Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0548 - Knochen-Cowboy

0548 - Knochen-Cowboy

Titel: 0548 - Knochen-Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
rief McAssig. »Das heißt, wir können es beschwören.«
    Ich wollte noch einmal auf Clusky zu sprechen kommen. »Was erzählt man sich noch? Sind Überlieferungen vorhanden? Aussprüche von ihm, die er getan hat, als er die Neue Welt verließ?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Hat er von Dingen und Ereignissen berichtet, die ihm dort widerfahren sind?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Es ist klar, daß Sie zu dieser Zeit noch nicht gelebt haben, Mr. Bantham. Aber man erzählt doch…«
    »Schon…« Er hob die Schultern. »Wer glaubt das schon?«
    »In diesem Fall ist alles wichtig.«
    »War er nicht mal bei den Indianern?« fragte Link McAssig.
    Bantham überlegte. »Wie meinst du?«
    »Meine Mutter hat erzählt, wenn die Sprache auf Clusky kam, daß er sich bei den Apachen aufgehalten hat und auch bei einem Medizinmann lebte, der etwas von Magie oder Totemkunde verstand.«
    »Das kann sein.«
    »Wissen Sie Genaueres, Mr. McAssig?« fragte ich.
    »Leider nicht. Einzelheiten bekommt man so schlecht zu hören. Wenn, dann ist es zumeist Dichtung.«
    Da mochte er recht haben, aber die Spur mit dem Totem war nicht schlecht. Ich wußte nicht sehr viel über indianische Magie. Vor Jahren hatten wir es in den Staaten einmal mit einem Zombie-Apachen zu tun bekommen, aber es stand fest, daß gerade die Naturvölker ein anderes Verhältnis zu Geistern, Dämonen und auch Schwarzer Magie besaßen als die sogenannten zivilisierten Kreise.
    Die Stimme des Konstablers unterbrach meine Gedanken. »Wollen Sie denn bleiben, Sir?«
    »Das hatte ich vor.«
    Er bewegte seine Augenbrauen. »Wird nicht einfach sein, wie ich annehme.«
    »Das nicht.«
    »Außerdem müssen Sie ihn finden. Wo könnte er sich denn hingewandt haben?«
    »Vielleicht nach Tweedsmuir.«
    Der Konstabler verzog die Lippen. »Das«, so sagte er leise, »befürchte ich auch.«
    »Dann müssen die Bewohner vor ihm gewarnt werden!« rief McAssig.
    »Nein!« widersprach ich.
    »Weshalb nicht?«
    »Wollen Sie die Pferde scheu machen? Noch wissen nur wenige Menschen Bescheid, wobei ich hoffe, daß auch der Leichenbestatter den Mund hält und keine Aufregung bringt. Vielleicht gelingt es mir, ihn noch in dieser Nacht zu stellen.«
    »Soll ich Sie denn in den Ort mitnehmen?«
    »Danke, Mr. Bantham, sehr freundlich. Ich möchte den Reifen wechseln und selbst fahren.«
    »Wie Sie wollen.« Er schaute auf seine Uhr und verzog den Mund dabei zu einem Grinsen. »Vielleicht sehen wir uns noch in dieser Nacht.«
    »Das wäre möglich!«
    Der Konstabler ging. McAssig schaute ihm aus nachdenklichen Augen nach. Es war ihm anzusehen, daß er sich in seiner Haut nicht eben wohl fühlte. »Vielleicht sollte auch ich meine Bude hier verlassen. Das ist mir alles über den Kopf gewachsen.«
    »Ich kann Sie verstehen.«
    Er wechselte das Thema. »Haben Sie das Werkzeug im Wagen?«
    »Sicher.«
    »Dann komme ich mit. Zu zweit geht es besser. Ich hole nur mein Fahrzeug, dann brauchen Sie nicht zu laufen.«
    »Sie haben getrunken, Mister…«
    »Ach, was spielt das noch für eine Rolle?«
    »Lassen Sie uns lieber zu Fuß gehen.«
    »Wie Sie wollen.«
    Er schloß ab, als wir den Pub verließen. Das Außenlicht ließ er brennen. Es war gut, daß ich ihm abgeraten hatte zu fahren. Er ging nicht mehr normal neben mir her, schwankte bei den Schritten und stieß oft genug gegen mich.
    Der Weg zog sich hin. Als wir endlich neben dem Rover standen, bereute mein Begleiter es schon, mitgegangen zu sein. Er wischte über sein schweißnasses Gesicht. »Mein lieber Sinclair, das war eine Tortur.«
    »Nur ein kleiner Spaziergang.«
    Es folgte der Reifenwechsel, den ich praktisch allein durchführte.
    McAssig behielt derweil die Umgebung im Auge. Das Skelett ließ sich nicht mehr blicken.
    Eine Viertelstunde später hatte ich den Reifenwechsel hinter mich gebracht. McAssig war froh, auf dem Beifahrersitz Platz nehmen zu können.
    »Wo wollen Sie denn hin, wenn Sie nicht in Ihrem Pub…«
    »Ich kenne in Tweedsmuir zahlreiche Leute, die mich für einige Nächte aufnehmen.«
    »Das ist gut. Allerdings suche auch ich eine Bleibe für die Nacht. Es muß nicht unbedingt Tweedsmuir sein.«
    McAssig verstand. »Sagen Sie nur, daß Sie bei mir übernachten wollen, Mr. Sinclair?«
    »Das könnte mir gefallen.«
    Er hob die Schultern. »Sie werden sicherlich bei diesen Übernachtungen mehr Komfort…«
    Ich winkte ab. »Nein, so dürfen Sie das nicht sehen. Es reicht aus, wenn ich ein Bett bekomme.«
    »Duschen habe ich

Weitere Kostenlose Bücher