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0549 - Amors Teufelspfeile

0549 - Amors Teufelspfeile

Titel: 0549 - Amors Teufelspfeile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Namen Amor, bei den Griechen hieß er Eros. Nur noch Liebe, aber es gibt auch Kräfte, die es hassen, wenn nur von Liebe gesprochen wird. Die Liebe ist nicht gut. Wir wollen sie nicht mehr haben, wir wollen die Liebe unter den Menschen ausrotten…«
    Johnny war kein Erwachsener. Aber er hatte gespürt, daß mehr hinter diesen Worten steckte. Plötzlich rieselte es kalt seinen Rücken hinab. Gleichzeitig wurde ihm heiß.
    »Was ist mit meiner Mutter geschehen?« erkundigte er sich krächzend. »Bitte, ich muß es wissen.«
    »Sie liegt im Sterben!«
    Wie Hammerhiebe trafen Johnny die Worte. Er drehte sich auf der Stelle um. »Neeeinnn…!« schrie er durch den Raum. »Das darf nicht sein. Sie liegt nicht im Sterben. Was ist passiert?«
    Sina Evans kam schleichend näher. Jetzt grinste sie widerlich, und dem Jungen wurde angst und bange. Zudem hatte er das Gefühl, einen weiblichen Teufel ins Haus gelassen zu haben. »Jemand hat sie mit einem Messer angegriffen, Johnny. Ja, mit einem Messer!«
    Scharf peitschte ihr Lachen durch den Raum. »Und zwar mit diesem hier!« schrie sie, griff unter ihren Pullover und zog die Klinge hervor…
    ***
    Ich lenkte den Rover durch die Finsternis. Mit Sukos neuem BMW wäre ich zwar rascher vorangekommen, aber kaum innerhalb der engen Straßen im Londoner Süden, wo die Conollys wohnten. Sheila war nicht grundlos angegriffen worden. Irgendeine Kraft plante eine Aktion gegen die Conollys. Wer dahintersteckte, konnte ich nicht sagen. Meiner Ansicht nach mußte es sich um eine dämonische Verschwörung handeln.
    Ich drückte Sheila die Daumen, daß sie es schaffte. Ich vertraute auch auf die Kunst der Ärzte, obwohl es den Weißkitteln vor einiger Zeit auch nicht gelungen war, dem Abbé das Augenlicht wieder zurückzugeben. Da hatten wir einen harten Schlag hinnehmen müssen.
    Meine Kehle war verdammt eng geworden. Wenn Sheila es nicht schaffte und tatsächlich starb, ich wußte nicht, was denn geschehen und wie sich Bill verhalten würde.
    Die Familie Conolly war schon seit Jahren in diesen gefährlichen Teufelskreis mit hineingezogen worden. Teilweise auch durch meine Schuld, aber Bill gehörte nun mal zu meinen ältesten Freunden.
    Meine Handknöchel traten scharf hervor, so angespannt war ich.
    Die Nacht war ziemlich lau. Im Schein der Laternen führten zahlreiche Insekten ihre zackigen Tänze auf.
    Manchmal stiegen Dunstschwaden aus den Gullys. Sie legten sich als Schleier über die Fahrbahn und krochen über die Gehwege.
    Noch zwei Kurven, dann hatte ich es hinter mich gebracht. Das Tor zum Grundstück der Conollys ließ sich elektronisch öffnen. Die Fernbedienung besaß ich nicht. Aber ich wußte, daß Johnny, wenn ich klingelte, den Monitor einschalten würde, um nachzusehen, wer Einlaß begehrte. Das hatten ihm seine Eltern eingehämmert.
    Die Straße lag ruhig vor mir. Ich konnte nichts Verdächtiges sehen, sosehr ich mich auch anstrengte. Niemand lauerte auf mich oder hielt sich auf der Straße auf.
    Die Innenflächen meiner Hände waren schweißverklebt. Der Hemdstoff lag angeklatscht an meinem Oberkörper. Dicht vor dem Tor stoppte ich den Rover ab.
    Ich stieg aus und drückte auf den Knopf der Klingel. Sekunden verrannen. Niemand traf Anstalten, das Tor zu öffnen. Johnny meldete sich auch nicht auf der Gegensprechanlage. Die Stille drückte mir auf die Nerven.
    Noch einmal schellte ich. Ohne Erfolg. Etwas stimmte da nicht.
    Ich glaubte nicht daran, daß sich Johnny hingelegt hatte, um zu schlafen. Das brachte er einfach nicht fertig.
    Gefahr!
    Das Tor zu überklettern, bereitete mir keinerlei Probleme. In manchen Dingen besaß ich Routine. Weich landete ich auf der Erde neben der Zufahrtsstraße.
    Der große Garten lag still vor mir. Zum Haus hin führte der Weg etwas bergan. Die Conollys hatten ihr Heim auf einen künstlich angelegten Hügel gebaut.
    Mit schnellen Schritten lief ich über den Weg. Je mehr Zeit verrann, um so stärker wurde bei mir der Eindruck einer gewaltigen Gefahr, die ich wie einen Schatten sah.
    Bill hatte den Weg zum Haus kurvig angelegt. Und genau hinter einer Linkskurve geschah es.
    Selbst ich wurde völlig überrascht.
    Vor mir hockte eine kleine Gestalt. Ein kleiner Teufel mit Flügeln und glühenden Augen. Er sah so aus wie der Liebesgott Amor, hatte auch einen Pfeil aufgelegt, der in einem dunklen Rot glühte, und ließ urplötzlich die Sehne los.
    Schnell wie ein Geschoß jagte er auf mich zu. Ausweichen konnte ich nicht.
    Der Pfeil

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