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0550 - Der Heimkehrer

0550 - Der Heimkehrer

Titel: 0550 - Der Heimkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dauern, bis wir aufeinandertrafen. Sollte ich der Maske und auch der Magie des Schwertes weiterhin Vertrauen schenken und Serena schlagen lassen?
    Eine verdammt schwierige Entscheidung und auch nicht ohne Risiko. Mich packte die Spannung sowie die Aufregung. Zweifel kamen auf. Lange durfte ich nicht warten, dann war es zu spät.
    Da hörte ich die Stimme und auch das Brausen in meinem Kopf.
    Myxin hatte aus der Ferne Kontakt mit der Maske aufgenommen.
    »Ich sehe dich in den Steinen, John. Geh weiter, geh nur auf sie zu. Diesmal schafft sie es nicht.«
    »Sie wird mich töten…«
    »Nein, das Schwert gehört Kara. Sie kann es nicht. Laß sie schlagen, John, bitte.«
    Mir rann der Schweiß den Rücken hinab. Die Tropfen hinterließen eine kalte Bahn. Es war riskant, was ich vorhatte.
    Und doch vertraute ich Myxin.
    »Ja, John, das ist gut. Du stehst unter dem Schutz der Maske. Sie gehört mir, nicht ihr, das weiß sie auch. Sie ist ebenfalls unsicher. Sie kann nur auf ihre Salbe vertrauen. Viel Glück…«
    Der kleine Magier mußte gemerkt haben, daß es keinen Sinn hatte, Erklärungen abzugeben. Theorie half nichts mehr, es zählte nur die Praxis. Das wußte auch Serena, die das goldene Schwert über ihren Kopf geschwungen hatte. Es glich schon einem kleinen Wunder, daß sie es überhaupt schaffte, die Klinge anzuheben, denn die Waffe war nur für bestimmte Hände hergestellt worden. Aber Serena bildete auch hierbei eine Ausnahme.
    Hoffentlich schlug die Klinge nicht durch. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Worten des kleinen Magiers zu vertrauen. Den Blick hielt ich fest auf Serena gerichtet. Die Mordabsicht spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. Sie zeigte ein nahezu wölfisches Grinsen. Die Pupillen funkelten gelb vor Wut und Haß.
    Jeder ging auf den anderen noch einen Schritt zu. Ich hörte nichts mehr, eine unnatürliche Stille hielt uns beide umfangen.
    Dann schrie sie auf – und schlug zu!
    ***
    Ich tat nichts, überhaupt nichts. Innerhalb der nächsten Sekunden mußte sich beweisen, ob mein Risiko erfolgreich gewesen war oder ob ich zweigeteilt am Boden liegen würde.
    Ich hatte nicht auf das Schwert geschaut. Über meinen Kopf glich die Klinge einem fauchenden Strahl aus Gold, der meinen Kopf nicht erwischte. Bevor sie dann auch nur ein Haar spalten konnte, kam die Klinge aber zur Ruhe. Sie bebte über mir, denn das Zittern der Serena hatte sich auf die Klinge übertragen. Dann schrie sie.
    Meine Güte, war das ein Schrei!
    Ein irrer, wilder, haßerfüllter Ausstoß, in den sich auch die große Enttäuschung mischte, alles auf eine Karte gesetzt und letztendlich nichts geschafft zu haben.
    Sie brüllte die Wut aus dem Leib, und dennoch schaffte sie es nicht, die Stimme zu übertönen, die auf einmal in meinen Ohren zu hören war. Wieder meldete sich Myxin.
    »Gut, John, sehr gut. Tu nichts, aber gib acht, was jetzt geschieht. Ich habe lange überlegt und weiß, daß es eventuell eine Chance für uns gibt. Bleib nur stehen.«
    Die Worte des Magiers waren kaum verklungen, als etwas anderes mit mir geschah.
    Ich bekam den Eindruck, als wäre mein Kopf in den Mittelpunkt eines Orkans geraten. An allen Seiten zerrte und zurrte es. Es wurde mir nicht die Haut vom Gesicht gerissen, die Kraft fegte mir nur die Maske ab und trieb sie auf Serena zu.
    Dabei drehte sie sich, so daß sie genau mit der Rückseite gegen ihr Gesicht klatschte.
    Wieder schrie sie auf. Diesmal vor Schmerz. Sie ließ das Schwert fallen, griff mit beiden Händen an die Ränder der Maske, um sie von ihrem Gesicht zu zerren.
    Es war nicht möglich.
    Die Maske saß so fest, als hätte man sie angelötet. Serena kämpfte um ihre Existenz. Sie blieb nicht mehr auf der Stelle stehen, sondern lief mit unsicher wirkenden Bewegungen vor. Dabei schlug sie einen Halbkreis, die Hände immer um den Rand der Maske gekrallt, ohne eine Chance zu haben, sie endgültig von ihrem Gesicht reißen zu können.
    Die Totenmaske verwandelte sich in eine Waffe. Sie besaß fünf Augen von unterschiedlicher Farbe.
    Fünfmal glühten sie auf. Ein böses, ein kaltes Licht, das nicht nach außen, dafür aber nach innen strahlte und dort etwas verbrannte.
    Einen anderen Grund für die wilden, abgehackten Schreie dieser Person, die nicht sterben wollte, konnte ich mir nicht vorstellen.
    Sie torkelte weiter. Die flammenden Maskenaugen vor dem Gesicht, die ihre Strahlen plötzlich senkten und gegen den verbrannt wirkenden Erdboden schickten.
    Genau dort tat sich

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