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0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

Titel: 0541 - Der Sohn des Höllenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht geahnt, daß…«
    »Soll das heißen, du entbindest mich von deinem Auftrag?«
    »Es ist mir zu riskant«, erwiderte der Abenteurer. »Und ich will auch nicht mehr wissen, auf welche Weise Asmodis ein zweites Mal an meinen Dolch gekommen ist. Vielleicht hat er ihn den Piraten abgenommen, die mein Schiff überfallen und uns alle ausgeplündert haben.«
    »Piraten?« fragte Zamorra.
    »Ach, davon weißt du noch nichts? Hat Nicole dir noch nichts erzählt Wird sie dann ja wohl nachholen müssen.« Er grinste. »Ich habe gestern Abend in meinen Erinnerungen geschwelgt. Und ich erinnere mich inzwischen wieder an Dinge, von denen ich längst nicht mehr wußte, daß sie überhaupt stattgefunden haben. - Es ist nicht nötig, Zamorra, daß du dich noch einmal in eine solche Gefahr begibst. Ich gehe einfach mal davon aus, daß Asmodis den Dolch den Piraten abgenommen hat. Und warum er ihn mir erst jetzt zurückgegeben hat und nicht schon viel früher - ich will’s nicht mehr wissen. Nicht, wenn es für dich zu einem solchen Risiko wird. Asmodis ist jetzt - ich meine, in der Vergangenheit - aufgeschreckt. Er weiß, daß du dort bist. Und er wird dir weitere Fallen stellen. Er muß es tun, weil du sein Todfeind bist. Er kann ja nicht ahnen, daß er noch fünfhundert Jahre mit dir zu tun haben wird, und in der Gegenwart erst recht…«
    »Und was ist, wenn jetzt meine persönliche Neugierde erwacht ist?«
    »Dann spinnst du«, stellten Tendyke und Nicole gleichzeitig fest.
    Tendyke fuhr fort: »Wieso willst du dich da noch weiter hineinhängen? Was geht dich die Sache an?«
    »Ich will wissen, warum Asmodis sich noch weiterhin für Romano interessierte, obgleich dein Urgroßvater im Grunde überhaupt nichts mehr mit der Weiterentwicklung der Story zu tun hatte. Es muß einen Grund dafür geben. Und den möchte ich herausfinden.«
    »Du mußt wirklich verrückt sein«, seufzte Tendyke.
    »Laß es einfach ein Geheimnis bleiben«, schlug auch Nicole vor. »Zur Not können wir Sid Amos danach fragen, wenn wir uns wieder einmal über den Weg laufen. Vielleicht erinnert er sich ja daran.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ich bin sicher«, sagte er, »daß ich da einer größeren Sache auf der Spur bin. Ich bleibe am Ball - vorläufig. Und ich werde wenigstens vier oder fünf Jahre verstreichen lassen, bis ich wieder in Romanos Nähe auftauche. Meine Kostümierung habe ich noch; so viel wird sich weder an Kleidung noch an Münzen geändert haben.« -Nicole sah ihn durchdringend an. »Du willst es also unbedingt tun? Du läßt dich nicht davon abbringen?«
    »Nicht ohne wirklich zwingenden Grund.«
    »Dann geh nicht allein. Diesmal nicht, cheri. Du begibst dich in eine Gefahr, die du nicht richtig kalkulieren kannst. Robert bleibt hier, weil er sich vielleicht selbst begegnen könnte. Also werde ich dich begleiten.«
    Tendyke streckte abwehrend die Hände gegen sie aus.
    »Wenn es nur um meinen Urgroßvater geht, sehe ich da keine Gefahr«, behauptete er. »Da laß lieber mich mitgehen. Als Mann habe ich wesentlich mehr Bewegungsfreiheit, als du sie als Frau haben könntest. Denk dran, das waren damals alle Chauvies.«
    »Ich fürchte«, seufzte Nicole, »jetzt spinnt ihr beide…«
    ***
    Nicole schaffte es nicht, die beiden von ihrer Verrücktheit abzubringen.
    Tendyke brachte es fertig, auf die Schnelle passende Kleidung zu bekommen: Er bemühte extra dafür einen Kostümverleih. Innerhalb von 24 Stunden war er mustergültig ausstaffiert -allerdings ohne Schwert und auch ohne Kettenhemd, wie Zamorra es trug. Mit richtigen Rüstungen und Waffen konnte der Kostümverleih natürlich nicht dienen. Und was nutzte schon ein Holzschwert?
    »Wohin müssen wir diesmal?«
    »In diè Nähe von Sedan. Wenns stimmt, was ich vorausberechnet habe…«
    »Eine hübsche Strecke von Trier entfernt«, stellte Nicole fest. »Vielleicht sollten wir uns dann in einem Hotel in Sedan einquartieren. Da sind wir entschieden näher am Ball.«
    Und so waren sie schließlich wieder in Frankreich.
    ***
    Nicole hatte sie mit dem Mietwagen dorthin gefahren, wo die Reise in die Vergangenheit stattfinden sollte - draußen in freier Natur, wo es heute wie damals praktisch keine Beobachter geben konnte, die sich über Verschwinden und Auftauchen der Zeitreisenden gewundert hätten.
    Die beiden Männer stiegen aus und machten sich für den Übergang bereit.
    »Wir werden im Jahr 1496 ankommen«, sagte Zamorra. »Bist du sprachlich überhaupt noch dafür

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