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0550 - Der Heimkehrer

0550 - Der Heimkehrer

Titel: 0550 - Der Heimkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hast du vor? Was willst du?«
    »Deinen Tod!«
    »Wieso ich…?«
    Da hatte sie ihn erreicht. Sie war kleiner und schmaler als der Schwede, der trotzdem gegen die Kraft dieser Frau nicht die Spur einer Chance besaß.
    Blitzschnell packte sie zu.
    Carl wollte noch zur Seite tauchen, er war viel zu langsam. Die Hand dieser Person erinnerte ihn an eine Eisenklammer. Sie war auf seine Kehle zugeschnellt und hielt diese umfangen, als wäre sie an der dünnen Halshaut festgewachsen.
    Serena drückte ihn zurück. Carl merkte nicht, daß er seine Waffe fallenließ. Er lief rot an, die Augen traten ihm fast aus den Höhlen, und er erinnerte sich an die Szene, als Serena aus der Erde gekommen und seinen Hund erwürgt hatte.
    Das gleiche Schicksal stand auch ihm bevor.
    Dennoch bäumte er sich auf. Wild schlug und trat er um sich, erwischte die Frau auch, nur schaffte er es nicht, sie auszuschalten. Sie ging einfach vor und schob ihn weiter.
    Serena hatte die Richtung der Pyramide eingeschlagen. Carl Lidholm konnte seinen Kopf nicht drehen, das Gefühl aber sagte ihm, daß er sich in der Nähe befinden mußte.
    Er hatte sich nicht geirrt. Plötzlich spürte er einen Hauch, fast einen Widerstand.
    Dann war er hindurch.
    Er stolperte, fiel fast über seine eigenen Beine. Das Gesicht der Frau verschwamm vor seinen Augen. Der Kopf war um das Zweifache gewachsen, überall dröhnte und hämmerte es. Das Blut wirkte in seinem Schädel wie ein mit zähem Schlamm gefülltes Flußbett, das zudem noch drückte und die Schmerzen verstärkte.
    Sah so das Ende aus?
    Da fiel Carl Lidholm nach hinten!
    Erst als er mit dem Rücken auf den Boden schlug, wurde ihm bewußt, daß er sich nicht mehr im Griff dieser verdammten Frau befand und auch wieder atmen konnte.
    Jetzt stand sie vor ihm. Sein Blick war getrübt, so daß er sie nur mehr als verschwommen wirkendes Gespenst sah. Sie stand auch nicht gerade, bewegte sich schwankend von einer Seite zur anderen.
    Nur allmählich klärte sich sein Blick.
    Lidholms Hals schmerzte, als würde ein Ring aus Feuer um ihn liegen. Er brannte sich tief in die Haut ein. Bei jedem Atemholen glaubte er, ersticken zu müssen. Seine Füße zuckten, und er hatte dabei den Eindruck, auf einem schwammigen Boden zu liegen.
    Wenn er nach oben starrte, sah er das spitze Dach der Pyramide.
    Es schimmerte leicht grünlich, als wäre dort angefärbtes Wasser zu einer festen Masse gefroren worden.
    Sie hatte versprochen, ihn zu töten, aber er lebte noch und erkundigte sich nach dem Grund.
    Serena amüsierte sich über den Klang seiner Stimme. »Es gibt Menschen, die haben Glück. Es kann sein, daß du noch einmal wichtig für mich wirst. Du kennst dich hier aus. Vielleicht wirst du mich noch führen müssen, denn ich habe mir dieses Gebiet hier ausgesucht.«
    Carl wollte nach dem Grund fragen, er traute sich jedoch nicht.
    Zudem bereitete ihm das Sprechen große Mühe.
    Aber neben ihm, zwei Armlängen entfernt, stand der Engel. Carl konnte ihn sehen, wenn er sich nach links wälzte. Es gelang ihm mit großer Mühe. Serena ließ ihn auch in Ruhe, sie wartete ab, bis der Blick des Mannes den Körper des Eisernen abgetastet hatte.
    Zum erstenmal sah Lidholm den Eisernen bewußt aus der Nähe.
    Jetzt stellte er fest, daß dieser ungewöhnliche Mensch nicht auf dem Boden stand, sondern bis zu den Knien eingesunken war.
    Er steckte im Boden wie in einem Sumpf, der aufgehört hatte, sein Opfer in die Tiefe zu zerren.
    Eine stolze Gestalt, sehr mächtig, sehr kräftig – das alles mußte er einmal gewesen sein.
    Zurückgeblieben war davon kaum etwas. Die Größe war nicht verändert worden, dennoch machte er den Eindruck einer verdammt traurigen Gestalt. Seine Schultern, sicherlich breit, auch irgendwie eckig, waren zusammengesunken und hingen ebenso wie die Arme. Nur bei ihnen berührten die Hände den Boden. Bis zu den Fingern steckten sie in der Masse, die in der Pyramide wie ein grünbrauner Sumpf wirkte.
    Das Tote Land hatte seinem Namen alle Ehre gemacht. Hier konnte sich nur derjenige wohl fühlen, der den Tod liebte und das Leben auf der Erde verabscheute, wie eben diese Serena.
    Das Gesicht des Engels zeigte eine gewisse Verzweiflung. Nichts war mehr geblieben von einem stolzen Ausdruck, wie ihn manche Könige und Kaiser zur Schau trugen.
    Die dunklen Augen lagen in den Höhlen und wirkten müde sowie deprimiert. Der Eiserne besaß nicht mehr die Kraft, sich aus seiner Lage zu befreien. Man hatte ihn fertiggemacht.
    Das

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