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0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gefunden. Selbst die Kleinigkeiten, mit denen sie seinerzeit Asmodis verjagt hatte, besaßen sicher einen wissenschaftlich erklärbaren Hintergrund, und heilende Hausmittelchen, von Leichtgläubigen als Zauberei verklärt, waren lediglich biologische Tricks.
    Das hier aber…
    Sie spürte die Magie und ihre Macht!
    Sie wußte, daß es nichts wirklich Greifbares war, das dennoch nach ihr griff und sie hin zu der unglaublichen Monstergestalt riß.
    Sie schrie vor Entsetzen.
    Warum hörte Sam sie nicht?
    Andererseits - was konnte er tun?
    Voller Schrecken sah sie die Silberscheiben, die vor der Brust des unheimlichen Dämons schwebten.
    Zamorra trug sein Amulett an einer Silberkette, Yves ebenfalls, wenn er es einmal mitnahm.
    Aber hier schwebten die Amulette völlig frei.
    Die Amulette . …!
    Fünf Stück! Fünf!
    Im nächsten Moment befand sich Angelique unmittelbar vor dem schrecklichen Dämon. Sein stinkender Pestatem wehte ihr ins Gesicht und brachte sie einem Erstickungsanfall nahe. Sie keuchte, hustete und krümmte sich, japste nach Luft.
    »Gib es mir!« brüllte die Stimme des Dämons. »Schnell!«
    ***
    Das WERDENDE jubelte. Immer wieder bekam ES Energie zugespielt, mehr denn jemals zuvor und in ununterbrochener Folge.
    ES fühlte, wie die Kraft in ihm, wuchs und dem endgültigen »Punkt-ohne-Wiederkehr« entgegenstrebte. Jetzt konnte nichts mehr schiefgehen.
    Und selbst wenn - so, wie der neue Besitzer der fünf Amulette mit den Llyrana- Sternen umging, würde Energie , die dem WERDENDEN entzogen wurde, schneller regeneriert werden denn jemals zuvor.
    Doch da war ein Schatten, der die Vorfreude jäh trübte.
    Da war noch das Andere.
    Es existierte noch immer. Die Inkarnation hatte es nicht zerstören können.
    Plötzlich drängte die Zeit, mehr als jemals zuvor. Je näher das WERDENDE dem Werden kam, desto weniger Zeit blieb, dafür zu sorgen , daß ES allein Ansprüche an die existierende Welt, an das Multiversum, stellen konnte. Desto weniger Zeit blieb , das Andere zu vernichten.
    War es Panik, die ES plötzlich verspürte ?
    Die Angst davor, später nicht allein zu sein?
    ES wußte, daß ES noch längst nicht edle Probleme überwunden hatte. Sein Werden konnte nun niemand mehr verhindern, aber das größte Problem war noch ungelöst und wurde immer stärker.
    Vielleicht würde ES sogar Hilfe brauchen.
    Zamorra ließ den Telefonhörer sinken. Er murmelte eine Verwünschung.
    Was konnte passiert sein? War Teri ein drittes Mal aufgetaucht und hatte Angelique - getötet?
    Weil diese sie an Zamorra »verraten« hatte?
    Wie auch immer, etwas Schreckliches mußte passiert sein. Angelique befand sich in höchster Gefahr - falls sie überhaupt noch lebte!
    Zamorra fuhr zu Raffael herum. »Alarmieren Sie Nicole! Sie soll sich beeilen. Wir müssen sofort nach Baton Rouge. Vermutlich zählt jede Sekunde.«
    An dem alten Diener vorbei stürmte er zum Wandsafe, um ihn zu öffnen und den Dhyarra-Kristall sowie zwei Dynastie-Strahlwaffen herauszunehmen.
    Aus der Lautsprecheranlage kam Nicoles Antwort.
    »Chef, vorher solltest du in den kleinen Salon kommen. Schnell. Wir haben prominenten Besuch!«
    Raffael machte ihm Platz. Zamorra trat an die Anlage.
    »Wen, zum Teufel?«
    »Julian…«
    Der hatte ihm gerade noch gefehlt!
    ***
    Teri fand sich in einer Schneewüste wieder. Es war Nacht, und es war kalt.
    Instinktiv sorgte sie dafür, daß sie trotz ihrer leichten - und nur aus Magie bestehenden - Kleidung nicht fror; sie ließ die Kälte erst gar nicht an sich herankommen.
    Die Schlange in ihr fror dennoch; allein der Anblick der Schneeflächen veranlaßte den Ssacah-Keim, in latente Panik zu geraten.
    Schlangen lieben trockene Wärme. Kälte verlangsamt ihre Reaktionen, läßt sie schließlich erstarren.
    Schnellwegvonhierschnellwegvonhier schnellwegvonhier! signalisierte der Ssacah-Keim in panischer Furcht.
    Teri blieb. Sie erkannte die Schwäche des Kobra-Keimes, Ssacahs Magie funktionierte hier nicht so wie in wärmeren Regionen. Der Einfluß der Schlange schwand. Die Druidin begriff, daß Ssacah auch als Dämon eine Schlange war, klimatischen Einflüssen unterworfen wie normale Reptilien. Daher also hatte er sich irgendwann in grauer. Vorzeit Indien als Domäne ausgesucht, einen Kontinent mit subtropischem Klima; eine ideale Brutstätte für Schlangen!
    Tibetisches Hochland… Grenzgebiet zwischen Indien und China - und trotzdem, für Ssacah eine ungeeignete Klimazone.
    Unwillkürlich rieb sich Teri die Hände.

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