0544 - Die Panther-Frau
Aber es erfolgte kein Angriff.
Doch als er vorsichtig durch die Sträucher drang, sah er sekundenlang etwas Rotes.
Dann war es wieder dort.
Er erreichte die Stelle, wo die Regenbogenblumen…
... gewesen waren!
Jemand hatte sie zerstört. Die Stengel abgeknickt und durchtrennt, die großen Blätter abgerissen und zerfetzt, den Blütenstempel in viele kleine Teile zerrissen!
Und inmitten dieses Bildes der Zerstörung erblickte er Zamorras Dynastie-Strahler - und zwei kleine schwarze Hauskatzen, die sich gegenseitig das Fell leckten…
***
Shirona zerstörte die Regenbogenblumen. Damit nahm sie Zamorra und seiner Begleiterin die Möglichkeit der Flucht; wenn Zamorra sich auf den Park konzentrierte, würden die Blumen ihn nicht transportieren, weil es hier keine Empfangsstation mehr gab. Und bis er auf die Idee kam, andere Regenbogenblumen anzuwählen, hätten ihn Bagiras Helfer längst ausgeschaltet.
Die Zerstörung der Blumen diente aber noch einem anderen Zweck: Ted Ewigk konnte seinen Freunden nicht so schnell folgen. Er würde erst nach anderen Blumen suchen müssen. Bis er dann Zamorra ›anpeilen‹ und sich in die andere Welt versetzen konnte, verging viel Zeit.
Zeit, die über Leben und Tod entscheiden würde…
Shirona dagegen konnte auf ihre eigene Weise zwischen beiden Welten hin und her wechseln.
Sie verließ die Erde.
Vorher hatte sie noch die beiden kleinen Helfer aus ihrem Einfluß entlassen. Die Kraft, die sie Bagira stahl, wirkte nicht weiter auf die beiden Wesen ein.
Aus schwarzen Panthern wurden wieder schwarze Katzen.
Shirona wollte wissen, wie die Konfrontation zwischen Bagira und Zamorra verlief.
Sie ging hinüber in jene andere Welt, die Bagira das weite Land nannte…
***
Bagira zitterte. Sie fühlte, wie abermals ihre Kräfte mißbraucht wurden. So, wie es gestern und in der Nacht geschehen war. Sie wünschte sich, es verhindern zu können. Aber die Macht der unheimlichen ›Frau‹, der Freundin, wie sie sich selbst genannt hatte, war zu groß. Und Bagira selbst war zu ungeübt darin, ihre eigenen Kräfte und Fähigkeiten zu steuern. Es war auch nie in dieser Art erforderlich gewesen.
Und jetzt waren die beiden Menschen hier, von denen einer das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Lliirana trug.
Die Artverwandten sahen die beiden Menschen als Beute!
Und Bagira war nicht in der Lage, auf sie einzuwirken, in welcher Art auch immer. Denn ihre Kraft wurde von der Unheimlichen angezapft und anderswo verwendet!
Verzweifelt sah Bagira, wie ihre Artverwandten die beiden Menschen angriffen…
***
Ted Ewigk sah sich um. In diesem Moment wünschte er sich Zamorras Amulett herbei. Damit hätte er möglicherweise ausloten können, ob die beiden Katzen schwarzmagisch aufgeladen waren. Und auch, ob die Regenbogenblumen durch Schwarze Magie zerstört worden waren.
Sein Dhyarra-Kristall 13. Ordnung mochte noch so stark sein, aber magische Analysen waren damit nicht auszuführen.
Zumindest nicht von Ted Ewigk. Eigentlich hätte er als ehemaliger ERHABENER wesentlich besser mit dem Sternstein umgehen können müssen. Doch er hatte sich nie bemüht, seine Kenntnisse zu vertiefen und seine Fähigkeiten zu erweitern. Die meisten anderen, die jemals mit einem Dhyarra 13. Ordnung hatten umgehen können, hatten Hunderte oder Tausende von Lebensjahren dafür zur Verfügung gehabt. Sara Moon oder Zeus hätten die positive oder negative Magie mittels Dhyarras vielleicht unterscheiden können…
Die Katzen sprangen auf, als er sich ihnen näherte. Sie flüchteten.
Ted verzichtete darauf, sie zu verfolgen. Er würde sie doch niemals einholen können.
Hinter ihm tauchte Carlotta auf.
»Was ist denn hier passiert, um Himmels willen?« entfuhr es ihr. Erschrocken betrachtete sie das Bild der Verwüstung.
»Sieht so aus«, murmelte der Reporter, »als hätten unsere Freunde ein Problem. Eins, bei dem wir ihnen nicht helfen sollen.«
»Aber - wieso?«
»Frag’s mich, wenn ich’s weiß.«
Er sah sich um, konnte jedoch Shirona - wenn sie es wirklich war, die er gesehen hatte - nirgends mehr entdecken.
»Komm«, sagte er, während er die Strahlenwaffe, die Zamorra fallengelassen hatte, vom Boden aufnahm. »Hier haben wir vorerst nichts mehr verloren. Wenn wir Zamorra und Nicole helfen wollen, müssen wir zu unseren Blumen. Und zwar verdammt schnell.«
Er rannte schon.
Carlotta folgte ihm.
»Eigentlich schade«, stieß er während des Laufens hervor, »daß wir nicht wissen, wo Bagira
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