten.
    »Sie haben viel zu tun«, entgegnete sie prompt, »und ich möchte nicht zur Gewohnheit werden.«
    »Sie wären die erste gute Gewohnheit, die ich mir zugelegt hätte«, behauptete Peter.
    Sie lachte nicht, wie er erwartet hatte; im Gegenteil, ihr Ton war etwas kühl, als sie sagte: »Ich bin nicht etwas, das man sich zulegt, Mr. Dewin.«
    Er war bekümmert, sie verärgert zu haben, wenn er auch nicht recht verstand, worum es ging, und sie ihrerseits war erstaunt über ihre Verärgerung, da sie sonst dazu neigte, die Dinge mit Humor zu nehmen. Sie trennten sich etwas verlegen, und Peter, der niedergeschlagen seinen Weg fortsetzte, fragte sich, ob er etwa im Begriff sei, sich zu verlieben. Bei dem Gedanken überfiel ihn Panik.
    Er ging bis New Scotland Yard, ließ sich bei Chefinspektor Clarke melden und wurde sofort empfangen, obwohl Clarke gerade in einer Besprechung saß, die eine Stunde zuvor begonnen hatte.
    »Kommen Sie rein, Peter«, sagte Clarke, ein großer Mann mit groben Gesichtszügen und einem . buschigen grauen Schnurrbart, vielleicht der klügste Kopf bei Scotland Yard. »Wir ringen gerade mit gefiederten Schlangen. Vielleicht können Sie uns einen neuen Ansatzpunkt liefern.«
    »Wenn ich nicht den Gesamtzusammenhang liefern kann, liefere ich gar nichts«, erwiderte Peter, »und den hab ich leider nicht. Ich wollte mir hier eigentlich Informationen holen, nicht welche liefern.«
    »Hier gibt's nichts zu holen«, knurrte Sweeney, Clarkes Stellvertreter. »Wir sitzen fest.«
    »Was wollten Sie denn wissen, Peter?« fragte Clarke. »Erstens: Kennen Sie einen gewissen Hugg?«
    »Dem hab ich seinen letzten Gefängnisaufenthalt verschafft«, antwortete Clarke prompt. »Wegen Einbruchs. Er wurde vor ein paar Monaten auf Bewährung entlassen und meldet sich regelmäßig auf dem Revier King's Cross. Das weiß ich, weil ich ihn neulich auf der Straße sah und mich nach ihm erkundigt habe. Was hat er denn angestellt?«
    »Er wollte mir eine Story verkaufen, was nicht weiter schlimm ist, auch wenn sie ziemlich verrückt war. Das wäre Frage Nummer eins. Frage Nummer zwei: Was wissen Sie über die Ricks-Bande?«
    Sweeney sah ihn an. »Die Fälscherbande? Die hab fast alle ich festgenommen - alle außer dem Mädchen, besser gesagt, dem Kind. Ist sie in London?«
    »Sie war die wahre Fälscherin, nicht wahr?« meinte Peter, ohne auf die Frage einzugehen. »War sie gut?«
    »Und wie«, sagte Clarke. »Mit zwölf gewann sie die Goldmedaille der Chelsea Society für ihre Arbeiten, und der damalige Chief Commissioner, der was von Kunst verstand, meinte, sie hätte als Zeichnerin ein Vermögen verdienen können.« »Wie hieß sie?« fragte Peter.
    Das wußten sie beide nicht mehr, aber Clarke rief beim Erkennungsdienst an und bekam den Namen. »Paula«, sagte er, und Peter unterdrückte mit Mühe seine Erregung.
    »So, Paula? Paula Ricks. Und sie hat damals die Fälschungen angefertigt?«
    Clarke nickte. »Zweifellos. Sie hat vielleicht nicht die englischen Banknoten gezeichnet, aber ganz sicher die französischen. Der Mann, der von der Französischen Nationalbank herüberkam, sagte, so eine großartige Arbeit hätte er noch nie gesehen. Keine Fotografie, sondern reine Zeichen- und Ätzarbeit. Handwerklich gesehen, sagte er, wären die Platten der Ricks' den Originalen weit überlegen. Aber wir konnten dem Mädchen nie etwas nachweisen, und ich bin eigentlich froh darüber. Der Alte war ein routinierter Fälscher und schon seit seiner Jugend im Geschäft. Der hätte garantiert lebenslänglich bekommen, wenn er sich nicht erschossen hätte. Glauben Sie, daß sie die gefiederten Schlangen gezeichnet hat?«
    »Sicher nicht«, sagte Peter mit entschiedenem Kopfschütteln. »He!« rief Clarke entrüstet, als Peter zur Tür ging. »Was soll das? Erst eine Menge Fragen stellen und dann einfach verschwinden?«
    Peter drehte sich um. »Dieser Mord mitsamt der gefiederten Schlange will von verschiedenen Aspekten aus untersucht werden«, sagte er, »und ich denke, ich kriege die Story. Eines verspreche

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