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0549 - Amors Teufelspfeile

0549 - Amors Teufelspfeile

Titel: 0549 - Amors Teufelspfeile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fahre zu dir.«
    Diesmal hatte ich Bill überzeugt. Einen Schlüssel brauchte er mir nicht zu geben. Ich besaß einen von Sukos und auch von Bills Wohnung. Mehr brauchte ich eigentlich nicht zu sagen. Beim Abschied rief ich noch: »Ich melde mich.«
    Mit dem Lift fuhr ich nach unten. Sheila war in das St. Stephan’s Hospital eingeliefert worden. Es liegt nicht allzuweit vom Wohnort der Conollys entfernt, wenn auch schon auf der nördlichen Seite der Themse. Auf einmal wurde mir die Zeit lang. Die Sekunden vergingen viel zu schnell. Ich stürmte aus dem Krankenhaus. Die Nachtschwester an der Loge konnte mir nur kopfschüttelnd nachschauen.
    Hoffentlich hatte ich mit meinem Verdacht unrecht – hoffentlich…
    ***
    »Mummy hat einen Unfall erlitten und muß so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Dort wird aber alles wieder gut, mein Junge, darauf kannst du dich verlassen. Bleib du mit Nadine hier und achte auf das Haus.«
    Mehr hatte Bill seinem Sohn Johnny in der Eile nicht sagen können, doch der Junge mußte immer wieder über diese Sätze nachdenken. Und auch der Klang der Stimme war ihm im Gedächtnis geblieben. Sein Vater hatte so gesprochen, als stünde er den Tränen nahe. Wenn das eintrat, dann sah es schlimm um Johnnys Mutter aus.
    So war er allein zurückgeblieben, hatte durch das Fenster in den Garten geschaut und auch die Reflexe des Blaulichts gesehen, als der Krankenwagen kam, der seine Mutter mitgenommen hatte.
    Nicht nur Johnny wurde von dieser Unruhe gepeitscht. Ebenso erging es der Wölfin Nadine.
    Sie lief, als Bill die Wohnung verlassen hatte, durch die Räume, als wäre sie auf einer Suche nach irgend etwas. Da Johnny nicht allein bleiben wollte, folgte er seiner Freundin, die gleichzeitig seine Beschützerin war. Schließlich landeten die beiden im Wohnraum, wo der Junge sich halb in den Sessel legte. Er spürte wieder die Müdigkeit, aber er dachte auch an seine Mutter und faltete die Hände zum Gebet.
    Die Worte reimte er sich selbst zusammen. Dabei schluckte er ständig. Tränenwasser füllte seine Augen und rann später an den Wangen entlang. Im Hals hing der Kloß. Die Nase saß zu.
    Nadine blieb bei ihm. Sie spürte, daß der Junge jemand brauchte, der ihm Trost geben konnte, auch wenn es nur ein Tier war, das selbst nicht sprechen konnte.
    Aber in der Wölfin steckte die Seele eines Menschen, und Nadine »redete« oft mit den Augen.
    Zeit verging. Vor die großen Fenster auf der Gartenseite hatte Bill die Rollos heruntergelassen. Im Zimmer brannten verschiedene Lampen, die den großen Raum allerdings nicht völlig ausleuchteten.
    Nahe des Kamins lagen die Schatten wie hingeduckt.
    Im Haus herrschte Stille. Nur hin und wieder vernahm der Junge ein Geräusch. Allerdings kein fremdes.
    Das Ticken der Uhren oder das lautere Atmen der Wölfin, die sich plötzlich aufrichtete, nachdem sie eine Weile neben dem Sessel gelegen hatte.
    Johnny erschrak. Er schaute in die Augen des Tieres. Sie blickten ihn so menschlich und gleichzeitig so warnend an. Der Junge wußte Bescheid. Nadine hatte etwas gespürt.
    »Was hast du denn?« fragte er leise und strich durch ihr dichtesten. »Was ist los?«
    Nadine antwortete auf ihre Art und Weise. Sie gab ein warnendes Knurren ab, schaute Johnny an, bewegte den Kopf und setzte sich in Bewegung. Ihr Ziel lag nicht im Wohnraum, sie wollte in den Flur gehen, um dort nachzuschauen.
    Johnny stand auf. Er war mittlerweile älter geworden und wußte auch, daß er in keiner normalen Familie aufwuchs, wie seine Klassenkameraden. Sein Vater hatte ihn noch nicht genau ins Bild gesetzt, aber ihm war klar, daß die Familie von gefährlichen Mächten bedroht wurde und sich seine Eltern immer wieder dagegen wehren mußten. Auch er war schon oft genug mit in diese gefährlichen Dinge hineingezogen worden. Dabei hatte ihn Nadine, die Wölfin, so manches Mal vor Schlimmeren bewahrt.
    Johnny kannte sie und hörte auch auf sie. Wenn Nadine das Wohnzimmer verlassen hatte, mußte es einfach einen Grund dafür geben. Im Flur trafen die beiden zusammen.
    Vor der Haustür war Nadine stehengeblieben. Das Außenlicht brannte noch und schuf eine helle Insel. Die Tür besaß eine dicke Glasscheibe, nur von einer Seite durchsichtig.
    Johnny schaute nach draußen.
    Vor der Tür hielt sich niemand auf. Er hätte sonst einen Schatten gesehen, so konnte er nur in das schummrige Licht hineinblicken, das sich dort verteilte.
    »Was ist denn?« flüsterte er und beugte sich zu Nadine

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