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0550 - Der Heimkehrer

0550 - Der Heimkehrer

Titel: 0550 - Der Heimkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Antwort bekommen, die er ebenfalls nicht verstanden hätte.
    Beide fühlten sich als Wächter, als Aufpasser und auch als Hüter.
    Denn nicht nur sie hatten den Untergang der Welt überlebt, es gab auch andere, die aus Atlantis stammten und nur darauf warteten, die Zeiten des Schreckens anbrechen zu lassen.
    Dämonen, versteckt lebend und immer einsatzbereit.
    Wie auch Myxin und Kara auf der Gegenseite. Sie wußten sehr genau, daß die Feinde auf sie warteten, aber sie besaßen einen großartigen Helfer und Warner: die Flammenden Steine, auch flaming stones genannt. Ein Rest aus alter Zeit, gefüllt mit Magie, fast unzerstörbar. Die Steine, im Quadrat aufgestellt, hatten den großen Angriffen getrotzt. Sie waren weder durch den Dämon Magico noch durch Myxins Geliebte aus alter Zeit, Serena, zerstört worden, obwohl es Serena geschafft hatte, einen ihrer Freunde zu becircen und in eine andere Welt oder andere Zeit zu entführen. Darunter hatten Myxin und Kara gelitten, denn der Eiserne Engel, in Atlantis einst Führer der Vogelmenschen und auf der Seite des Guten stehend, war in einen dämonischen Kreislauf hineingeraten, aus dem er mit eigener Hilfe kaum mehr entkommen konnte.
    Davon gingen sie aus. Ihre Trauer war einem fürchterlichen Zorn gewichen, gleichzeitig einer inneren Leere, einer Hilflosigkeit. Trotz der Kraft ihrer Steine hatten sie es nicht geschafft, den Eisernen in das Refugium zurückzuholen.
    Für sie war es furchtbar, grauenhaft. Sie litten darunter, aber sie wußten auch, daß das Verschwinden ihres Freundes nicht in alle Ewigkeiten währen würde.
    Der Tag und die Stunde würden kommen, wo der Eiserne wieder zurückkehrte und vielleicht hatte einsehen müssen, Unrecht begangen zu haben. Aber war er dann noch der gleiche?
    Diese Frage hatten sich Kara und Myxin in letzter Zeit des öfteren gestellt. Unabhängig voneinander bekamen sie beide das Gefühl, daß sich irgend etwas ändern mußte.
    Sie hatten lange darüber gesprochen, aber keine Antwort erhalten, auch nicht durch die Steine, die, wenn sie aktiviert wurden, in einem dunklen Rot leuchteten und ihnen den Weg freigaben, in andere Welten zu tauchen, Raum und Zeit hinter sich zu lassen und kraft ihrer Telekräfte gewisse Dinge zu verändern.
    Viel Zeit war ins Land gegangen – mehr als ein Jahr nach dem Verschwinden des Eisernen, doch die Vorzeichen einer Rückkehr waren nicht mehr zu übersehen.
    Ohne daß sie es direkt wollten, beschäftigten sich ihre Gedanken mit dem Eisernen. Beide behielten sie auch nicht für sich. Sie sprachen darüber, der Eiserne war plötzlich »in« geworden. Es war Myxin gewesen, der einen Satz gelassen ausgesprochen hatte.
    »Kara, er wird zu uns zurückkehren, aber ich weiß nicht, wie er sich dann verändert hat.«
    Sehr lange und nachdenklich hatte Kara ihren Partner angeschaut.
    »Du bist dir sicher?«
    »Fast. Hast du es nicht gespürt?«
    »Nein, aber ich vertraue dir. Deshalb werden wir wachsam sein und es auch bleiben.«
    »Das möchte ich auch.«
    Wieder waren nach diesem Gespräch Wochen vergangen. Andere Kräfte hatten versucht, die Steine zu zerstören, doch die Attacke war abgeschlagen worden.
    Eines Tages aber, über dem Land lagen die langen Schatten der Nacht, passierte es.
    Kara und Myxin schliefen in ihrem Blockhaus, das im Schatten eines bewaldeten Hügels stand. Dahinter begann das Gebiet der Steine.
    Es waren nicht die Steine, die sich veränderten und ihre Magie ausspielten. Kara gehörte zu den Empfängern der Botschaft, die als Gedankenstrahl aus der Unendlichkeit zwischen Zeit und Raum ihr Refugium erreichte und sie aus dem Schlaf riß.
    Sie wollte sich aufrichten, doch sie schaffte es nicht. So blieb sie liegen, war wach, starrte gegen die Decke und lauschte in die Tiefen einer anderen Welt hinein.
    Jemand hatte mit ihr Kontakt aufgenommen. Eine Stimme, obwohl Kara sie nur als gedankliche Botschaft empfing. Sie aber gehörte zu den übersensiblen Menschen, die durch den Besitz des Schwerts mit der goldenen Klinge in der Lage waren, Entfernungen auf telepathischem Wege zu überbrücken. Die gleiche Eigenschaft zeichnete auch Myxin aus.
    Doch nur Kara hörte den Ruf. Es war wie ein Schrei nach Hilfe.
    Deutlich vernahm sie ihren Namen.
    Sie blieb starr liegen, dachte nach, bevor sie eine Antwort »schickte«. »Wer bist du?«
    »Ich habe mich geirrt!«
    Im Gesicht der schwarzhaarigen Frau regte sich nichts. Die Haut wirkte wie blasser Marmor. Aber in ihre Augen trat Leben. Die Pupillen

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