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0550 - Der Heimkehrer

0550 - Der Heimkehrer

Titel: 0550 - Der Heimkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als außergewöhnlich. Es gab Dämonen, die große Furcht vor ihr hatten. Dazu hatte damals auch Arkonada gezählt, der ebenfalls Macht über die Steine hatte besitzen wollen.
    Mir war die Maske stets etwas suspekt vorgekommen. Sie wirkte auch unhandlich. Es lag möglicherweise am Material, das sehr hart und fest war. Wahrscheinlich bestand sie aus Holz.
    Und sie war ein Fünfeck mit einem spitz zulaufenden Kinn. Darüber befand sich ein nach unter gebogener, strichdünner Mund, vergleichbar mit einem gekippten Halbmond. Die Nase wirkte wie stilisiert, nur mehr ein kleiner Ausschnitt in der Fläche. An ihrer Oberseite wurde sie rechts und links von leicht geschlitzten Augenlöchern eingerahmt.
    An den Ecken sah ich ebenfalls fünf Augen, die in verschiedenen Farben leuchteten.
    Blau, grün, braun, violett und rot…
    Jedes Auge besaß eine andere Farbe und auch eine andere Bedeutung. Sie war ein Relikt aus Atlantis oder dem Planeten der Magier, der zu diesem Kontinent gehört hatte.
    Mehr wußte ich nicht. Myxin hatte sich bisher auch in tiefes Schweigen gehüllt, was dieses Thema anging.
    »Setz sie bitte auf, John!«
    Noch zögerte ich. »Was geschieht dann?«
    »Ich werde die Steine aktivieren. Du aber mußt dich auf die Schwingungen des Eisernen konzentrieren.«
    »Und das klappt so einfach?«
    »Ja, die Maske hilft dir. Sie verstärkt deinen Willen, deine Wünsche. Sie ist wie ein Sucher, ein Magnet, der das an sich reißt, was du dir wünschst. Konzentriere dich auf den Eisernen und auf den Platz, wo er sich befindet, dann kann nichts schief laufen. Ich schaffe es nicht, die Hemmschwelle zu überschreiten, aber mit dir hat Serena, falls sie hinter allem steckt, nicht gerechnet.«
    »Das hätte sie doch müssen, nach unserer ersten Begegnung mit ihr«, sagte Suko.
    Myxin lächelte. »Vielleicht sieht sie nur Kara und mich. Menschen stellen für sie keine Gegner dar. Sie glaubt, allen anderen überlegen zu sein. Du verstehst?«
    »Allerdings.«
    Ich hielt die Maske mit beiden Händen fest. Als Myxin mir zunickte, verstand ich das Zeichen und setzte sie auf. Ich drückte sie leicht gegen mein Gesicht, und sie hätte eigentlich fallen müssen, doch sie blieb auf der Haut als wäre sie festgeklebt worden.
    Ich selbst spürte den leichten Druck, den sie hinterließ. Meine Arme sanken wieder herab.
    Die Maske blieb auf meinem Gesicht.
    Durch die relativ kleinen Augenschlitze war mein Sichtfeld begrenzt. Suko und Myxin erkannte ich noch, weil sie fast vor mir standen. Der kleine Magier dirigierte den Inspektor in meine unmittelbare Nähe. Fast berührten wir uns.
    »Bist du bereit, John?« fragte Myxin.
    »Ja.« Meine eigene Stimme kam mir dumpf vor. Sie klang auch fremd. Ich erinnerte mich an den Rat des Magiers. Suko legte seine Hände auf meine Schultern. Wir standen eng beieinander, damit die Magie uns beide erfaßte.
    Schon bald merkte ich, daß sich etwas veränderte. Meinen Kopf durchströmte ein leichtes Brausen, als würde ich irgendwo in der Nähe des Strandes hocken und dem Rauschen der Wellen zuhören.
    Myxin hatte sich auf die Aktivierung der Steine konzentriert. Ihr roter Glanz schimmerte auch durch die Augenschlitze.
    Zwei Magien trafen zusammen.
    Beide sehr stark und beide nicht gegensätzlich. Ich dachte an den Eisernen Engel, suchte ihn auf der gedanklichen Ebene und merkte, daß sich mein Geist öffnete.
    Nicht mit den Augen, dennoch überkam mich der Eindruck, tief in die Zeiten hineinblicken zu können. Es war ein Gefühl, das sich nicht beschreiben läßt. Man muß schon große Worte wählen, um in etwa in die Nähe zu gelangen.
    Einswerden mit dem Kosmos, dem gesamten Kreislauf der Welt, das war es, was mich beherrschte.
    Mein eigener Körper spielte dabei kaum eine Rolle. Er war vorhanden und doch weit von mir entfernt.
    Andere Kräfte zerrten an mir. Sie schienen mir die Seele aus dem Körper lösen zu wollen.
    Meine Gedanken aber suchten weiter. Mich interessierte allein der Eiserne Engel. Ich wollte seine Spur finden, bevor sie sich irgendwo in der Unendlichkeit verlor.
    Durch die Augenschlitze drang noch immer die Farbe der aktivierten Steine, ein Beweis, daß wir uns im Zentrum befanden. Aber mein Geist reiste durch die Zeiten.
    Ich kam mir zweigeteilt vor, obwohl ich noch Kontakt mit dem Boden besaß.
    Dann war es vorbei.
    Jemand hatte mir einen innerlichen Schub gegeben. Plötzlich wußte ich nicht mehr, wo oben oder unten war.
    Ich flog und flog…
    Welten öffneten sich mir, und ich

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